Ein durchgeknallter Papst und ein krimineller Kardinal bedingen ungewollt-gewollte Todesfälle, die Versklavung von Kindern und weitere, äußerst seltsame Vorfälle in 'Popetown'.
Sendezeiten:
So, 18.30 Uhr
Mo, 15.00 Uhr
Mi, 21.30 Uhr
Do, 19.30 Uhr
http://www.mtv.de/popetown/index.php
Frankfurt/Main (AP) Unmittelbar vor Ostern haben konservative Politiker und katholische Kirche ihre Proteste gegen die vom Sender MTV geplante Satire «Popetown» verschärft. Das Erzbistum München und Freising kündigte am Freitag rechtliche Schritte gegen MTV an. Der Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen, rief indirekt Werbekunden zu einem Boykott auf. CSU-Chef Edmund Stoiber sprach von einem üblen Angriff «unter dem Deckmantel der Satire». MTV-Programmdirektor Elmar Giglinger betonte dagegen, dass die Serie plangemäß am 3. Mai startet.
http://de.news.yahoo.com/14042006/12/ki ... ssung.html
Eine Geschichte von Gott
Als Gott nach langem Zögern wieder mal nach Haus ging, war es schön, sagenhaftes Wetter.
Und das erste, was Gott tat, war, die Fenster sperrangelweit zu öffnen, um sein Häuschen gut zu lüften.
Und Gott dachte: vor dem Essen werd' ich mir noch kurz die Beine vertreten.
Und er lief den Hügel hinab zu jenem Dorf, von dem er genau wusste, dass es da lag.
Und das erste, was Gott auffiel, war, dass da mitten im Dorf während seiner Abwesenheit etwas geschehen war, was er nicht erkannte.
Mitten auf dem Platz stand eine Masse mit einer Kuppel und einem Pfeil, der pedantisch nach oben wies.
Und Gott rannte mit Riesenschritten den Hügel hinab, stürmte die monumentale Treppe hinauf und befand sich in einem unheimlichen, nasskalten, halbdunklen muffigen Raum.
Und dieser Raum hing voll mit allerlei merkwürdiger Bilder. Viele Mütter mit Kind mit Reifen überm Kopf und ein fast sadistisches Standbild von einem Mann am Lattengerüst.
Und der Raum wurde erleuchtet von einer Anzahl fettiger, gelblich-weißer, chamoistriefender Substanzen, aus denen Licht leckte.
Er sah auch eine höchst unwahrscheinliche Menge kleiner Kerle herumlaufen, mit dunkelbraunen und schwarzen Kleidern und dicken Büchern unter müden Achseln, die selbst aus einiger Entfernung leicht moderig rochen.
"Komm mal her! Was ist das hier? Was ist das hier?"
"Das ist eine Kirche, mein Freund. Das ist das Haus Gottes, mein Freund."
"Ah, wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?"
"Das weiß ich nicht."
"Kommen hier viele Menschen her, Knabe?"
"Mmh, es geht in letzter Zeit ein bisschen zurück, mein Freund."
"Und woher kommt das deiner Meinung nach? Oder hast du keine?"
"Es ist der Teufel. Der Teufel ist in die Menschen gefahren. Die Menschen denken heutzutage, dass sie selbst Gott sind. Und sitzen lieber auf ihrem Hintern in der Sonne."
"Ah!" Und Gott lief fröhlich pfeifend aus der Kirche auf den Platz. Da sah er auf einer Bank einen kleinen Kerl in der Sonne sitzen.
Und Gott schob sich neben das Männlein, schlug die Beine übereinander und sagte: "Kollege."
(Herman van Veen 1974)
