Steinigung

Aktuelle Themen, die das Oldenburger Taxigewerbe bewegen

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jr
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Beitrag von jr »

Habe die letzten Tage nicht viel Zeit gehabt, sorry. Also:
das bild müsste dir eigentlich gefallen, jr° Winken

( man vergleiche die ähnlichkeit zwischen dem mülleimer im vorder, - und den wolkenkratzern im hintergrund! )

...ist mir auch erst geradeeben aufgefallen! Verlegen ... Idee

aber cool, nicht?
Stimmt, das ist schon so auffällig, daß man nicht nur den Zufall dahinter vermuten sollte.

Zum Thema Pantel:
Sicher ist das eine treibende Kraft. Die muß es auch geben, wenn es um die "Attraktivierung" der Innenstadt geht - das ist schleißlich sein Job. Aber alles nur auf ihn zu schieben, ist sicher nicht ganz richtig. Bei den Bemühungen um die Veränderung der Prioritäten unter den einzelnen Verkehrsnutzungsarten handelt es sich um langfristige Planungen, für die die ganze Stadtverwaltung steht. Es geht dabei auch um gesellschaftliche Strömungen, den Hebel mehr von Mobilität zu Immobilität zu verschieben. Einer Welt, die sich immer schneller bewegt, zumindest kleine Steinchen (sic!) in den Weg zu legen. Das muß ja nicht per se schlecht sein.

Das Thema läßt sich aber auch den einfachen Nenner Umsatz oder Geld bringen.

Eine attraktivere Innenstadt bringt mehr Umsatz als eine, die durch immer mehr Leerstände geprägt ist. Um das zu erreichen, darf und muß man öffentliche Gelder investieren. Zu diesem Aufwand hinzurechnen muß man allerdings die Reibungsverluste, die durch absehbaren Verkehrsverlagerungen und Staus entstehen. Da werden aus einigen Millionen für die Umbauten schnell viele Millionen, wenn zuviel jetzige Kunden genervt das Weite suchen. Dann geht die Rechnung vielleicht nicht mehr auf. Hat unsere Stadtverwaltung das wirklich alles auf dem Plan?

Was mir zu denken gibt, sind die wiederholten Versuche von Pantel in der Sitzung jetzt - aber auch vor einem Jahr - , befürchtete negative Auswirkungen zu verharmlosen. Vergleiche wie die von 150 Kfz Überschuß pro Stunde mit 30.000 am Tag sind für rechnende Menschen nicht gerade vertrauensfördernd. Und die Aussage "Das ist doch nur ein minimalster Eingriff" läßt tief blicken, wenn sie in einer Viertelstunde gleich 5 mal wiederholt wird.

Bedauerlich fand ich - und das auch zum wiederholten Mal - , daß die Ratsherren und -frauen sich so schnell für optisch attraktive Entwürfe begeistern lassen haben. Ein wenig Bauschmerzen waren zwar spürbar, aber der Enthusiasmus überwiegt - man muß ja schließlich was tun.

Dabei gibt es durchaus auch Alternativen, um eine Anbindung der Innestadt ans Bahnhofsviertel zu verbessern. Wer gut hinschaut, wird sehen, daß die Achse Alte Hauptpost - Stautorkreisel - Stau - Bahnhofstraße/Kaiserstraße in den letzten Jahren massiv an Anziehungskraft gewonnen hat. Eine immer bessere Mischung aus Gastronomie und Kultur macht sich dort breit. Städtebauliche Fehler beim fehlplazierten LZB-Gebäude und dem Arbeitsamt sollen ohnehin behutsam korrigiert werden. Die Bebauung des Bahnfsviertels soll in Oldenburg-kompatibler Weise komplettiert werden. Hier müßte der Hebel angesetzt werden.

Dumm, daß genau der "Neue Stadtring" mitten durch diese sich entwickelnde Achse hindurchführt. Es ist absehbar, daß durch noch mehr Autos in diesem Bereich genau die Probleme verschärft werden, die man an Lappan-Kreuzung und Staulinie mit viel Aufwand loswerden will.
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wolli
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Beitrag von wolli »

jr hat geschrieben:
Dumm, daß genau der "Neue Stadtring" mitten durch diese sich entwickelnde Achse hindurchführt. Es ist absehbar, daß durch noch mehr Autos in diesem Bereich genau die Probleme verschärft werden, die man an Lappan-Kreuzung und Staulinie mit viel Aufwand loswerden will.
der Stau verdient schon jetzt häufig seinen namen! :shock:

versuch mal an einem freitag-nachmittag "schnell" vom bahnhof nach kreyenbrück zu kommen! :( :evil:
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jr
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Beitrag von jr »

Immerhin: Wo Autos stehen, ist die Aufenthaltsqualität für Passanten häufig höher, als wenn sie zweispurig bzw. vierspurig vorbeibrausen.

Nicht verwirklichte Planungen aus den 70ern für den Bau der Amalienbrücke nicht zur Huntestraße sondern zur Güterstraße hin rächen sich jetzt. Wenn man das damals so gebaut hätte, gäbe es diese Diskussion nicht, da die Innenstadt längst mit dem Bahnhof zusammengewachsen wäre. Staulinie und Staugraben wären dann auch einspurig nicht fehldimensioniert.

Weitsichtigkeit bei der Verkehrsplanung war noch nie eine große Oldenburger Tugend. Die gegenwärtigen Planungen für die Bebauung der Brachflächen im Bahnhofsviertel inklusiv zahlreicher attraktiv geführter neuer Fußwege hindurch, die auch am Donnerstag vorgestellt wurden, lassen zwar hoffen. Doch gleichzeitig sägt man an dem Ast der Anbindung des neuen Innenstadtrings. Es gibt ja die Idee, in nicht allzu ferner Zukunft mal eine neue Brücke über die Hunte zu bauen, die Holler Landstraße und Maastrichter Straße verbindet. Es könnte dadurch eine gute Anbindung der Abfahrt OL-Hafen an die Innenstadt geben, die erheblich zur Entlastung von Stedinger Straße, Amalienbrücke und Stau aber auch Cloppenburger Straße und Marschweg führt.

Problem nur: Wenn das mal so kommen sollte, haben wir es mit einem zweiten Friedensplatz zu tun. Denn die Anbindung der Maastrichter Straße an die Karlstraße ist versetzt - zu wieviel Stillstand das bei viel Verkehr führt, können wir jeden Kramermarkt beobachten. Auf die direkte Verbindung zwischen den Straßen wird jetzt das LZO-Gebäude gesetzt. Damit dürfte sich die Hoffnung auf eine bessere Anbindung erledigt haben.
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wolli
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Beitrag von wolli »

jr hat geschrieben:
Weitsichtigkeit bei der Verkehrsplanung war noch nie eine große Oldenburger Tugend.
damit hast du leider recht, jr! :(
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wolli
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Beitrag von wolli »

wolli hat geschrieben:
wenn du dir allerdings die verhältnisse hier vor ort ansehen würdest, kämest du schnell auf ähnliche gedanken, wie ich! :!:
das gesamte vorhaben ist einfach absurd! :!: ... :shock: :evil:

eine bestenfalls 3 - 5 meter breite "kloake" lässt sich nunmal nicht so einfach zum "coolen river", an dem man gerne "flaniert", umformen! :shock:
schon garnicht, wenn 2-spuriger verkehrsfluss, den man dann auch nicht mehr so nennen kann, den zugang erschwert! :shock: :evil:
und das wenige, schöne grün, will man ja sogar auch noch "wegmachen"! :shock:
gemeint ist damit vermutlich die "wassernahe" baumreihe! :shock:

aber auch mit 2-3 metern mehr wird der ausblick auf die mauer an der Staugraben-seite ( links ) nicht unbedingt besser! :evil:

für unsere auswärtigen:

Bild

SO sieht das aus! :!:
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Otto
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Beitrag von Otto »

Das wird nie eine Flaniermeile werden, weil die ganze Zeile auf beiden Seiten des Gewässers äusserst zugig ist. Gefühlte Temperatur auch im Sommer drei Grad weniger als aktuell, weil beide Straßen eher in nord-südlicher als in öst-westlicher Reichtung verlaufen, so dass die Sonneneinstrahlung wegen der hohen Gebäude auf beiden Seiten rar ist.

Ausserdem würde ich die lange Schlange von Osterglocken vermissen, die jedes Jahr im Frühling auf der Rasenfläche rechts blühen.
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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jr
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Beitrag von jr »

Die Sonnenscheinintensität ist das Manko schlechthin. Schön, daß das mal jemand ausspricht. Flaniermeile ohne Licht, das geht wohl nicht. Allerdings ist das Argument bei den Begeisterten wohl noch nicht angekommen.
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