Ein Sack voller Frösche

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Otto
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Ein Sack voller Frösche

Beitrag von Otto »

Literatur ist so etwas wie ein Sack voller Frösche. Der Sack kann fein sein oder aus Leinen, er kann alt sein oder neu, er kann bunt sein oder grau. Wichtig ist, dass in dem Sack ein paar Frösche herumhüpfen. Also setzt der Schriftsteller sich hin und schaut den Sack an und beschreibt, wie es aussieht, wenn in dem Sack ein paar Frösche herumhüpfen.

Er kann sie auch rauslassen, die Frösche, aber dann sind sie womöglich alle schnell weg. Er darf nur auf keinen Fall draufhauen, auf den Sack mit den Fröschen, sonst bewegt sich bald nichts mehr. Leider passiert das sehr oft. Leider haut in den meisten Fällen der Schriftsteller auf den Sack.

Kurt Vonnegut hat ein paar Romane geschrieben, in denen die Frösche besonders wild und besonders wahnsinnig herumhüpften. Sein berühmtester Roman ist Schlachthof 5, der von der Bombardierung Dresdens erzählt, sarkastisch, verwundert, feuerhell.

Kurt Vonnegut: Mann ohne Land
Aus dem Englischen von Harry Rowohlt; Pendo Verlag, München 2006; 170 S., 16,90 €
http://zeus.zeit.de/text/2006/16/L-Vonnegut
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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