Mindestlohn

Aktuelle Themen, die das Oldenburger Taxigewerbe bewegen

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yogi
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Beitrag von yogi »

Otto hat geschrieben:Es sind vor allem schlecht bezahlte Minijobs weggefallen, eigentlich ganz gut. Denn irgend jemand macht diese Arbeit jetzt für 8,50€.
„Gesetz ohne Arbeitszeiterfassung ist ein totes Gesetz“
(...)
Ein Minijobber, der für den monatlichen Höchstverdienst von 450 Euro bisher 70 Stunden gearbeitet hat, soll das gleiche Pensum jetzt in 52 Stunden schaffen, weil 52 Stunden mal 8,50 Euro eben genau 450 Euro pro Monat ergeben. Der Arbeitgeber gibt das einfach vor: Du machst weiter wie bisher, du bekommst so viel wie bisher, die dazu passende Arbeitszeit rechnen wir uns dann schon zu recht.
(...)
http://www.mz-web.de/wirtschaft/intervi ... 54196.html
...dies wird wohl eher der Mindestlohnwelt entsprechen...
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Karteileiche
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Beitrag von Karteileiche »

jr hat geschrieben:In welchem Land?
in deutschland, aber nicht zwangläufig auch von deutschen.

wir haben bei uns (bin schon seit jahren nicht mehr mit einem fahrzeug mit gelber *** :P unterwegs, gurke jetzt mit was etwas größerem rum) einen neuen kollegen bekommen, der vorher bei einem subunternehmer eines großen paketdienstes gearbeitet hat. der sub ist raus, weil der paketdienst nicht mehr geld rausrücken wollte, um die gestiegenen kosten für den mindestlohn zu kompensieren.

der nachfolgende sub kommt aus rumänien und beschäftigt 12 bulgaren. denen muss er zwar auch den mindestlohn zahlen, zieht aber gleich wieder einen teil für deren mietwohnungen ab.

und das dürfte nicht der einzige fall sein. einer meiner ehemaligen sklaventreiber (ich war in 10 jahren taxe bei mehreren unternehmen) würde das wahrscheinlich ähnlich machen, aber als wohnungen ein paar container aufs firmengelände klatschen.
Dieser Beitrag wurde 666 mal editiert, zum letzten Mal von Gott: Morgen, 23:06.

https://www.youtube.com/@Fahrsklave
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jr
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Beitrag von jr »

Lockerung für die Großverdiener unter den Mindestlöhnern:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 41358.html
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Otto
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Beitrag von Otto »

Nahles macht Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung wieder attraktiv.
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Otto
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Beitrag von Otto »

Trotzdem müssen die Taxifahrer alle Fahrten dokumentieren. Dabei geht schon auch Zeit drauf. "Wir tragen die Uhrzeit, die Kilometer und die Fahrstrecke ein", erzählt Stefan Baptistella. Das Fahrtenbuch ist aber für die Abrechnung und nicht als Dokumentation für das Ordnungsamt gedacht. "Anders als bei Bus- oder Lkw-Fahrern haben wir da keine Nachweispflicht", sagt er, "wir müssen auch nicht explizit Pausen machen, da die sich beim Warten am Taxistand ohnehin ergeben."
(...)
In Franken
So, so, wie blöd kann man eigentlich sein, den Gesetzesverstoß auch noch gleich der Zeitung zu erzählen?
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jr
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Beitrag von jr »

Nichts zu tun und trotzdem keine Pause zu haben, läßt sich Leuten außerhalb des Bürokraten- und Politikertums eben schwer erklären.
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Otto
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Beitrag von Otto »

Das ist doch ganz einfach: wie Wolli immer sagte: Nichts verdienen kann ich zuhause besser...

Also, entweder sitze ich im Auto (der Arbeitsplatz) - aber dann arbeite ich und will bezahlt werden - oder ich habe Pause; dann sitze ich aber nicht im Auto.

Es ist den Leuten sehr wohl zu vermitteln, dass die bisherige Überversorgung mit Taxen ausschließlich und nur deshalb funktioniert hat, weil die Taxifahrer in der toten Zeit gesetzwidrig nicht bezahlt worden sind. Das ist jetzt vorbei.

Wenn manche Kollegen es noch so mit sich machen lassen, selber Schuld und ganz schön dumm.
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jr
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Beitrag von jr »

Eine jederzeitige Vollauslastung ist in allen Branchen, die von spontanen Kunden leben, völlig unrealistisch. Leerlauf wird es also auch in Zukunft geben. Eine explizite Lohnpflicht für diese Zeiten (statt wie bisher eine Mischkalkulation per Prozente) sollte aber mit der Zeit dazu führen, daß der Leerlauf nicht mehr Standard sondern Ausnahme ist.
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yogi
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Beitrag von yogi »

Nussknacker-Hersteller meldet Insolvenz an
Das Unternehmen Steinbach baut seit 200 Jahren Nussknacker-Figuren aus Holz. Nun ist die Fima zahlungsunfähig. Als Grund für die Pleite nennt sie den Mindestlohn.

(...)
Für den Familienbetrieb sei der Mindestlohn zu schnell eingeführt worden, sagte Steinbach. Vorher hätten die meisten Mitarbeiter zwischen 5,50 und 6,50 Euro pro Stunde bekommen. Das Unternehmen habe versucht, wie andere Branchen mehr Zeit für die Einführung der Lohnuntergrenze oder alternativ Zuschüsse für eine Übergangszeit zu bekommen. Damit habe man aber keinen Erfolg gehabt.
(...)
www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unterneh ... 50789.html
...Pjotr Iljitsch Tschaikowski - was wird er wohl sagen?
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Otto
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Beitrag von Otto »

Zu schnell?

Die wussten seit der Wahl 2013, dass der ML kommt...faule Ausreden. Hauptsache, die haben ihre Schäfchen im Trockenen.
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Otto
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Beitrag von Otto »

Taxi um 5 Uhr morgens: Keiner wollte fahren
(...)
Seit der Mindestlohn gilt, kostet der Fahrer das Unternehmen pro Stunde mehr als elf Euro. Bei vereinzelten Aufträgen zu ungewöhnlichen Zeiten lohnt sich der Aufwand nicht, anders als in Ballungszentren.
(...)
„Es gibt für Taxifirmen zwar eine Beförderungspflicht, aber keine Pflicht, rund um die Uhr verfügbar zu sein, auch wenn sie Teil des Öffentlichen Personennahverkehrs sind“, erklärt er. Zwar könne eine Stadt theoretisch in ihrer Taxi-Satzung einen 24-Stunden-Dienst vorschreiben, doch ihm sei kein derartiger Fall bekannt. Busse fahren (...) ebenso wenig rund um die Uhr.
HNA News
Im Gegensatz zu Bussen wird das Taxigewerbe ja auch nicht mit öffentlichen Geldern unterstützt.
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jr
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Beitrag von jr »

Es gibt für Taxifirmen zwar eine Beförderungspflicht, aber keine Pflicht, rund um die Uhr verfügbar zu sein, auch wenn sie Teil des Öffentlichen Personennahverkehrs sind“, erklärt er.
Es gab im Streit um nicht verfügbare Taxis vor einigen Monaten eine Meldung, nach der unser Landesverband das anders sieht.
Die wussten seit der Wahl 2013, dass der ML kommt...faule Ausreden.
Im Nachhinein sieht vieles anders aus, als es ist. Der Mindestlohn war erst im Juli 2014 unter Dach und Fach, bis dahin gab es nur Spekulationen. Auf der bis zu diesem Zeitpunkt wackligen Grundlage wäre wohl kein einziger "Mindestlohntaxitarif" bewilligt worden.
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yogi
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Beitrag von yogi »

jr hat geschrieben: "Mindestlohntaxitarif"
......ein echter Mindestlohntarif würde die Dienstleistung Taxi zum Luxusgut machen, oder aber die öffentliche Hand zwingen, Taxen massiv zu subventionieren. Keiner wagt sich so richtig daran, weil es viele Verlierer geben wird.
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Beitrag von yogi »

Sozialstaat und Flüchtlinge
(...)
Die Arbeitsministerin hat es in der Hand, ob eine Armee von Kostgängern heranwächst, die von der Allgemeinheit auf unabsehbare Zeit alimentiert werden muss, oder ob man in zehn Jahren sagen wird, dass dieses Sommermärchen einen glücklichen Ausgang fand.
(...)
Pech für uns, dass wir den Einstiegsarbeitsmarkt mit dem Mindestlohngesetz gerade geschlossen haben. Und es sieht auch nicht danach aus, dass wir den Fehler bald korrigieren werden.
(...)
Oder man beraubt die Zuwanderer ihres einzigen Vorteils, den sie gegenüber den Einheimischen haben. 70 Prozent der Menschen, die aus Krisenländern zu uns kommen, besitzen keinen Berufsabschluss, viele können nicht einmal richtig lesen und schreiben. Die Chance, die solche Leute haben, besteht darin, dass sie härter und länger arbeiten als andere, und das zu gleichem oder sogar niedrigerem Lohn. Ganze Volkswirtschaften haben sich so nach oben gearbeitet. Im internationalen Wettbewerb nennt man das Globalisierung.
(...)
www.spiegel.de/politik/deutschland/flue ... 58627.html
...Fleischhauer vs. Mindestlohn - der nächste sozialpolitische Amoklauf des Spiegel - Kolumnisten. So stringent wie er hat mir bisher noch kein Neoliberaler in wenigen Worten die Globalisierung erklärt, inklusive nationaler Handlungsanweisung. Ich plädiere in dem Zusammenhang für die Abschaffung der Schulpflicht - damit sich auch unsere Volkswirtschaft wieder nach oben arbeiten kann und wir nicht weiterhin von den meisten Zuwanderern übervorteilt werden.
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Beitrag von Otto »

jr hat geschrieben:
Es gibt für Taxifirmen zwar eine Beförderungspflicht, aber keine Pflicht, rund um die Uhr verfügbar zu sein, auch wenn sie Teil des Öffentlichen Personennahverkehrs sind“, erklärt er.
Es gab im Streit um nicht verfügbare Taxis vor einigen Monaten eine Meldung, nach der unser Landesverband das anders sieht.
Die wussten seit der Wahl 2013, dass der ML kommt...faule Ausreden.
Im Nachhinein sieht vieles anders aus, als es ist. Der Mindestlohn war erst im Juli 2014 unter Dach und Fach, bis dahin gab es nur Spekulationen. Auf der bis zu diesem Zeitpunkt wackligen Grundlage wäre wohl kein einziger "Mindestlohntaxitarif" bewilligt worden.
Das ist falsch. Es gab einen ganz klaren Beschluss der SPD, absolut klare Aussagen, dass es ohne den Mindestlohn keine weitere Große Koalition geben würde. Geh' mal auf die erste Seite dieses Threads.
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Beitrag von jr »

Seit wann erlassen Parteien die Gesetze?
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Otto
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Beitrag von Otto »

Seit 1949...
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Beitrag von jr »

So so ...
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Karteileiche
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Beitrag von Karteileiche »

otto, du liegt sowas von daneben. nicht die politiker machen die gesetze, die lobbyisten sind diejenigen, die dafür zuständig sind. :wink:
Dieser Beitrag wurde 666 mal editiert, zum letzten Mal von Gott: Morgen, 23:06.

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Otto
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Beitrag von Otto »

Welcher Lobbyist hat das ML-Gesetz zu verantworten?

Soweit ich weiß, war das Andrea Nahles von der SPD.
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