Radfahrer

Aktuelle Themen, die das Oldenburger Taxigewerbe bewegen

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Otto
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Beitrag von Otto »

minol hat geschrieben:
Otto hat geschrieben:Abgesehen davon gibt es auf der Bloherfelder einen Fahrradweg
Die Tatsache, daß dort ein Radweg ist, rechtfertigt nicht das Überschreiten
der Höchstgeschwindigkeit von 50km/h.
Was heißt rechtfertigt; wer geblitzt wird, zahlt eben...

Thema dieses Threads sind Radfahrer und da ist es nur gerecht, wenn die genau wie wir auch abmücken müssen, wenn sie:

a: ohne Licht fahren
b: auf der falschen Seite fahren
c: zu schnell fahren
d: andere Verkehrsteilnehmer gefährden
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

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meckermann
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Beitrag von meckermann »

jr hat geschrieben:Die Zeiten mangelnder Flexibilität beim Generieren von Umsätzen sind lange vorbei.
Davon gehe ich aus, obwohl entgegen deiner Meinung Autofahrer es so wenig mitbekommen haben, daß sie ausschließlich von Abzocke und Gewinnstreben reden. Aber in Spezialfällen, wenn über Stunden hinweg mindestens im Minutentakt doppelt zu schnell gefahren wird, dürfte einiges an Gewinn übrig bleiben.
Du bezeichnetest Autofahrer als zu schnell.
Wie war das noch mit In den Mund legen? Es ging allein um die Bloherfelder Straße an bestimmten Tagen und dabei hauptsächlich um Taxen.
Es ging um die Folgen unterbliebenen Blinkens
Ach? Wenn man blinkt, darf man also einen Mißachter rammen? Natürlich nicht, selbst wenn es §9 nicht gäbe. Abgebogen werden hat somit nichts mit blinken zu tun.
Das trifft erst recht zu, wenn es ein Radfahrer ist, der da jemanden abbiegen will, was du anscheinend meinst. Erfahrungsgemäß interpretieren Autofahrer nämlich Flosse raushalten als "sofort und unter allen Umständen überholen".
Schau mal in mein Profil, dort findest letzte Fragmente meiner Berufsausbildung.
"Ich bin Taxifahrer" erübrigt mitnichten jede weitere Erklärung zu ihren Behauptungen. Sollte es sonstige Ausbildung geben: Auch dann darf man ruhig erkennen lassen, was man denn wie entdeckt zu haben glaubt.
Deine Forderungen sind von der Natur her vollkommen identisch mit der Herangehensweise der Autofahrer in der Zeit.
Sollte eine meiner Aussagen sowas auch nur im entferntesten erahnen lassen, wovon ich nicht ausgehe, nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil: Ich fordere nicht mehr als Gleichberechtigung von Radfahrern.
Reduzierung von Unfällen und unfallträchtigen Situationen läßt sich nicht betreiben, wenn einzelne Verkehrsteilnehmer das ganze Bild auf sich zuschneiden wollen.
Da verwechselst etwas. Der gemeine Radfahrer begnügt sich mit dem, was er vorfindet. Selbst grausamer Zustand wird nur vereinzelt angemeckert. Das Gegenteil davon sind die Motorisierten, die kostenlos alles geliefert bekommen, was sie sich wünschen und irgendwie machbar ist, aber trotzdem noch meckern.
Der ganze Straßenverkehr ist komplett auf den MIV zugeschnitten, von ihm geht der allergrößte Teil der Gefahr aus. Demzufolge müßte die Reduzierung dort beginnen. Du aber willst diese Aufgabe ausgerechnet jenen aufdrücken, die willkürlich einem unverhältnismäßig hohen Unfallrisiko zugunsten der Bequemlichkeit des MIV ausgesetzt werden, scheints mir.
Autos sollen auf Straßen parken, aber Fahrräder nicht auf Radwegen. Weil sie den Radfahrern dann im Weg wären? Tiefste 60er - ich sag es ja.
Du meinst sicher die Fahrbahn. Fahrbahn ist für alle, für die es keinen Extra Bereich gibt, eben auch für Radfahrer und Fußgänger und sonstiges Getier. Deshalb dürfen Fahrräder auch, wie Autos, auf der Fahrbahn geparkt werden. Auf Gehwegen ist es ihnen zusätzlich erlaubt, aber nur dann, wenn sie keine Fußgänger behindern. Jedenfalls in Sachen StVO scheint "Taxifahrer" keine zusätzliche Qualifikation zu bedeuten.
Setze dich für die Abschaffung dieser schreienden Ungerechtigkeit ein, und ich bin voll dabei. Aber deine Entrüstung war sicher gespielt, denn beparkte Radwege sind unbrauchbar, weshalb alle Radfahrer auf die Fahrbahnen müßten.
Zusätzlich verwechselst du schon wieder was. Autofahrer wollten und wollen Straßen allein für sich, zumindest aber die Fahrbahnen. Und dafür wollen sie Radwege. Radwege sind nicht für Radfahrer, denn sie haben ausschließlich Nachteile.
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jr
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Beitrag von jr »

Zunächst einmal dieses hier:
http://www.presseportal.de/polizeipress ... _ammerland

@ meckermann:
Darf ich annehmen, daß dich Deine Antwort kenne?
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Big M
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Beitrag von Big M »

jr hat geschrieben:Zunächst einmal dieses hier:
http://www.presseportal.de/polizeipress ... _ammerland

@ meckermann:
Darf ich annehmen, daß dich Deine Antwort kenne?
willst du etwa sagen das er sich stellen soll???

handelts sich um meckermann???
hab ich das richtig verstanden....
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jr
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Beitrag von jr »

Das hast Du sicher falsch verstanden. Mir ging es um den Knackpunkt der Geschichte, den er mit Sicherheit in 0,01 Sekunden erfaßt hat.
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Karteileiche
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Beitrag von Karteileiche »

wieso hat eigentlich noch keiner was von dem 15-jährigen radler erwähnt, der montag ohne zu schauen einfach so vom radweg auf die herrmann-ehlers-straße geschossen kam und dienstag an den folgen des dadurch verursachten unfall mit einem kraftfahrzeug im krankenhaus seinen verletzungen erlag?
Dieser Beitrag wurde 666 mal editiert, zum letzten Mal von Gott: Morgen, 23:06.

https://www.youtube.com/@Fahrsklave
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Otto
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Beitrag von Otto »

Letztlich sind es alles Einzelfälle:
Betrunkener Fahrradfahrer

Am 05.04.09, gegen 07.50 Uhr, wurde durch eine zivile Funkstreifenbesatzung ein Fahrradfahrer beobachtet, der, wie auch sein Fahrrad, total verdreckt und durchnässt den Marschweg befuhr. Im weiteren Verlauf seiner Fahrt überquerte er in starken Schlangenlinien fahrend eine Rotlicht zeigende Ampelkreuzung. Als er angehalten und kontrolliert werden sollte, versuchte er mit seinem Fahrrad zu flüchten. Dieses gelang, alkoholbedingt, nicht. Er stürzte, versuchte nun aber zu Fuß die Flucht zu ergreifen. Dabei stürzte er erneut und konnte von den Polizeibeamten festgehalten werden. Nach Entnahme einer Blutprobe wurde er nach Hause entlassen. Neben einer Strafanzeige wegen Trunkenheit im Verkehr wurde ein weiteres Ermittlungsverfahren gegen den Mann eingeleitet. Es besteht der dringende Verdacht, dass das Fahrrad durch ihn zuvor entwendet wurde.

http://www.presseportal.de/polizeipress ... _ammerland
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meckermann
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Beitrag von meckermann »

Nach einigen Tagen mit Hoppelhäschen Eier suchen sehe ich gerade was altes:
minol hat geschrieben:Entscheidend ist auch nicht die Dauer, die man unterwegs ist, sondern die Perspektive, aus der man schaut.
Und die hat dann gar nichts mit der Realität zu tun, wie "Radfahrer — Jäger und Gejagte", Uniroyal Verkehrsuntersuchung Nummer 18 zeigt. Die am häufigsten "Vom Autofahrer als besonders störend empfundene Verhaltensweisen von Radfahrern" finden sich gerade nicht in den Unfallstatistiken wieder.
Solche Untersuchungen zeigen dann auch, daß hauptsächlich Radfahrer Unfälle vermeiden, entweder, indem sie von vorn herein auf ihre Rechte verzichten, oder indem sie zumindest sehr defensiv fahren.
jr hat geschrieben:Darf ich annehmen, daß dich Deine Antwort kenne?
Wie lautet die Frage? Auch solche Geschichten gibt es einige im WWW zu lesen. Selten dagegen die vervollständigten Versionen, nach denen die Sache dann doch meist etwas anders gelaufen ist.
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Otto
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Beitrag von Otto »

meckermann hat geschrieben: "Radfahrer — Jäger und Gejagte", Uniroyal Verkehrsuntersuchung Nummer 18
Bezieht sich die auf Oldenburg im Jahre 2008? ansonsten kannst du sie vergessen, ist sie irrelevant.
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Gerald
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Beitrag von Gerald »

Interessanter Link zum Thema:

http://radwege.udoline.de/
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Otto
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Beitrag von Otto »

Was soll daran interessant sein, das sind doch Dummköpfe!

"Apartheidspolitik" gegen Radfahrer, der Schreiber dieser Zeilen sollte ganz schnell seinen Therapeuten wechseln, der alte taugt nichts.
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jr
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Beitrag von jr »

meckermann hat geschrieben:
jr hat geschrieben:Darf ich annehmen, daß dich Deine Antwort kenne?
Wie lautet die Frage? Auch solche Geschichten gibt es einige im WWW zu lesen. Selten dagegen die vervollständigten Versionen, nach denen die Sache dann doch meist etwas anders gelaufen ist.
Ich hatte eine andere Antwort erwartet und kein schlichtes Hinterfragen des Berichts. Der wesentliche Haken für einen Radfahrer ist schließlich enthalten, ob die Aussage dazu stimmt oder nicht, zweitrangig.

Vorgestern bin ich mal wieder tagsüber mit dem Fahrrad auf Oldenburgs Straßen unterwegs gewesen. Marder mögen Autos halt lieber als Fahrräder ;-) Meine Erlebnisse waren wie fast immer um diese Tageszeit desaströs.

Auf der Cäcilienbrücke kann ein Radfahrer stadteinwärts das Grün nicht abwarten und quert Westfalendamm/Kanalstraße dank zweier abbremsender PKW unversehrt.

Auf der Nadorster Straße (dessen Radweg meckermann wegen fehlender Breite sicher die Benutzungspflicht absprechen würde) fährt eine Radfahrerin mit Kind auf dem Lenker unvermittelt von einem Supermarktgelände nach links ab und als Geisterfahrerin auf mehrere Radfahrer zu. Es geht tatsächlich glatt, obwohl einige der Entgegenkommenden bedenklich ins Schlingern geraten. Na ja, junge Leute können mit dem Teil halt noch umgehen, aber Oma? Die wäre wohl etwas ernsthafter in Bedrängnis geraten.

Auf der Nadorster Straße verläßt ein PKW-Fahrer einen Parkplatz und steuert mit Schrittgeschwindigkeit aber ohne jede Beobachtungsbemühungen den Straßenrand an. Quer vor mir auf dem Radweg wartend erkenne ich den Grund für die Unaufmerksamkeit: Er ist ein Handyman.

Auf der Wilhelmshavener Heerstraße (wir ahnen es: meckermann hätte ein Problem mit dem Zweirichtungsweg) kommen mir mehrfach Schüler im Doppelpack entgegen. Hier setze ich meine Masse ein, einen bösen Blick auf und mich durch. Wer sagts denn, manchmal reichen tatsächlich 50 cm für zwei in gleicher Richtung fahrende Hasardeure.

Auf dem Weg zurück kommt mir auf der Querung Eßkamp ein älterer (aber nicht alter) Mann auf seinem Fahrrad entgegen und kann sich fußgängerzonen- oder supermarkttypisch nicht entscheiden, auf welcher Seite er an mir vorbei will. Er entscheidet sich für die Mitte. Am Ende muß es wieder die Masse richten, er weicht im letzten Augenblick, einen wenig stabilitätsfördernden 45-Grad-Neigungswinkel eben noch vermeidend.

Danach ist längerfristig Kriechgang angesagt: Vor mir wähnt sich jemand auf der Autobahn und macht einen auf notorischer Linksfahrer. Angesichts einiger Kippeleien im sporadischen Gegenverkehr verzichte ich auf ein paar Sekunden.

Daß nichts passieren muß, wenn alle Richtungen gleichzeitig Grün haben und sich Fußgänger und Radfahrer wenig deutschtypisch und ungeregelt kreuzen, kann man am Gertrudenfriedhof sehen. Ist das alles nur Glück oder können die hier wirklich fahren wie in China? Mir ist das suspekt und vielen alten Leuten auch, die fahren lieber einen Umweg, wie ich von den Betroffenen oft genug zu hören bekomme.

Den scheinbar gefährlichsten Punkt der Reise habe ich unversehrt hinter mir. Doch die Ruhe ist trügerisch, denn Ecke Nelkenstraße wartet noch einmal das Chaos. Zwei Radfahrer biegen ohne jedes Nachschauen und mit nicht niedrigem Tempo aus dieser Spielstraße nach links in den Gegenverkehr ab. Zwei gegen zehn, der Platz und die Fahrkünste reichen mal wieder.

Zwanzig Meter später werde ich angebrüllt, weil jemand mit dem Gesicht nach unten aus dem (erlaubten) Gegenverkehr ausschert und einen Vorausfahrenden überholen will. Pech nur, daß da kein Platz mehr ist, weil zu viele andere ebenfalls in meine Richtung fahren. Erneut: Masse machts, dieses Mal die Masse der halbwegs normal fahrenden Radfahrer.

Dennoch: Normal ist das nicht. Spaß macht es keinen. Und mit Radwegbreiten und -benutzungspflichten hat es auch nicht viel zu tun. Als Autofahrer würde man mit diesen Rücksichtslosigkeiten nicht allzu weit kommen.
Schweni
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Beitrag von Schweni »

Ist das alles nur Glück oder können die hier wirklich fahren wie in China?
oh ja, sie können... :shock:
wer später bremst, fährt länger schnell...
minol
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Beitrag von minol »

jr hat geschrieben:Normal ist das nicht.
ähm... es sei doch fast immer so, hast du geschrieben -
dann ist es auch normal ;) Und vielleicht klappt es auch
nur deswegen, weil es normal ist. Ja, vielleicht
gäbe es viel mehr Unfälle mit Leuten, die auf der falschen
Seite fahren, wenn weniger Leute auf der falschen Seite fahren
würden, weil niemand damit rechnen würde.... :roll:
jr hat geschrieben:Spaß macht es keinen.
hmm.... macht Verkehrsteilnehmen überhaupt Spaß? :roll:

(Der Verkehr könnte so schön sein, wenn es die ganzen
Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger nicht gäbe... :lol:)

jr hat geschrieben:Und mit Radwegbreiten und -benutzungspflichten hat es auch nicht viel zu tun.
Nur graduell, denn Radfahrer können z.B. nur rechtskonform überholen, wenn
der Radweg breit genug ist (und sie müssen sich überholen, weil die
relativen Geschwindigkeitsunterschiede sehr groß sind). Außerdem könnte
ich mir vorstellen, daß Radfahrer sich anders verhalten würden, wenn
sie einen Radwegstreifen auf der Fahrbahn hätten und eben nicht auf
einem Teil eines Fußweges fahren würden. Vielleicht sollte man mal
auf solchen Straßen wie dem Schützenweg eine Beobachtungsstunde einlegen. ;)

Ansonsten sehe ich es genauso. Ich denke, die Ursache liegt in der
Rolle, in der sich der Radfahrer sieht und in der er von den anderen
gesehen und hineinerzogen wird.
jr hat geschrieben:Als Autofahrer würde man mit diesen Rücksichtslosigkeiten nicht allzu weit kommen.
Hmmm.... hast du die Tour vielleicht überhaupt nur deswegen überstanden,
weil am Ende eben doch noch Rücksicht genommen wurde? Last-Minute-Rücksicht...
ähm... ich meine natürlich: Last-Second-Rücksicht :lol: ;)
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jr
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Beitrag von jr »

Hmmm.... hast du die Tour vielleicht überhaupt nur deswegen überstanden,
weil am Ende eben doch noch Rücksicht genommen wurde? Last-Minute-Rücksicht...
ähm... ich meine natürlich: Last-Second-Rücksicht
Es fragt sich, wer hier Rücksicht genommen hat. Und daneben fragt sich, ob es nicht auch möglich sein muß, ohne übertriebene Vorsichtsmaßnahmen auf dem Rad vorwärts zu kommen.
minol
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Beitrag von minol »

jr hat geschrieben:Es fragt sich, wer hier Rücksicht genommen hat.
Ein Radfahrer hat immer Rücksicht genommen, sonst hätte es
gekracht... ;) Das ist wie beim Aneinandervorbeigehen in der Fußgehzone.

Ich habe mir noch einige grundlegende Gedanken zu den Ursachen
gemacht, warum es auf den Radwegen so chaotisch zugeht, wie jr
beschrieben hat.

Nehmen wir mal Fußgänger. Sie können sich problemlos "intuitiv" durch
Menschenmassen hindurchbewegen, ohne zusammenzustoßen. Für einen
Außenstehen sieht es absolut chaotisch aus, wie sich Menschen
z.B. in der Fußgängerzone aneinander vorbeibewegen. Sie in Regeln
zu zwängen, macht überhaupt keinen Sinn - man stelle sich eine Ampel
am Brunneneck vor...

Autos dagegen sind schnell, schwer, sperrig, haben eine gewisse Trägheit
und sind durch motorkraft angetrieben. Wenn sie sich intuitiv aneinander
vorbeibewegen sollten, geht das schief. Deswegen gibt es strikte
Regeln, die einzuhalten sind, damit nichts passiert. Von daher bin
ich auch skeptisch, ob Konzepte wie "Shared Space" wirklich
auf einer gleichberechtigten Ebene mit anderen Verkehrsteilnehmern
funktionieren können. Ich denke, es wird von den anderen immer dem
Auto eine höhere Priorität eingeräumt, da das Vertrauen der anderen
fehlt, daß ein Auto "intuitiv" gesteuert werden kann.

Fahrräder sind genau zwischen Auto und Fußgänger. Ein langsames
Fahrrad kann durchaus "intuitiv" gefahren werden. jr's Erlebnisse auf
der Nadorster zeigen, daß der Radverkehr zu einem großen Anteil
intiuitiv gesteuert wird, auch wenn manche dafür eigentlich etwas zu
schnell fahren (im Prinzip ist es wie ein inoffizieller "shared space").
Ich würde sagen, sobald höhere Geschwindigkeiten gefahren werden
oder es Interaktionen mit Autos gibt, wird die regelbasierte
Fahrweise wichtiger, weil das Fahrrad dadurch Träge in seiner Reaktion
wird und die Partner (Autofahrer) in Regeln denken.

Würden alle Radler langsam fahren, gäbe es im Nichteinhalten von Regeln
kein Problem. Das Spannungsfeld entsteht dadurch, daß es schnelle und
langsame Radler gibt, daß es Interaktion zwischen Radlern mit Fußgängern
und Autos gibt. Man könnte hieraus ableiten, daß Radwege immer
eine Interaktion mit intuitiven Fußgängern zur Folge haben und
daher Radwege zu regelwidrigem Verhalten erziehen,
das Radeln auf der Straße dagegen eher zu regelbasiertem Fahrverhalten
erzieht, weil es mehr Interaktion mit Autos gibt...
meckermann
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Beitrag von meckermann »

minol hat geschrieben:Ich habe mir noch einige grundlegende Gedanken zu den Ursachen gemacht
und wesentliches richtig erkannt.
Ob wohl jemandem auffällt, daß sowas immer nur im Zusammenhang mit Radwegen vorkommt? Insofern sollten auch Taxifahrer mal nachdenken, statt einfach nur rumzuhupen und zu drängeln. Es gibt da ja Exemplare, die selbst mit einer Oma als Fahrgast, welche Groß wurde in Zeiten, als man noch nicht dem Auto höchste Priorität einräumte, gegen Radfahrer im Revier vorgehen. Anstand adé.
jr hat geschrieben:wir ahnen es: meckermann hätte ein Problem mit dem Zweirichtungsweg
Es geht halt einfacher, wenn man den anderen ein wenig abqualifiziert. Du solltest deinen Finger auf unsere Straßenverkehrsbehörde richten, die, obwohl es sich durch den Radweg um einen Unfallschwerpunkt handelt, dessen Benutzungspflicht entgegen der StVO und VwV beibehält. Dabei gibt die Stadt öffentlich zu, die Vorschriften nicht zu beachten — wenn es um Radwege geht. Bei Kfz kommt lieber nur Kosmetik zum Einsatz, zwar auch Illegal, wie etwa dieses niedliche Stop-Zeichen neben dem grünen Pfeil, aber wenigstens nicht gefährdend.
ob es nicht auch möglich sein muß, ohne übertriebene Vorsichtsmaßnahmen auf dem Rad vorwärts zu kommen
Selbstverständlich ist das möglich. Wenn man allerdings willkürlich ausgewählte Gruppen um jeden Preis in Ghettos einzwängt und sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit benachteiligt, muß man eben mit entsprechendem Verhalten rechnen. Das gilt eben auch für Radfahrer. Deshalb verstehe ich auch das Revierverhalten der Motorisierten nicht. Es bringt ihnen doch überhaupt keinen Vorteil, wenn Radfahrer auf Radwegen fahren, zumal Radwege ja immer Platz wegnehmen, auch wenn sie leer sind. Rational ist die genannte Revierverteidigung, somit nicht, auch ohne anwesende Oma.
driving pingu
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Beitrag von driving pingu »

meckermann, fährst du auch Auto oder nur Rad?
Humor ist, wenn man trotzdem lacht
meckermann
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Beitrag von meckermann »

driving pingu hat geschrieben:meckermann, fährst du auch Auto oder nur Rad?
Ab und zu muß ich mal, das geht dann ohne Schwierigkeiten mit Radfahrern ab.
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Otto
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Beitrag von Otto »

Du bist noch da, ich dachte schon...
Polizei überwältigt bewaffneten Fahrradfahrer
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