Neonazis

Merz und Co - nach dem Wetter Top-Thema im Taxi
driving pingu
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Beitrag von driving pingu »

@ulli Ich glaube, die Behauptung mit der Dauerstudentin ist hier schonmal gefallen- stimmt dadurch aber trotzdem nicht.
Ich werde (voraussichtlich, man weiß ja nie) innerhalb der Regelstudienzeit fertig, mit 2 Kindern und Job.


Für mich ist eben nicht jeder, der ein Hakenkreuz zeigt, irgendwo hinschmiert ein Nazi. Oft sind es eben Jugendliche, die provozieren wollen. UNd das gelingt ihnen ja auch. Das ehißt ja nicht, dass ich das so richtig finde. Aber vermutlich fänden sie es sogar cool, als Nazi betitelt zu werden. (War ich damals stolz, wen man mich als Punk oder linke Zecke beschimpft hat :D)
Vielleicht ist man ja uch lieber Nazi als gar nix.

Und ob dir das was zu "populärpyschologisch" ist, ist mir wiederum schnuppe- ich hab es selbst so erlebt, und zwar mehr als einmal.
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jr
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Beitrag von jr »

Vielleicht ist man ja uch lieber Nazi als gar nix.
Einrahmen. Denn für manche stellt sich offenbar genau diese Frage.
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Otto
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Beitrag von Otto »

jr hat geschrieben:
Vielleicht ist man ja uch lieber Nazi als gar nix.
Einrahmen. Denn für manche stellt sich offenbar genau diese Frage.
Ja, sucht man ruhig weiter Entschuldigungen für das Nazipack.
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

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Otto
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Beitrag von Otto »

Vor kurzem, also fast 20 Jahre danach, hatte ich ihn wieder als Fahrgast im Auto. Er hat mich sofort erkannt.
Er ist ein richtig toller Typ geworden. Sicherer Arbeitsplatz, tolle Familie mit zwei Kids.
Das kann der Mann alles bei einer Taxifahrt erkennen?

Warum ist der Mann nicht Papst? Oder Kanzler? Oder UNO-Sekretär?

Mann, du weißt doch überhaupt nicht, ob er nicht zuhause seine Frau schlägt!
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jr
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Beitrag von jr »

Otto schrieb:
jr hat geschrieben:
Vielleicht ist man ja uch lieber Nazi als gar nix.
Einrahmen. Denn für manche stellt sich offenbar genau diese Frage.
Ja, sucht man ruhig weiter Entschuldigungen für das Nazipack.
Es geht nicht um Entschuldigungen sondern um Erklärungen.

Man kann den Satz ja auch gerne anders formulieren: Vielleicht ist man ja auch lieber Linker/Bild-Leser/Gummibärchen-Fan ... als gar nichts.

Gar nichts zu sein ist ein Horror - man füllt eben mit dem auf, was gelegen kommt. Aus dem Füllstoff würde ich zumindest zunächst erst mal gar nichts ableiten. Allerdings sollte es dem Gemeinwesen etwas wert sein, nicht jeden Füllstoff frei herumlaufen zu lassen.
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Otto
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Beitrag von Otto »

Das da hätt' einmal fast die Welt regiert,
Die Völker wurden seiner Herr.
Jedoch ich wollte,
daß ihr nicht schon triumphiert:
Der Schoß ist fruchtbar noch,
aus dem das kroch .
Bertolt Brecht, Kriegsfibel, 1955
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Otto
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Beitrag von Otto »

jr hat geschrieben:Man kann den Satz ja auch gerne anders formulieren: Vielleicht ist man ja auch lieber Linker/Bild-Leser/Gummibärchen-Fan ... als gar nichts.

Gar nichts zu sein ist ein Horror - man füllt eben mit dem auf, was gelegen kommt. Aus dem Füllstoff würde ich zumindest zunächst erst mal gar nichts ableiten. Allerdings sollte es dem Gemeinwesen etwas wert sein, nicht jeden Füllstoff frei herumlaufen zu lassen.
Gummibärchen-Fans nötigen aber nicht andere Leute, mit Gummibärchen-Tüten rumzulaufen.

Linke treten keine Obdachlosen und Ausländer tot.

Bitte keine Relativierungen und Verharmlosungen!
Rechte Gewalt steigt dramatisch
20 Prozent mehr Straftaten als 2005

http://www.tagesspiegel.de/politik/arch ... 840552.asp
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wolli
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Beitrag von wolli »

meine güte bin ich froh, dass ich keine pubertierenden kinder habe! :!: :wink:

ich kann mich noch sehr gut an die frage, die mir ein mitschüler damals auf einer klassenfahrt stellte, erinnen:

"was bist du überhaupt? - Rocker oder Hippie?" :roll:

das waren in meiner jugend die alternativen! 8) :wink:

heute bin ich froh, dass ich mittlerweile "erwachsen" bin und meine eigene Individualität gefunden habe! :D

heute möchte ich nicht nochmal in der "pubertät" stecken! :!: :shock:
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jr
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Beitrag von jr »

Linke treten keine Obdachlosen und Ausländer tot.
Heute schon NWZ gelesen? Ich weiß: Natürlich wirst Du von Unterstellung reden. Die Bereitschaft, andere für sich einzuspannen oder Gewalt gegen Dritte auszuüben, ist an beiden Enden des politischen Spektrums stets ausgeprägter als in der Mitte.

Ein Teil dieser Angewohnheit, Dritte quasi in Geiselhaft für die eigenen Interessen zu nehmen, kann durchaus Sympathie beanspruchen. Wenn im letzten Jahr ein immenser Aufwand an Geld und Personal nötig war, um eine NPD-Demo in Oldenburg zu schützen, dann ist das von der Sache her nicht den Braunen zu verdanken sondern der Gegenseite, die bei ihren "Abwehraktionen" die ganze Stadt in "Geiselhaft" genommen hatte. Dennoch wird es eine gute Investition gewesen sein, denn es ist nicht akzeptabel, wenn die Thesen der Braunen unwidersprochen bleiben. Das gilt auch, wenn dafür ein gewisser Aufwand getrieben werden muß.
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Otto
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Beitrag von Otto »

Hausfriedensbruch und Beleidigung
Oh ja, das sind ja echt Kapitalverbrechen der Autonomen!
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jr
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Beitrag von jr »

Irgendwo ist immer ein Anfang. Worin unterscheidet das hier sich - rechtlich - von dem Umhängen des Plakats? Geht es darum, daß die einen "Gutes" im Schilde führen und die anderen "Böses"? Haben wir deshalb auf der einen Seite schneller Verständnis als auf der anderen?
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wolli
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Beitrag von wolli »

jr hat geschrieben:Irgendwo ist immer ein Anfang. Worin unterscheidet das hier sich - rechtlich - von dem Umhängen des Plakats?... Haben wir deshalb auf der einen Seite schneller Verständnis als auf der anderen?
ja, das haben wir! :!:

bei "unserer" vergangenheit müssen wir das haben! :!: :idea:
"Ich bin im Ort das größte Schwein, ich lasse mich mit Juden ein".
wer auch nur einen "hauch" von geschichtsbewusstsein hat, der sieht zurecht rot, wenn er sowas liest! :!: .. :evil: :evil: :evil:
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jr
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Beitrag von jr »

Genau: Moralisch sieht das so aus. Aber das Recht kennt eben per se keine Moral. Für dei Strafe ist es weitestgehend egal, wer was warum macht, solange der Rechtsverstoß der Form nach derselbe ist. Deshalb sehe ich zurecht die Sympathien auf der anderen Seite, sie braucht sie. Aber es macht mich nicht einäugig.
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wolli
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Beitrag von wolli »

jr hat geschrieben: Aber das Recht kennt eben per se keine Moral.
das gehört "eingerahmt"! :!:
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jr
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Beitrag von jr »

Das ist Mangel und Vorzug gleichermaßen.
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wolli
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Beitrag von wolli »

jr hat geschrieben:Das ist Mangel und Vorzug gleichermaßen.
da stellt sich die frage: was ist "Recht", und was soll es bewirken? :roll:
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driving pingu
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Beitrag von driving pingu »

Also, die Linken sind im Zweifel die guten und die Rechten die bösen?

Neee, echt nicht. Ob linksaußen oder rechtsaußen- beide haben doch recht ähnliche Ziele: das Ende der Demokratie.

Die Autonimen verdreschen keine Obdachlosen. Und? Dafür wird Eigentum zerstört- und es werden auch Leute verkloppt. Oder das das Verprügeln von Menschen ohne festen Wohnsitz schlimmer als das Verprügeln ortsfester Menschen?

radikal ist immer sch...- egal welche Richtung. (Und nicht jeder Rechte verdrischt Obdachlose)

Die Geschichte mit der rechten Demo und der Gegendemo sehe ich allerdings trotzdem anders. Das ist nämlich immer recht schräg. Linke Demos werden verboten, zur Not mit der Begründun der Gegendemos.
Die Rechten dürfen demonstrieren- aber an dem Aufwand sollen dann die Linken schuld sein. Neenee
Und die letzten Male waren die angeblich linken autonomen Gruppen alles mögliche. (EInfach ganz normale Bürgerm die keine Faschos hier haben wollen) Und nur eine handvoll Spinner.

Und, so rein nach Gefühl: klar habe ich mehr Angst vor den Rechten. Liegt aber auch daran, dass die mich früher eher wegen meines Äußeren verhauen wollten als die Linken.

Und auf beiden Seitden gibt es "Mitglieder" die ich nicht (politisch) ernst nehme. Dazu gehören die Jungs mit ihrem Plakat und auf der linken Seite die Punks vom Bahnhof[/url]
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jr
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Beitrag von jr »

Man könnte sich angesichts des Anfangsproblems die Frage stellen, ob es reicht, wenn Recht u.a. einfach nur Gleichheit in der Sache und eben Gerechtigkeit herstellen soll. Wenn man sieht, was es manchmal bewirkt oder eben auch nicht, fehlt da was.

Doch moralische Beweggründe in das Recht zu integrieren, führt in eine falsche Richtung: Dadurch wird es beeinflußbar, denn Moral ist als Rahmen weich und das Recht hart. Wenn Moral abhängig ist von der Perspektive des Betrachters, dann taugt sie als neutraler Schlichter nichts sondern kann im Gegenteil selbst zum Konfliktpunkt werden.

Allerdings muß Recht neben Gerechtigkeit auch ein Ziel haben: Konflikte zu beheben und nicht zu fördern. Die einschlägigen geschichtlichen Erfahrungen zeigen, daß eine Notwendigkeit besteht, das Vordringen braunen Gedankenguts und sein Ausleben im Alltag wenn schon nicht über den üblichen rechtlichen Rahmen hinaus dann zumindest so konsequent wie möglich zu beschränken oder sanktionieren. Recht soll ja nicht nur im Nachhinein zum Tragen kommen - also dann, wennd das Kind schon in den Brunnen gefallen ist - sondern auch einen Rahmen setzen, der davor schützt, daß es selbst abhanden kommt.
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jr
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Beitrag von jr »

Die Autonimen verdreschen keine Obdachlosen. Und? Dafür wird Eigentum zerstört- und es werden auch Leute verkloppt. Oder das das Verprügeln von Menschen ohne festen Wohnsitz schlimmer als das Verprügeln ortsfester Menschen?
Eben - die Dinge gleichen sich. Allerdings ist dem Strafgesetzbuch die Beeinträchtigung von Eigentum tendenziell immer noch mehr wert als die von Menschen. Das leitet sich aus der Entstehungsgeschichte her.
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wolli
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Beitrag von wolli »

jr hat geschrieben: Recht soll ja nicht nur im Nachhinein zum Tragen kommen - also dann, wennd das Kind schon in den Brunnen gefallen ist - sondern auch einen Rahmen setzen, der davor schützt, daß es selbst abhanden kommt.
gut gesagt! :!:
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