Frage zur Ortskenntnisprüfung

Rechtsfragen rund um das Taxi
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Inuit
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Frage zur Ortskenntnisprüfung

Beitrag von Inuit »

Hallo zusammen!

Ich bin ein "werdender Taxifahrer", 35 Jahre alt und wohne in Wiesbaden.
Leider hat es sich so ergeben, das ich den Rat bzw Infos von "gewordenen Taxifahrern" benötige.

Zur Sache:
Letztens habe ich die OK-Prüfung abgelegt, schriftlich bestanden und dann mündlich durchgefallen. So weit so gut.

Das erstaunliche aber war, das in der mündlichen Prüfung die Wegstreckenbeschreibung Hausnummerngenau gefordert wurde.
Der Prüfer hat extra Straßen ausgewählt, die eine komplizierte "Einbahnstrassenführung" haben und dementsprechend eine Route zu den niedrigen Hausnummern erfragt, die natürlich von der kürzesten, "normalen" Route abweicht. Resultat: ich bin auf den Trick hereingefallen und musste soviel Punktabzug hinnehmen (obwohl ich die "normale" kürzeste Route fehlerfrei angab), daß eigentlich nach 2 Fragen schon die Mindestpunktzahl nicht mehr zu erreichen war.
Die trotzdem gestellte, dritte Frage hatte als Startpunkt einen Taxistand, von dem ich ungefähr, aber nicht genau wusste, wo er lag.

Ich hatte zur Vorbereitung eine "Taxi-Schule" besucht, in der ein erfahrener Taxi-Fahrer Lernstoff und Prüfungsinhalte vermittelt hat.
Dieser erfahrene Taxi-Fahrer sagte, das wir nicht hausnummerngenau lernen müssten... dieses Wissen würde man sich in der Praxis "erfahren" und wäre nicht Inhalt der Prüfung.
Taxi-Stände müssten wir auch nicht lernen, weil das Wissen um diese Inhalt der Funklizenz-Prüfung wäre, die hier von den verschiedenen Taxi-Zentralen abgehalten werden.

Wie schon oben geschrieben, wurde aber genau danach gefragt. Meine Reklamation wurde ignoriert, die Beisitzerinnen von der Führerscheinstelle meinten ernsthaft, ein Prüfling müsse die gesamte Stadt inklusive Hausnummern kennen, da die Taxi-Zentralen nur 100%ig (im wahrsten Sinne des Wortes) ortskundige Fahrer wollen.

Auf Anfrage bei der Führerscheinstelle, ob irgendwo schriftlich festgehalten wurde, was Prüfungsinhalte sind und was nicht, gab es eine negative Antwort. Es wäre aber normalerweise nicht üblich, bei Fragen zu Wegstrecken gezielt nach Hausnummern zu fragen, schriftlich gäbe es da nichts. Das finde ich irgendwie schon seltsam, wo es doch um die Erteilung eines Führerscheins durch eine Behörde geht.

Okay, das war der Hintergrund für meine eigentliche Frage:

Wie wird die OK-Prüfung in euren Orten/Städten gehandhabt? Gibt es dort festgeschriebene Prüfungsinhalte oder kann auch bei euch jeder Prüfer machen, was er will?
Falls ihr eine Empfehlung an mich habt, was ich, ausser eine neue Prüfung zu machen, tun könnte, nur her damit.

Sorry für den langen Text!

Viele Grüße
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Holgi
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Beitrag von Holgi »

Hallo Inuit !
Herzlich willkommen in dem Innenspiegel - Forum.
Zu deiner Frage kann ICH dir leider nichts sagen. Meine Taxiprüfung ist schon 23 Jahre her. Da lief es alles noch ein bischen anders ab.
Es werden sich HIER aber Leute finden, die deine Frage beantworten können.
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wolli
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Beitrag von wolli »

Holgi hat geschrieben:Hallo Inuit !
Herzlich willkommen in dem Innenspiegel - Forum.
Zu deiner Frage kann ICH dir leider nichts sagen. Meine Taxiprüfung ist schon 23 Jahre her. Da lief es alles noch ein bischen anders ab.
Es werden sich HIER aber Leute finden, die deine Frage beantworten können.
ich schiesse mich Holgi´s willkommensgrüssen an, Inuit! :D

im übrigen habe ich auch sein problem: - bei mir ist die prüfung schon 26 jahre her!

...aber unsere pingu ist noch relativ "frisch"! :wink: ...vielleicht hat sie ja ein paar tipps für dich! :idea: 8) :wink:
seid nett zu einander!
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nicht egal !

Beitrag von nicht egal ! »

Herzlich willkommen , Inuit !

" Wir " brauchten nicht Hausnummerngenau lernen , ist bei mir auch schon lange her !

Ausserdem , die Therorie ist die Therorie und die Praxis bleibt immer noch die Praxis , beides " verfleischt " sich nachher bei einem der interessiert seinen Job machen möchte !

n.e !
Inuit
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Beitrag von Inuit »

Hallo und Danke für die Willkommensgrüße und Antworten :D

@nicht egal:
ist bei "euch" schriftlich festgelegt, das ihr nicht hausnummerngenau lernen müsst oder ist das einfach so Usus?

Das bei "uns" auch nicht hausnummerngenau geprüft wird, wurde mir ja von Taxifahrern, Lehrern sowie in begrenztem Maß auch von der Führerscheinstelle bestätigt.

Nur ohne das Schwarz auf Weiß zu haben bringen mir das recht wenig.

grüße
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Otto
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Re: Frage zur Ortskenntnisprüfung

Beitrag von Otto »

Inuit hat geschrieben:Wie schon oben geschrieben, wurde aber genau danach gefragt. Meine Reklamation wurde ignoriert, die Beisitzerinnen von der Führerscheinstelle meinten ernsthaft, ein Prüfling müsse die gesamte Stadt inklusive Hausnummern kennen, da die Taxi-Zentralen nur 100%ig (im wahrsten Sinne des Wortes) ortskundige Fahrer wollen.
Das ist Schwachsinn! Absoluter Humbug!

Aber trotzdem ein herzliches Wilkommen hier.
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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Black Knight
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Beitrag von Black Knight »

hausnummern? puuuh...wenn es soetwas hier gäben würde denke ich hätten wir hier kaum noch nachwuchs...ne das hab ich ja noch nie gehört.
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wolli
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Beitrag von wolli »

Inuit hat geschrieben:Hallo und Danke für die Willkommensgrüße und Antworten :D

@nicht egal:
ist bei "euch" schriftlich festgelegt, das ihr nicht hausnummerngenau lernen müsst oder ist das einfach so Usus?

Das bei "uns" auch nicht hausnummerngenau geprüft wird, wurde mir ja von Taxifahrern, Lehrern sowie in begrenztem Maß auch von der Führerscheinstelle bestätigt.

Nur ohne das Schwarz auf Weiß zu haben bringen mir das recht wenig.

grüße
kleiner tipp, Inuit:

falls du etwas "schriftliches" brauchst, warte einfach noch ein wenig ab, und drucke dir dann die gesammelten erfahrungen von uns allen aus! :idea: :wink:

wir sind sowohl fahrer wie unternehmer! 8)

aber das mit den hausnummern finden wir alle schwachsinnig! :!:

und zumindest die, die sich bisher geäussert haben, sind schon recht lange im geschäft! :!: :wink:

falls du einen noch grösseren fundus brauchst, schau mal hier:
:arrow: http://www.taxiforum.de/forum/index.php ... 41720c9cf4

da triffst du möglicherweise auch leute aus deiner region! :wink:
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mister mister
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Beitrag von mister mister »

wir sind sowohl fahrer wie unternehmer!
Und Psychologen, falls es nicht klappen sollte. :lol:
Ein herzliches Willkommen von mir..
Der Pessimist sieht das Dunkle im Tunnel.
Der Optimist sieht das Licht am Ende des Tunnels.
Der Realist sieht im Tunnel einen Zug kommen.

Der Zugführer sieht die 3 ***, die auf den Gleisen sitzen...
Inuit
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Beitrag von Inuit »

Servus,

ich habe (darauf hätte ich vorher mal kommen können) beim örtlichen Taxi-Verband angerufen und hatte gleich die Vorstitzende dran.

Kurz gesagt: es wird nicht hausnummerngenau gefragt, aber die Frage die bei mir in der Prüfung kam wäre schon lange im Katalog und so in Ordnung.
Konkret ging es bei mir darum, das als Ziel die "untere" Herderstraße angegeben wurde, die es als solche hier nicht gibt (wir haben andere Straßen, die als "untere xxxx" wirklich so eingetragen sind) und mich ein wenig verwirrt hatte. Auf Nachfrage war der Prüfer so nett mir zu sagen, das damit die niedrigen Hausnummern gemeint sind. Der Trick dabei ist, das dieser Straßenabschnitt eine zum normalen Verlauf der Herderstr. entgegengesetzten Einbahnstraßenverlauf (sorry für diese Kunstworte) hat und somit nicht über die übliche Anbindung angefahren werden kann.
Wenn man es weiß wo die niedrigen Hausnummern in dieser Straße sind und sich die Einbahnstraßen gemerkt hat ist das natürlich kein Problem.
Wenn man es nicht weiß gibts 50% Punktabzug.

Mir wurde nur in der Taxi-Schule erzählt, das man sowas nicht wissen müsse. Pech gehabt :roll: Also nochmals von vorne.

Die Lerninhalte sind aber anscheinend wirklich nirgendwo wirklich festgeschrieben, so das man auf gut Glück und die Prüfungen gehen und sich mit Trial&Error zum Erfolg herantasten muss. Sehr unbefriedigend angesichts dessen, das es sich um eine behördliche Prüfung handelt und wir in Deutschland für sonst alles Regeln und Gesetze haben.

Soviel nochmal zum Thema von mir... eine gute Nacht und gute Fahrt!
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jr
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Beitrag von jr »

Auch wenns schwerer zu lernen ist: Sei froh, wenn die Prüfung bei euch etwas lebensnaher ausfällt als in OL.
nicht egal !

Beitrag von nicht egal ! »

jr hat geschrieben:Auch wenns schwerer zu lernen ist: Sei froh, wenn die Prüfung bei euch etwas lebensnaher ausfällt als in OL.
... eine lebensnahe Prüfung wäre schon was , aber ...

dann sollte man auch dementsprechend die Neulinge auf Hausnummern schulen ( Hauptverkehrsstrßen ), eine Bereicherung wäre es für die Neulinge allemal , wenn man dadurch ein unnötiges Drehen vermeiden kann ...


.... es kommt aber auf ganz andere Dinge zur Zeit in unserem Gewerbe an ,

z.B ...

ob man der deutschen Sprache mächtig ist ... Servicebereitschaft ... Ortskenntnis ... und was man sich als Taxifahrer antut in Sachen " Pflichten und Rechte " in unserem deutschen Gesetzeswald !

In meinen Augen , wird grade im letzteren Fall viel zu wenig den Neulingen vermittelt !

--- Denn mit dem ersten Fuß steht man immer erst in der Pflicht ( oder im Gefängnis ) und dann kommen erst die sogennanten Rechte und ein Unwissen schützt nicht vor Strafe , manchmal kann dies sehr schnell gehen ! ! ----



n.e !
Inuit
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Beitrag von Inuit »

nicht egal ! hat geschrieben:
.... es kommt aber auf ganz andere Dinge zur Zeit in unserem Gewerbe an ,

z.B ...

ob man der deutschen Sprache mächtig ist
Tja, mein Prüfer war der deutschen Sprache nur sehr, sagen wir mal unverständlich, mächtig. Der deutsche Prüfer, der mit mir draussen vor dem Prüfungssaal stand, empfahl mir mehrmals nachzufrage, falls ich die Aufgaben in der mündlichen Prüfung nicht verstehen sollte, da der "Prüfer da so ein schlechtes deutsch spricht".
Naja, ich fand die Ironie irgendwie belustigend :D
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wolli
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Beitrag von wolli »

finde ich nicht! :evil:

jemand, der darüber entscheidet, ob jemand von uns auf die kunden losgelassen werden darf, sollte schon ausreichend deutsch sprechen, zumal man von uns ja auch noch englisch voraussetzt! :shock: :!:

ein "offizieller, deutscher prüfer" hat gefälligst auch fehlerfrei deutsch zu sprechen, bzw. es zumindest zu verstehen! :!: :idea: :evil:
seid nett zu einander!
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nicht egal !

Beitrag von nicht egal ! »

wolli , wo steht es geschrieben , das wir Englisch können müssen ?


n.e !
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wolli
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Beitrag von wolli »

nirgends, n.e.! :!:

...aber es wird zunehmend erwartet, wie du weisst! :!:
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Inuit
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Beitrag von Inuit »

wolli hat geschrieben:finde ich nicht! :evil:

jemand, der darüber entscheidet, ob jemand von uns auf die kunden losgelassen werden darf, sollte schon ausreichend deutsch sprechen, zumal man von uns ja auch noch englisch voraussetzt! :shock: :!:

ein "offizieller, deutscher prüfer" hat gefälligst auch fehlerfrei deutsch zu sprechen, bzw. es zumindest zu verstehen! :!: :idea: :evil:
Du hast natürlich Recht. Aber nach vielen Predigten in der Taxi-Schule welche besagten, das die mündliche Prüfung der Überprüfung der Deutschkenntnisse dient, fand ich die Prüfungssituation derart skurril, das ich es nur noch mit Humor nehmen konnte.

Englischkenntnisse werden hier in Wiesbaden meines Wissens nach nicht erwartet, obwohl hier immer noch Restbestände von US-Truppen stationiert sind.
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