Deswegen kriegen sie jetzt jeden Schwachsinn im Bundestag durch.
Es handelt sich um Maßnahmen, die aus übergeordneten Gründen ergriffen wurden. Der Bundestag ist eher aus- oder durchführendes Organ.
Das zunehmende Bestreben des Staates, sich in alle möglichen Dinge einzumischen, findet auch nicht meinen Beifall. Allerdings finde ich es schon recht seltsam, gerade beim Rauchen mit den Begriffen Faschismus, Diskriminierung etc zu kommen. Es gibt Unmengen anderer Regelungen, die in das Recht von Personen eingreifen, alles nur nach eigenem Willen tun zu können. Warum werden die Vorwürfe dort nicht genannt?
Warum sollte ich z.B. nicht so schnell fahren, wie ich physisch in der Lage wäre? Darf ich es nicht als Einschränkung bezeichnen, wenn ich auf dem Uhlhornsweg mitten in der Nacht nur 30 fahren darf obwohl ohne Probleme 130 machbar wären? Diskriminiert also die StVO die Schnellfahrer? Der Gesetzgeber fährt hier einfach einen Mittelweg, der einen möglichst großen Schutz Dritter bei gleichzeitig möglichst geringer Beeinträchtigung des Vorwärtsdrangs der Automobilisten gewährleisten soll. Fahren ist dadurch genauso möglich wie das Queren der Fahrbahn ohne Lebensgefahr.
Beim Rauchen sieht das entsprechend aus. Rauchen selbst ist legitim - siehe Ottos kompakte Herleitung. Zum Schutz derjenigen, die ohne eigenes Wollen als Passivraucher beeinträchtigt werden könnten, werden jetzt Grenzen abgesteckt.
Außerdem tragen Raucher zu höheren Kosten der Krankenkassen bei.
( Vielesser auch, aber es gibt nicht soviele davon!)
Das halte ich allerdings beides für falsch.
1. Raucher entlasten die Krankenkassen, weil sie im Schnitt einige Jahre früher sterben und daher die richtig teuren Alterskrankheiten nicht mehr erleben.
2. Es gibt mittlerweile wohl mehr Vielesser als Vielraucher. Allerdings ist es schwierig festzustellen, inwieweit deren Verhalten kostentreibend wirkt. Menschen mit leichtem Übergewicht leben am längsten. Sie verursachen dementsprechend auch die höchsten Kosten. Wenn aufgrund der gegenwärtigen Bestrebungen größere Mengen an Menschen mit dem Rauchen aufhören, ist aller Erfahrung nach davon auszugehen, daß das Durchschnittsgewicht aller leicht ansteigt. Die Lebenserwartung wird aus beiden Gründen steigen. Zusammen könnte sich das von den Kostengesichtspunkten her fatal auswirken.
Ich finde es kurios, daß die Raucher diese vielleicht etwas makabre Argumentationsweise nicht besser nutzen. "Rauchen für die Kranken-/Rentenkasse" bekommt da doch gleich einen ganz anderen Wert. "Wir sorgen dafür, daß die Kassenbeiträge nicht weiter ansteigen" - Hätte das nicht was?