Ah, die Diskussion geht doch inhaltlich weiter...
meckermann hat geschrieben:Ich denke, nachdem ich nun etwas zur Unzumutbarkeit genannt habe, wäre es fair, daß du erläuterst, warum plötzlich Feinheiten statt rechtsstaatlicher Prinzipien gelten sollten. Warum die Gefahr durch Glätte eine sein soll, die Fahrbahnnutzung gestattet, während das bei Gefahr durch baulichen Zustand nicht der Fall sein soll, warum mithin der Radfahrer nach der Ursache und nicht dem Resultat zu unterscheiden habe.
Ob ein Radweg benutzbar ist, ist nicht scharf abgrenzbar und hängt vom
Einzelfall und vom Betrachter ab. Ich möchte schon ein bißchen
Rechtssicherheit oder sagen wir Rechtswahrscheinlichkeit haben.
Deswegen hatte ich gehofft, etwas über Rechtsbeispiele über bauliche
Zustände zu bekommen, weil ich sie selbst nicht gefunden habe. Daß
ein Radweg bei Glatteis nicht benutzt werden kann, weiß ich
auch. Weil es auf den Straßen oft nicht besser aussieht,
verzichte ich bei Glätte auch schonmal aufs Fahrrad.
Meckermann hat geschrieben:Tagsüber? Krass!
Nein, Nachts. Ich hoffe doch, daß das das nicht rechtfertigt.
Nein, natürlich nicht. Nur dachte ich deswegen an tags, weil das im
Zusammenhang mit variieren der Geschwindigkeit stand, um eine Grüne Welle
zu haben. Nachts brauchst du das nicht, weil nachts die Ampeln weitgehend
aus sind. Tagsüber, wenn die Ampeln an sind, haben Autofahrer kaum die
Möglichkeit im Tempo zu variieren, um eine Grüne Welle zu haben.
Radfahrer haben da mehr Tempo-Spielraum.
meckermann hat geschrieben:Selbstverständlich nimmt die Umsicht des Profis bei Dunkelheit zu.
Wenn die Umsicht der Autofahrer bei Vorsicht nicht zunehmen würde, wäre kein Radler mehr ohne Licht unterwegs.
Los gehts, wo sind die Nachweise? Nicht vorhanden, oder? Nun, ich begnüge mich auch mit plausiblen Erklärungen, warum es allein bei den Autofahrern liegen soll.
Ich habe nur geschrieben, daß die Aufmerksamkeit zunimmt.
Wenn ich im Dunkeln unterwegs bin, kann ich nicht feststellen, daß
Ohne-Licht-Fahrer besonders vorsichtig sind. Stattdessen stelle ich
nachts öfter fest, daß selbst ich mit meinen guten Augen als Radfahrer
unbeleuchtete andere Radfahrer mitunter sehr sehr spät sehe. Das wird
bestimmt nicht dadurch besser, wenn da eine Windschutzscheibe, die
vielleicht noch naß ist, zwischen ist. Besser wird das aber durch den
hellen Autoscheinwerfer. Einerseits kann er Radfahrer blenden und sie
damit gefährden, andererseits rettet er mit Sicherheit anderen
unbeleuchteten das Leben, weil diese dadurch erst sichtbar gemacht
werden. Trotzdem sieht man sie nicht gut...
meckermann hat geschrieben:Die Kür wäre eine Erklärung, wie das bei 100 km/h noch zutreffen soll.
Erheb doch den Einzelfall nicht zum Allgemeinzustand!
Die Durchschnittsgeschwindigkeit in der Stadt beträgt nachts nicht 100km/h!
meckermann hat geschrieben:Du kannst überhaupt nicht ermessen, wie viele Beinahe-Zusammenstöße mit Radlern jeder von uns Profis hier mit den Jahren verhindert hat, ohne dass diese Vorfälle jemals statistisch erfasst würden.
Deine Worte entbehren jeglicher Logik, denn du kannst nicht ermessen, in wie vielen Fällen die Radfahrer Unfälle verhindert haben.
Da gebe ich dir recht! Es sind nämlich beide Seiten, die Unfälle vermeiden - je nach Einzelfall!
(und beide Seiten, die sie provozieren...

)
Aber jeder sieht nur die Fälle, wo er selbst Unfälle vermeidet...
Entscheidend ist auch nicht die Dauer, die man unterwegs ist, sondern
die Perspektive, aus der man schaut. Wenn ich 10 Stunden durch die
Stadt gehe habe ich garantiert einen anderen Blick als wenn ich 10
Stunden mit dem Taxi unterwegs bin oder 10 Stunden Fahrradfahre.
Otto hat geschrieben:Abgesehen davon gibt es auf der Bloherfelder einen Fahrradweg
Die Tatsache, daß dort ein Radweg ist, rechtfertigt nicht das Überschreiten
der Höchstgeschwindigkeit von 50km/h.
@jr: Danke für deine Erläuterungen bzgl. der unangemessenen Geschwindigkeit.
jr hat geschrieben:Die große Mehrheit der (um nicht zu sagen alle) Radfahrer
schon falsch. "Alle" kann überhaupt nicht sein, wenn ich mich an der Stelle
richtig verhalte - habe ich nämlich z.B. letzten Samstag bei Vorstellungsende getan,
nur leider hast du das nicht gesehen

Vielleicht sollten wir mal zusammen
eine Zählung dort machen. Ist bestimmt interessant
jr hat geschrieben:... fährt den Leuten [am Theater] ohne abzubremsen "in die
Hacken" und macht dabei reichlich Gebrauch von der Klingel, die
kurioserweise bei mehr Fahrrädern zu funktionieren scheint wie das Licht.
Kurioserweise bin ich als radfahrer schon oft angemacht worden von Fußgängern,
weil ich vorsichtig war und sie eben nicht aus dem Weg geklingelt
habe. "Klingel doch!"
Autos klingeln übrigens auch oft unnötig. Gehupt wird weil jemand bei
grün nicht sofort losfährt (siehe Seite 9), weil jemand gegrüßt werden soll,
weil ein Radfahrer völlig legal auf der Straße fährt (z.B. OKW)

...
jr hat geschrieben:Wenn sie ausnahmsweise nicht durch Fluchtwege versperrende Fahrräder aufgehalten werden
Meistens versperren die Räder die Fluchtwege nicht so wie auf dem Bild.
Abgesehen davon unternimmt das Theater keinerlei Anstrengungen,
eine Änderung dieser Situation herbeizuführen, z.B. durch Bereitstellen
von ausreichend Fahrradständern mit entsprechenden Hinweisen.
Es ist etwa vergleichbar damit, daß die Stadt Oldenburg keinerlei
Anstrengung (etwa durch bauliche Maßnahmen) unternimmt, die Privatautos
davon abzuhalten, durch die Fußgängerzone am Taxistand Waffenplatz zu fahren.
Mit einem Unterschied: Im ersteren Fall geht es im Zweifel um Menschenleben.
Deswegen müßte das Theater etwas unternehmen...