Oldenburger Taxitarif 2015

Aktuelle Themen, die das Oldenburger Taxigewerbe bewegen

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jr
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Beitrag von jr »

Auf die städtischen "Betriebsprüfungen" bin ich auch gespannt. Vor allem nachdem im letzten Verkehrsausschuß berichtet wurde, daß die Kohle für die nötige Stelle nicht vorhanden ist.

Es ist zwar mehr als plausibel, daß höhere Preise die Nachfrage dämpfen. Aber in der Praxis sehe ich nach mehr als 30 Jahren und 10 Tariferhöhungen nur einen begrenzten Zusammenhang. Ich sehe ihn auch nicht rund um Rauchverbot und Co. Dagegen spielt die wirtschaftliche Gesamtlage und das Vertrauen der Leute in eine halbwegs geregelte nähere Zukunft schon eine größere Rolle. Der Mindestlohn bringt aber gerade diejenigen unter Druck, die nicht mit dem Geld um sich werfen. Deshalb können Tariferhöhungen von 50 % und mehr wie im Osten durchaus nach hinten losgehen. In der "Beamtenstadt" OL können sich die Unternehmer nach dem aktuellen Schluck aus der Pulle zurücklehnen und auf business as usual hoffen. Meine Prognose: Es wird in den ersten Monaten des nächsten Jahres rundgehen, auch in OL.
Info
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Beitrag von Info »

Otto hat geschrieben:Nach meiner Erfahrung hat noch keine Erhöhung Kunden gekostet, wohl aber das Rauchverbot, Hartz-IV und sonstige asoziale Gesetze der Regierung.
natürlich deine Wahrnehmung ; bei mir kann es vielleicht ein andere grund sein :
Anrufkunden haben keine lust sich mit chronisch schlecht gelaunten Zentralisten auseinander zu setzten ,
Selbstbewusste Einsteiger ein schönes neues Taxi wählen anstatt die alte schrott Gurke an erster Stelle - wo vorne nur ein Licht brennt
- wenn schon teuer dann aber vernünftiges verkehrssicheres Taxi -
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Otto
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Beitrag von Otto »

Ah, deine Zentrale ist an der Bremer Str. ... :wink:
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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peterkoller123
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Beitrag von peterkoller123 »

Beim neuen Tarif ist doch die Fahrzeit mit inbegriffen. Oder ?

Wartezeit:
< 2 Minuten 20,00 €/h - bisher < 90 Sekunden 0,00 €/h

"< 2 Minuten" => 0-2 Minuten

Bedeutet, dass bei 0 Wartezeit also Fahrzeit auch 20,00 €/h gezahlt werden muß ? Das wär ja toll .... *freu* *$$$* :D
minol
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Beitrag von minol »

peterkoller123 hat geschrieben:Beim neuen Tarif ist doch die Fahrzeit mit inbegriffen. Oder ?

Wartezeit:
< 2 Minuten 20,00 €/h - bisher < 90 Sekunden 0,00 €/h

"< 2 Minuten" => 0-2 Minuten

Bedeutet, dass bei 0 Wartezeit also Fahrzeit auch 20,00 €/h gezahlt werden muß ? Das wär ja toll .... *freu* *$$$* :D
Nein. Wie bisher gibt es eine Umschaltung des Taxameters zwischen Entfernungstarif und Zeittarif. (Siehe §5 der neuen Taxitarifordnung). Neu ist nur, daß das Taxameter bei der zeitabrechnung nicht erst 90s wartet, sondern sofort loslegt.

Interessant finde ich folgenden Satz: "Das Fahrpersonal ist nicht verpflichtet, länger als 10 min zu warten." Ich ahne, was sie meinen, aber hier liest es sich so: Stau auf der Ofener und nach 10 Minuten Zeittarif darf der Taxifahrer ins Gaspedal drücken, weil er ja nicht länger als 10 Minuten warten muß. ;) Dieser Satz ist m.E. völlig fehl am Platze und müßte in die Taxiordnung aufgenommen werden.

Kleine Randbemerkung auch noch zur Meldung im Innenspiegel.
Einziger Redner war der SPD-Ratsherr Christoph Sahm. Die deutliche Erhöhung stufte er als logische Konsequenz aus dem gewollten Mindestlohn ein. Es sei klar, daß es Leute gebe, die z.B. aus Krankheitsgründen Taxi fahren müßten und keinen Euro übrig hätten.Diese Menschen müsse man künftig unterstützen.
Mal wieder leere Worte dieses Herrn oder hat er sich vielleicht mal konkret dazu geäußert, was er mit "unterstützen" konkret meint? :twisted:
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jr
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Beitrag von jr »

Rein auf Strecke bezogen bringen die neuen Werte eine Steigerung von etwa 17 %.
Der Entfall der der Karenzzeit von bisher 90 Sekunden bringt nach Erfahrungen aus einem Hamburger Gutachten weitere 8 bis 9 %.
Die gleichzeitige Berechnung von Strecke und Zeit würde die Summe dann noch einmal verdoppeln, das wäre sicher ein bißchen viel des Guten.

Zur Funktionsweise des neuen - klassischen - Taxitarifs noch einmal ein Link: http://www.der-innenspiegel.de/phpbb/vi ... php?t=4337

Die Änderungen im Überblick:
  • 1. Die Grundgebühr erhöht sich um 70 Cent.
    2. Die Streckenpreise erhöhen sich um 10 bis 30 Cent.
    3. Der zweistufige Wartezeitpreis wird bei jedem Unterschreiten der sogenannten Umschaltgeschwindigkeit fällig. Die liegt je nach Tarifzone zwischen 9 und 13 km/h.
    4. Der Großraumzuschlag setzt nicht mehr die Bestellung voraus sondern die Nutzung, gilt also auch beim Einsteigen am Taxistand. Er steigt von 3 auf 5 €. Auf den Zuschlag ist bei Bestellung oder vor Antritt der Fahrt hinzuweisen.
    5. Der seit mehr als 43 Jahren unveränderte Fahrradzuschlag steigt von 1 € auf 2,50 €.
    6. Es gibt eine Vorgabe, wann das Taxameter einzuschalten ist. Zudem wird klargestellt, daß das Fahrpersonal nicht länger als 10 Minuten auf den Fahrgast warten muß.
    7. Der Tarifauszug muß nicht mehr zwingend auf der rechten Hälfte des Armaturenbrettes angebracht sein. Stattdessen ist gut Sichtbarkeit das Kriterium, was das Verstecken hinter der Sonnenblende ausschließt.
Was könnte anders sein?
1. Das Pflichtfahrgebiet ist immer noch so definiert, daß sich über die Rechtskonformität streiten läßt.
2. Es gibt weiterhin keine Regelung zur Anfahrtsberechnung für den Fall, daß eine Fahrt außerhalb OLs stattfindet. In Verbindung mit dem riesigen Pflichtfahrgebiet ist das nicht zweckmäßig.
3. Die Umbau-Definiton beim GRT irritiert.
4. Eine Mitführpflicht für die Verordnung im Sinne von § 10 BOKraft fehlt.
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jr
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Beitrag von jr »

minol hat geschrieben:Mal wieder leere Worte dieses Herrn oder hat er sich vielleicht mal konkret dazu geäußert, was er mit "unterstützen" konkret meint?
Hat er nicht. Es war - anders als zuvor im Verkehrsausschuß - eher ein politisches Statement, nicht so sehr ein tarifbezogenes. Sahm hat allerdings seit Jahren immer ein offenes Ohr für das Taxigewerbe, da muß man seine Mindestlohnfolgenverteidigungsrede nicht auf die Goldwaage legen.
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Beitrag von Info »

minol hat geschrieben:
Einziger Redner war der SPD-Ratsherr Christoph Sahm. Die deutliche Erhöhung stufte er als logische Konsequenz aus dem gewollten Mindestlohn ein. Es sei klar, daß es Leute gebe, die z.B. aus Krankheitsgründen Taxi fahren müßten und keinen Euro übrig hätten.Diese Menschen müsse man künftig unterstützen.
Mal wieder leere Worte dieses Herrn oder hat er sich vielleicht mal konkret dazu geäußert, was er mit "unterstützen" konkret meint? :twisted:
vielleicht ""Frauentaxi Gutscheine"" für bedürftige
minol
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Beitrag von minol »

jr hat geschrieben:
minol hat geschrieben:Mal wieder leere Worte dieses Herrn oder hat er sich vielleicht mal konkret dazu geäußert, was er mit "unterstützen" konkret meint?
Hat er nicht. Es war - anders als zuvor im Verkehrsausschuß - eher ein politisches Statement, nicht so sehr ein tarifbezogenes. Sahm hat allerdings seit Jahren immer ein offenes Ohr für das Taxigewerbe, da muß man seine Mindestlohnfolgenverteidigungsrede nicht auf die Goldwaage legen.
Das sehe ich ganz anders: Er hat gesagt, er wolle diese Leute unterstützen. Ja, als politisches Statement. Und deshalb möchte ich jetzt wissen, wie er das umzusetzen gedecnkt. Wenn er darauf keine Antwort hat oder nicht an einer Antwort arbeitet, ist das eine leere Politikerphrase, die nur beschwichtigen soll und daher völlig sinnfrei, irreführend und damit unnötig ist. Ob er dem Taxigewerbe zuhört oder nicht, spielt dabei keine Rolle.
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Beitrag von Info »

ganz schön pervers der neue Tarif , bin ja mal gespannt wie viele demnächst Bus fahren werden
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jr
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Beitrag von jr »

Bisher habe ich nur Klagen der Fahrer vernommen. Wenn Fahrgäste sich geäußert haben, dann jedenfalls verständnisvoll. Das muß nicht bedeuten, daß die Erhöhung ohne Folgen bleibt.
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