Hartz IV

Merz und Co - nach dem Wetter Top-Thema im Taxi
Antworten
Benutzeravatar
Otto
Beiträge: 19379
Registriert: 05.05.2004, 15:06
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von Otto »

"Alle arbeitsfähigen Langzeitarbeitslosen müssen sich dann jeden Morgen bei einer Behörde zum 'Gemeinschaftsdienst' melden und werden dort zu regelmäßiger, gemeinnütziger Arbeit eingeteilt - acht Stunden pro Tag, von Montag bis Freitag", sagte Müller in der "Bild"-Zeitung. Wer sich verweigere und nicht erscheine, müsse "mit empfindlichen finanziellen Einbußen rechnen".
CSU-IDEE
"Der Reichsarbeitsdienst ist Ehrendienst am deutschen Volke. Alle jungen Deutschen beiderlei Geschlechts sind verpflichtet, ihrem Volke im Reichsarbeitsdienst zu dienen. Der Reichsarbeitsdienst soll die deutsche Jugend im Geiste des Nationalsozialismus zur Volksgemeinschaft und zur wahren Arbeitsauffassung, vor allem zur gebührenden Achtung der Handarbeit erziehen. Der Reichsarbeitsdienst ist zur Durchführung gemeinnütziger Arbeiten bestimmt."
http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsarbeitsdienst
Sind wir schon wieder so weit?
Zuletzt geändert von Otto am 14.06.2006, 11:38, insgesamt 2-mal geändert.
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
Benutzeravatar
wolli
Beiträge: 10273
Registriert: 19.09.2004, 23:03
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von wolli »

Ehrendienst am deutschen Volke.
ich kann garnicht soviel essen, wie ich kotzen könnte, wenn ich sowas lesen muss! :evil: :evil: :evil:
seid nett zu einander!
down under
Benutzeravatar
Otto
Beiträge: 19379
Registriert: 05.05.2004, 15:06
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von Otto »

wolli hat geschrieben:
Ehrendienst am deutschen Volke.
ich kann garnicht soviel essen, wie ich kotzen könnte, wenn ich sowas lesen muss! :evil: :evil: :evil:
Soviel nur zur Auffassung der CSU, was ein demokratischer Rechtstaat ist.
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
Benutzeravatar
Otto
Beiträge: 19379
Registriert: 05.05.2004, 15:06
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von Otto »

Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
Benutzeravatar
Otto
Beiträge: 19379
Registriert: 05.05.2004, 15:06
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von Otto »

Gebt Bayern Zurück An Die Bayern

Gebt Bayern zurück an die Bayern
Mit Radi und Musi und Kraut
Gebt Bayern zurück an die Bayern
Sonst ist bald ganz Deutschland versaut

Franz-Josef, Superbayer
Hilf uns doch aus unserer Not
Du als König, das wär das Höchste
Für dich gehn wir in den Tod

Weißt du noch, vor hundert Jahren
Als Bayern noch Freistaat war
Da wehten noch blau-weiße Fahnen
Aber heute
Jeder weiß das
Ist mit Bayern nichts mehr los

Gebt Bayern zurück an die Bayern
Mit Radi und Musi und Kraut
Gebt Bayern zurück an die Bayern
Sonst ist bald ganz Deutschland versaut

Jeder redet heut von Freiheit
Drum laßt Bayern doch in Ruh
Auch die Bayern sind doch Menschen
Fast genau wie ich und du

Stellt Euch vor, wie ohne Bayern
Deutschland schön und friedlich wär
Darum laßt uns alle feiern
Alle Bayern raus aus Deutschland
Dann sind wir sie endlich los!
(Marius Müller-Westernhagen)
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
Benutzeravatar
wolli
Beiträge: 10273
Registriert: 19.09.2004, 23:03
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von wolli »

moment mal, Ott! :!:

ich bin in München geboren, also Bayer, aber weder CSU-fan, noch nazi! :!: :evil:

solcherlei verallgemeinerungen verbitte ich mir! :evil:
seid nett zu einander!
down under
Benutzeravatar
Otto
Beiträge: 19379
Registriert: 05.05.2004, 15:06
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von Otto »

Stefan Müller
- Geboren am 03.09.1975 in Neustadt/Aich
- röm.-kath.
- verheiratet
- Mitglied des Dt. Bundestages seit 15. Wahlperiode
- Beruf: Bankfachwirt

Mitgliedschaft in folgenden Bundestagsgremien:

Ordentliches Mitglied
Ausschuss für Arbeit und Soziales

Stellvertretendes Mitglied
Finanzausschuss

Stellvertretendes Mitglied in diesen Gremien
Parlamentarischer Beirat für nachhaltige Entwicklung

Biographie:
Ausbildung und Beruf
1992 Abschluss an der Staatlichen Realschule Herzogenaurach,
Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Dresdner Bank AG in Erlangen
1996-1998 Berufsbegleitendes Studium an der Bankakademie in Nürnberg;
Abschluss: Bankfachwirt
Anschließend tätig als Betreuer für vermögende Privatkunden
und als Ausbildungsreferent bei der Raiffeisenbank Seebachgrund.

Politischer Werdegang
1990 Eintritt in die Junge Union und in die Schüler-Union, 1991 Eintritt in die CSU, seitdem in verschiedensten Funktionen tätig:
z.B.: Bezirksvorsitzender der Schüler Union Mittelfranken,
JU-Orts- und Kreisvorsitzender,
CSU-Ortsvorsitzender,
seit 1996 Gemeinderatsmitglied in Großenseebach,
seit 2002 Kreisrat im Landkreis Erlangen-Höchstadt.

Homepage
http://www.stefanmueller.com/
Erlangen
(Wahlkreis 243)
Berlin:
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel 030/227-79141
Fax 030/227-76141
E-Mail Berlin
stefan.mueller@bundestag.de
Wahlkreis:
Tel 09131/25781
Fax 09131/206656
E-Mail Wahlkreis
stefan.mueller@wk.bundestag.de
http://www.csu-landesgruppe.de

------------------------------------

Tja, da wundert einen nichts mehr!

Wer als "Betreuer für vermögende Privatkunden" tätig war, hat natürlich mit Arbeitslosen wenig Erfahrung.
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
Benutzeravatar
Otto
Beiträge: 19379
Registriert: 05.05.2004, 15:06
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von Otto »

wolli hat geschrieben:moment mal, Ott! :!:

ich bin in München geboren, also Bayer, aber weder CSU-fan, noch nazi! :!: :evil:

solcherlei verallgemeinerungen verbitte ich mir! :evil:
Du bist nur Bayer, wenn du da auch gemeldet bist. Momentan bist du Niedersachse.
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
Benutzeravatar
wolli
Beiträge: 10273
Registriert: 19.09.2004, 23:03
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von wolli »

geborener Bayer, momentaner Niedersachse, gefühlter Australier - aber tatsächlicher Kosmopolit! 8) :wink:
seid nett zu einander!
down under
Benutzeravatar
Black Knight
Beiträge: 253
Registriert: 08.04.2004, 10:28
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von Black Knight »

mensch wolli, wir sind kollegen. ich bin in starnberg geboren...
Benutzeravatar
wolli
Beiträge: 10273
Registriert: 19.09.2004, 23:03
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von wolli »

fühlst du dich auch als Australier, Holger? 8) :D
seid nett zu einander!
down under
Benutzeravatar
Otto
Beiträge: 19379
Registriert: 05.05.2004, 15:06
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von Otto »

Hartz IV ist unmoralisch:
Biedenkopf mahnte zugleich ein Ende der Missbrauchsdebatte in ihrer derzeitigen Form an. Seiner Ansicht nach handelten die Betroffenen nicht missbräuchlich, wenn sie Spielräume in den Gesetzen nutzten. "Wenn der Staat durch Gesetz Versuchungen schafft, denen Sie nur mit einem Übermaß an moralischer Anstrengung widerstehen können, dann handeln Sie nicht missbräuchlich, wenn Ihnen diese Anstrengung nicht gelingt", sagte er. Dann sei das Gesetz "unmoralisch".
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,422119,00.html
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
Benutzeravatar
Otto
Beiträge: 19379
Registriert: 05.05.2004, 15:06
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von Otto »

Kaum Missbrauch beim Arbeitslosengeld II
Bei weniger als drei Prozent aller Arbeitslosengeld-II-Fälle liegt Missbrauch vor. Das ist nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit das Ergebnis eines Datenabgleichs bei den Beziehern der staatlichen Leistung.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,422527,00.html
Das können sich alle Ullis der Republik mal hinter die Ohren schreiben.
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
Benutzeravatar
Otto
Beiträge: 19379
Registriert: 05.05.2004, 15:06
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von Otto »

HAUSHALTSDEBATTE IM BUNDESTAG
"Menschen zum Hungern und Frieren freigegeben"
Die Opposition hat heute im Bundestag die Arbeits- und Sozialpolitik der Großen Koalition von rechts und links unter Beschuss genommen. "Ausufernde Kosten", polterten die Liberalen, "Hartz IV muss weg" lautete der Schlachtruf der Linkspartei, die furchtbares Unheil heraufziehen sieht.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,422963,00.html
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
Benutzeravatar
jr
Beiträge: 10027
Registriert: 05.04.2004, 08:06
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von jr »

Otto schrieb:
Daraus ergibt sich für mich, daß eine Regierung ab 2009, wenn die Linkspartei mit in der Regierung sitzt, sich zuerst einmal bei den Reichen schadlos hält. Zum Beispiel könnte man private Zweit–PKWs mit 400% besteuern, das würde schon was bringen. Ferner stelle ich mir eine 50%–Steuer auf Dividenden vor. Ach so, und selbstverständlich wird Steuerflüchtling Schumacher ausgebürgert.
Das Geld wirst Du dann auch bitternötig brauchen, um die daraus resultierenden weiteren Hartz-IV-Empfänger zu bezahlen.

Das läuft vollkommen ins Leere. Es ist sicherlich durchaus der Job der Regierenden, dafür zu sorgen, daß die Schere zwischen Reich und Arm nicht zu weit auseinanderklappt, wobei man das erste "der" gerne ein wenig größer schreiben darf. Und es spricht nichts dagegen, daß die Beweislast, warum sie mehr als andere für ihre Arbeit bekommen, bei den Gutverdienenden liegen muß.

Aber kannst Du mir sagen, was diese Steuerjustierungen an der Wettbewerbsfähigkeit auf einem globalen Markt ändern sollen? Willst Du die Konkurrenzsituation einfach wegdefinieren? Willst Du abwandernde Unternehmen einsperren? Als "Exportweltmeister" ist dieses Land massiv darauf angewiesen, daß auch dort, wo unsere Produkte gekauft werden, Werte entstehen, mit denen die von hier bezogenen Waren bezahlt werden.

Wenn VW jetzt den Arbeitnehmern die Pistole auf die Brust setzt und mit Arbeitsplatzverlagerung droht, dann ist das sicher kein Grund zur Freude. Doch wäre die Alternative, daß der Laden wegen des sonst folgenden Wertverlustes einfach von einem Konkurrenten aufgekauft und dann zurecht gestutzt wird, verlockender? Kommst Du hier mit Verboten weiter? Oder umgekehrt: Kannst Du einfach anordnen, daß der Laden eben laufen muß? Daß eben keiner mehr entlassen werden darf? Daß der Laden eben nicht pleite gehen darf? In einem geschlossenen Wirtschaftskreislauf könnte das gehen, in einem offenen Markt nicht.

Zurück zum Thema: Wenn die Mißbrauchs-Quote bei Hartz IV 3 Prozent beträgt, dann liegt das sicher im üblichen Rahmen jeglichen Leistungsabrufes. Ich sehe nicht, warum die Ullis dieser Republik sich das hinter die Ohren schreiben müßten. Denn das Problem des Mißbrauchs liegt ja dennoch vor. Daß der sanktioniert wird oder werden muß, sollte in Ordnung gehen. Denn warum sollten hier gegenüber anderen Bescheißereien andere Regeln gelten.
Benutzeravatar
Otto
Beiträge: 19379
Registriert: 05.05.2004, 15:06
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von Otto »

jr hat geschrieben:Otto schrieb:
Daraus ergibt sich für mich, daß eine Regierung ab 2009, wenn die Linkspartei mit in der Regierung sitzt, sich zuerst einmal bei den Reichen schadlos hält. Zum Beispiel könnte man private Zweit–PKWs mit 400% besteuern, das würde schon was bringen. Ferner stelle ich mir eine 50%–Steuer auf Dividenden vor. Ach so, und selbstverständlich wird Steuerflüchtling Schumacher ausgebürgert.
Das Geld wirst Du dann auch bitternötig brauchen, um die daraus resultierenden weiteren Hartz-IV-Empfänger zu bezahlen.

Das läuft vollkommen ins Leere. Es ist sicherlich durchaus der Job der Regierenden, dafür zu sorgen, daß die Schere zwischen Reich und Arm nicht zu weit auseinanderklappt, wobei man das erste "der" gerne ein wenig größer schreiben darf. Und es spricht nichts dagegen, daß die Beweislast, warum sie mehr als andere für ihre Arbeit bekommen, bei den Gutverdienenden liegen muß.

Aber kannst Du mir sagen, was diese Steuerjustierungen an der Wettbewerbsfähigkeit auf einem globalen Markt ändern sollen? Willst Du die Konkurrenzsituation einfach wegdefinieren? Willst Du abwandernde Unternehmen einsperren? Als "Exportweltmeister" ist dieses Land massiv darauf angewiesen, daß auch dort, wo unsere Produkte gekauft werden, Werte entstehen, mit denen die von hier bezogenen Waren bezahlt werden.

Wenn VW jetzt den Arbeitnehmern die Pistole auf die Brust setzt und mit Arbeitsplatzverlagerung droht, dann ist das sicher kein Grund zur Freude. Doch wäre die Alternative, daß der Laden wegen des sonst folgenden Wertverlustes einfach von einem Konkurrenten aufgekauft und dann zurecht gestutzt wird, verlockender? Kommst Du hier mit Verboten weiter? Oder umgekehrt: Kannst Du einfach anordnen, daß der Laden eben laufen muß? Daß eben keiner mehr entlassen werden darf? Daß der Laden eben nicht pleite gehen darf? In einem geschlossenen Wirtschaftskreislauf könnte das gehen, in einem offenen Markt nicht.

Zurück zum Thema: Wenn die Mißbrauchs-Quote bei Hartz IV 3 Prozent beträgt, dann liegt das sicher im üblichen Rahmen jeglichen Leistungsabrufes. Ich sehe nicht, warum die Ullis dieser Republik sich das hinter die Ohren schreiben müßten. Denn das Problem des Mißbrauchs liegt ja dennoch vor. Daß der sanktioniert wird oder werden muß, sollte in Ordnung gehen. Denn warum sollten hier gegenüber anderen Bescheißereien andere Regeln gelten.
Es gibt aber keinen offenen Markt!

Das ist alles neoliberale Propaganda. An den im Grundgesetz aufgestellten Forderungen an die Wirtschaftsverfassung des Landes ändert das gar nichts. Oder kurz gesagt: die Globalisierung hebelt nicht einfach das Sozialstaatsprinzip aus.

Zurück zum Thema:
Es ging niemals darum, daß Leistungsmißbrauch nicht verfolgt und geahndet werden soll. Die ganze Diskussion ist aber wiederholt von Politikern aus beiden großen Parteien mit dem Tenor vom Zaun gebrochen worden, daß die Kostenproblematik bei Hartz–IV, die alle Experten vorhergesagt hatten, mit einem Mal die alleinige Schuld der Leistungsempfänger gewesen sein soll. Und das ist Volksverhetzung, mehr nicht.
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
Benutzeravatar
Otto
Beiträge: 19379
Registriert: 05.05.2004, 15:06
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von Otto »

JR hat geschrieben:"Exportweltmeister"
Kann ich nicht mehr hören, solange man sich um die Antwort drückt, was denn gegen die Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts, die darin besteht, daß die Binnennachfrage ziemlich zusammengebrochen ist, unternommen wird.
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
Benutzeravatar
jr
Beiträge: 10027
Registriert: 05.04.2004, 08:06
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von jr »

Es besteht gemessen an den gesamten Rahmenbedingungen gegenwärtig keine Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts. Deswegen ist der verabschiedete Haushalt ja auch als verfassungswidrig zu beurteilen.

Wer das anders sieht, verkennt, daß der Staat sich seit Jahren wie ein Spieler aufführt, der in einer Pechsträhne immer mehr Geld einsetzt, um wieder herauszukommen. Er könnte durchaus auch so enden wie dieser.

Ulli hatte natürlich recht, wenn er den Finger in diese Wunde legte. Unter SPD-Regierungen wurde tendenziell häufiger ein verfassungswidriger Haushalt vorgelegt als unter CDU-Regierungen. Ob das fahrlässig herbeigeführt wurde oder aufgrund einer langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung ohnehin unvermeidbar gewesen wäre, können wir dahingestellt sein lassen. Bedauerlichster Höhepunkt dieser Entwicklung ist jedoch, daß die SPD/Grün-Regierung um die Jahrtausendwende trotz wirtschaftlich guter Rahmenbedingungen die Differenz zwischen Neuschulden und Investitionen auf Rekordhöhen geschraubt hat. Positive Effekte sehe ich keine. Siehst Du welche? Muß die Differenz einfach nur noch größer werden, um zu wirken?
Benutzeravatar
wolli
Beiträge: 10273
Registriert: 19.09.2004, 23:03
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von wolli »

jr hat geschrieben: Ulli hatte natürlich recht, wenn er den Finger in diese Wunde legte.
ich denke, Ulli kann seine finger immernoch selbst in irgendwelche wunden legen! :idea:

klar fehlt er mir auch, aber wenn er eine "auszeit" braucht, sollten wir sie ihm auch lassen, ohne ihn "ersetzen" zu wollen! :evil:

sag du, was du meinst!
ich sag, was ich meine!

und Ulli sagt, was er meint, wenn er wieder will! :!:
seid nett zu einander!
down under
Benutzeravatar
Otto
Beiträge: 19379
Registriert: 05.05.2004, 15:06
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von Otto »

jr hat geschrieben: Es besteht gemessen an den gesamten Rahmenbedingungen gegenwärtig keine Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts. Deswegen ist der verabschiedete Haushalt ja auch als verfassungswidrig zu beurteilen.
Sagt die FDP. Das muß ja nicht unbedingt meine Meinung oder die ernstzunehmender Wirtschaftswissenschaftler sein.
jr hat geschrieben:Wer das anders sieht, verkennt, daß der Staat sich seit Jahren wie ein Spieler aufführt, der in einer Pechsträhne immer mehr Geld einsetzt, um wieder herauszukommen. Er könnte durchaus auch so enden wie dieser.
Auch das ist konkret falsch.
Erstens kann ein Staat nicht pleite gehen, ein Spieler durchaus.
Zweitens ist das Wirtschaftsgeschehen zyklisch, Glücksspiel aber nur ein statistischer Prozeß. Siehe unten.*
jr hat geschrieben:Ulli hatte natürlich recht, wenn er den Finger in diese Wunde legte. Unter SPD-Regierungen wurde tendenziell häufiger ein verfassungswidriger Haushalt vorgelegt als unter CDU-Regierungen.
Die Statistik möchte ich zuerst einmal sehen.
jr hat geschrieben:Ob das fahrlässig herbeigeführt wurde oder aufgrund einer langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung ohnehin unvermeidbar gewesen wäre, können wir dahingestellt sein lassen. Bedauerlichster Höhepunkt dieser Entwicklung ist jedoch, daß die SPD/Grün-Regierung um die Jahrtausendwende trotz wirtschaftlich guter Rahmenbedingungen die Differenz zwischen Neuschulden und Investitionen auf Rekordhöhen geschraubt hat. Positive Effekte sehe ich keine. Siehst Du welche?
Auch das sind gänzlich unbewiesene Behauptungen. Tatsache aber ist nur, daß Rot–Grün eine zum damaligen Zeitpunkt einmalige Höchstverschuldung sowieso einen Höchststand an Arbeitslosen von Schwarz–Gelb übernommen hat. Die "wirtschaftlich guten Rahmenbedingungen um die Jahrtausendwende" kann ich nicht sehen.

Ich sehe den positiven Effekt, daß wir noch keine Straßenkämpfe haben.
jr hat geschrieben:Muß die Differenz einfach nur noch größer werden, um zu wirken?
* Der Staat muß in erster Linie antizyklisch handeln. In Boomzeiten dämpfen, das Geld teuer machen und in Krisenzeiten durch Neuverschuldung und Zinssenkungen Wirtschaftkreislauf und Konsum anregen. Insofern sind so starre Regelungen wie der Art. 115 GG sowie die Maastricht-Kriterien wirtschaftwissensschaftlich eigentlich unhaltbar.

Ob Ulli irgendetwas irgendwo hineingelegt hat, weiß ich nicht. Er wollte, soviel ich weiß, Deutschland in erster Linie dadurch voranbringen, die Linke, also gut 50% der Bevölkerung, zu erschießen.

Ich finde es nur bedauerlich, daß die Mehrwertsteuererhöhung falsch verwendet wird. In einer ersten Stufe hätten die Milliarden ausschließlich dafür verwendet werden müssen, Arbeitgeber und Arbeitnehmer von Lohnnebenkosten zu entlasten.
Zuletzt geändert von Otto am 23.06.2006, 14:40, insgesamt 1-mal geändert.
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
Antworten