Laboe hat bald kein Taxi mehr

Hier ist Platz für alles, was sich taximäßig im Rest der Republik tut

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sehmann
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Laboe hat bald kein Taxi mehr

Beitrag von sehmann »

Der einzige Taxi-Betrieb in Laboe wird zum 31. Januar geschlossen. Als Gründe nennt Inhaber Olaf Horn die Einführung des Mindestlohnes und die Pflicht zum 24-Stunden-Dienst. Das Unternehmen sei damit nicht mehr wirtschaftlich zu führen, sagt der 50-Jährige. Vier feste Mitarbeiter und acht Aushilfen verlieren ihren Arbeitsplatz. Viele, vor allem ältere Laboer müssen auf einen bisher noch erschwinglichen Service und damit ein Stück Lebensqualität verzichten.
http://www.kn-online.de/Lokales/Ploen/L ... -schliesst
Geld allein macht nicht glücklich, aber es ist besser, in einem Taxi zu weinen als in der Straßenbahn
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yogi
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Beitrag von yogi »

(...)
„Ich muss also 24 Stunden sieben Tage die Woche die Zentrale besetzt halten. Für 8,50 Euro die Stunde plus Sozialabgaben. Früher haben das zu 95 Prozent Rentner für 5 Euro gemacht und waren froh über den Zuverdienst. Montags bis donnerstags habe ich nachts im Durchschnitt aber nur einen bis zwei Anrufe“, berichtet Horn.
(...)
http://www.kn-online.de/Lokales/Ploen/L ... -schliesst
...also das könnte man schon geschmeidiger regeln, aber ich kann die Gesamtsituation nachvollziehen - da macht Unternehmertum nicht nur keinen Spaß mehr, sondern auch noch Miese...
(...)
Die Schließung bedeutet aber nicht nur den Verlust von Arbeitsplätzen, sondern auch einen Verlust an Leistungen für die Laboer Bürger, in erster Linie für Senioren.
(...)
http://www.kn-online.de/Lokales/Ploen/L ... -schliesst
...ein Aspekt, der oft unter den Tisch fällt: ja, wir sind Leistungserbringer!
Gerade im ländlichen Raum wird das in Zukunft so mancher erst bemerken, wenn die gewohnte und geforderte Verfügbarkeit fehlen wird.
Laboe wird in der Fläche nicht der letzte Ort sein, in dem es kein Taxiangebot geben wird.
Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben ... den Rest habe ich einfach verprasst.
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Der Verstand ist wie ein Fallschirm. Er funktioniert nicht, wenn er nicht offen ist.
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Otto
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Beitrag von Otto »

Ich denke, dass ein Einspruch gegen die 24/7-Betriebspflicht sehr wohl gute Chancen auf Erfolg gehabt hätte. Wenn die Alternative "gar kein Taxi" heißt, kann man dem Landrat des Kreises Plön nur gratulieren: Operation gelungen, Patient tot.
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

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yogi
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Beitrag von yogi »

...du kennst es doch: vor Gericht und auf hoher See...und wenn man auf dem letzten Loch pfeift so ein Prozeßrisiko?
Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben ... den Rest habe ich einfach verprasst.
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jr
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Beitrag von jr »

Die Regelung von Betriebspflichten ist der Trend bei den aktuellen Tarifänderungen. 24/7 habe ich noch nicht als generelle Ansage gesehen, aber auf dem Land gibt es hier und da schon 24/7-Betriebspflichten für das örtliche Taxigewerbe als Gesamtheit, also per (behördlichem) Dienstplan.
minol
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Beitrag von minol »

Blöd nur, wenn der einzige Taxibetrieb die Gesamtheit des örtlichen Taxigewerbes darstellt.
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jr
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Beitrag von jr »

Auf dem Land ist das nicht ungewöhnlich. Aber darf ein Taxibetrieb vermutlich noch auf ein gewisses Verständnis treffen, daß nicht immer alles geht. Der Mindestlohn wird aber auch in Kleinstädten die Präsenz beschneiden, doch dort gibt es schon länger Klagen über ausbleibende Taxen.
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Otto
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Beitrag von Otto »

Nicht über ausbleibende Taxen, sondern über ausbleibende Taxen zu bestimmten Zeiten.

Als wir die Nachtstunden noch unbezahlt abgeleistet haben, gab es immer zu viele Taxen. Man könnte ja koordinieren, aber wie soll man mit Schwarzgeldfürsten und Insolvenzverschleppern zusammenarbeiten?
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