Gesetzlicher Mindestlohn

Merz und Co - nach dem Wetter Top-Thema im Taxi

Brauchen wir einen Mindestlohn ?

Ja
5
83%
Nein
1
17%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6

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761-167
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Beitrag von 761-167 »

Otto hat geschrieben:
Ulli hat geschrieben:Die Schweiz und Norwegen haben das auch nicht nötig.
Sie haben schlaue Politiker und beobachten die EU aus sicherer Entfernung !!!
dumm wie Brot . . .

Die Schweiz ist historisch neutral und Norwegen hat Öl.
Aufgrund von immer öfter aufgedeckten extremen Dumpinglöhnen vor allem
über die Schiene der "Dienstleistungsregelung" ("Entsendung" aus einem EU/EOS-Land)
wird schon seit über einem Jahr zumindest in den Gewerkschaften und der Linken
auch in Norwegen eine Debatte bzw. Kampagne zur Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns geführt.
Eines der ziemlich ungelösten Probleme dabei ist allerdings eben diese vermaledeite "Dienstleistungsrichtlinie"
der EU die in Norwegen aufgrund der EOS-Vereinbarungen leider auch sinngemäss gilt.
Den extremsten Fällen - Entsendung aus dem EU-Billiglohnausland mit E101-Dokument -
ist damit nämlich offenbar ebensowenig wie mit Tarifverträgen beizukommen,
möglicherweise nichtmal bei einer Allgemeinverbindlichkeitserklärung dieser Tarifvereinbarungen.
Letzteres hat Norwegen seit dem letzten Jahr im Baugewerbe in den meisten Distrikten ("fylker", weil das da
leider nicht landes- sondern Bezirksrecht ist).
Genützt hat es in mehreren Streitfällen wenig, selbst auf mehreren staatlichen Baustellen sowie auf
der des aktuell grössten Prestigeprojekts in Oslo (riesige neue Oper direkt am Hafen) sind etliche
Fälle solch extremster Dumpinglöhne bekannt geworden :
Das mieseste lag bei netto 11 norwegischen Kronen (ca 1,32 €) pro Stunde in einer "polnischen" Firma :x

Vor dem europäischen Gerichtshof liegen gegenwärtig mehrere Verfahren die entscheidungsreif sind bzw.
schon im Januar entschieden worden sind/werden sollten (liegt mir leider noch nicht vor)
und Streitigkeiten klären sollen wie weit z.B. das Arbeitskampf- und Tarifvertragsrecht
bei der Ausflaggung von Schiffen oder Fluggesellschaften bzw. Speditionen reichen soll...
Eddy

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Otto
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Beitrag von Otto »

Der Mindestlohn und die Arbeitsplätze
(...)
Einführung der Mindestlöhne hat nicht zum Verlust von Arbeitsplätzen geführt

Doch solange sich die CDU weigert, obwohl es innerhalb der Union einige Fürsprecher für die Einführung eines Mindestlohnes gibt, wird Deutschland weiterhin eines der wenigen Länder innerhalb der Europäischen Union bleiben, in dem es keinen Mindestlohn gibt. In 20 von 27 Ländern gibt es nämlich diesen.
(...)
1999 realisierte in Großbritannien Tony Blair sein Wahlversprechen und führte den National Minimum Wage ein, der mit den Jahren schrittweise auf heutige 8.10 Euro erhöht wurde. Die Arbeitgeber klagten damals natürlich, doch der von ihnen vorhergesagte Verlust von Arbeitsplätzen blieb aus. Vielmehr dynamisierte der NMW den britischen Arbeitsmarkt und die Zahl der Arbeitsplätze ist gestiegen. Heute genießen 1.5 Millionen britische Arbeitnehmer den sicheren Halt eines Mindestlohnes.

Thomas Dudek 11.02.2007
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24595/1.html
Dass ausgerechnet beim "Exportweltmeister" Menschen gezwungen sind, zu arbeiten und dennoch unter der Armutsgrenze zu leben, ist wirklich eine Schande.

Von der Logik her würde es sich anbieten, die Forderung nach einem Mindestlohn auf ein Bürgergeld zu erweitern und dessen Einführung dann den Unionsparteien im Gegenzug für den gewünschten Wegfall des Kündigungsschutzes anzubieten.
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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Otto
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Beitrag von Otto »

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Otto
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Beitrag von Otto »

800 Euro für alle Bürger?
Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut hält ein bedingungsloses Grundeinkommen für "volkswirtschaftlich effizient" und "finanzierbar" — Thorsten Stegemann, 29.03.2007

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24951/1.html
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