>Ich habe ihn schon englisch reden gehört. Seine Aussprache läßt zwar zu wünschen übrig, aber immerhin . . .<
Das war's - Otto hat fertig, genauso wie Schröder.
Da kommt auch nichts Konkretes mehr - woher auch ??
Wir halten fest:
Angela Merkel hat sowohl das Rededuell als auch die Wahl gewonnen.
Am 19.09. ist Schröder Vergangenheit - sieben Jahre Misswirtschaft sind dann Geschichte !
@Otto,
auch wenn Du noch soviele Rentner zu manipulieren versuchst:
Schröders Abwahl werden weder Du noch Deutschlands Rentner verhindern ...
...und das ist gut so...
Berlin (dpa) - «Nun mal ehrlich, Frau Kirchhof» verhaspelte sich der Sat.1-Moderator, als er die Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel beim großen TV-Duell mit Gerhard Schröder am Sonntagabend befragte. Der Versprecher verwundert kaum, beherrscht der Name Paul Kirchhof doch wie kein anderer die aktuellen Debatten.
Mit der Berufung des Radikalreformers ins «Kompetenzteam» Merkels ist die Steuerpolitik zum einzig wirklichen Wahlkampfschlager geworden. Die Union stellt den Ex-Verfassungsrichter Kirchhof schon auf eine Stufe mit Wirtschafts-Wundermann Ludwig Erhard. Der Kanzler spricht dagegen herablassend von dem «Professor aus Heidelberg», dessen Einheitssteuer-Konzept bei Streichung aller Ausnahmen ungerecht und nicht finanzierbar sei sowie mit der Wirklichkeit nichts zu tun habe: «Man kann ja nicht ein ganzes Volk zu Versuchskaninchen machen.»
Der Streit um die Steuerpolitik prägte weite Teile des TV-Duells von Merkel und Schröder, das fast 21 Millionen Zuschauer sahen. Dabei blicken nicht einmal Experten im viel zitierten «Steuerdschungel» und «Steuerchaos» durch. Mit etwa 80 000 Neuzugängen pro Jahr hält Deutschland mit Abstand den «Weltrekord» der Steuerprozesse. Das Steuerrecht wurde auch nicht erst jetzt als Reformwerkstatt entdeckt.
Zur Ausgangslage gehört, dass die Deutschen im internationalen Vergleich weniger stark belastet sind als angenommen. Die Steuerquote - der Anteil der Steuereinnahmen an der Wirtschaftsleistung - bewegt sich nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bei 22 Prozent. Das ist eine der niedrigsten aller OECD-Staaten. Auch sind die Steuereinnahmen nicht permanent eingebrochen, sondern gestiegen - wenngleich weniger stark als erhofft. Große Konzerne zahlen auch kaum die von 60 auf 38 Prozent gesenkte Gesamtsteuerlast, gibt es doch immer noch viele Ausnahmen.
Vor allem diese Vergünstigungen sind es, die das Steuersystem ungerecht und undurchsichtig erscheinen lassen. Kirchhof hat 418 Ausnahmen ausgemacht, die er streichen will. Rot-Grün und Fachleute rätseln, wie er auf diese Zahl kommt - um die Liste ist längst ein skurriler Streit entbrannt. Finanzminister Hans Eichel (SPD) hält dagegen, Reiche könnten sich längst nicht mehr so wie früher vor dem Fiskus arm rechnen. Er habe schon 1999 mehr als 70 Ausnahmen abgeschafft. Einen weitergehenden Subventionsabbau aber habe die Union blockiert.
Die Union will im Falle eines Wahlsieges nun doch weiter gehen und eine «Vielzahl» Steuervergünstigungen abschaffen oder einschränken. Damit soll die 2007 geplante Senkung des Eingangssatzes bei der Lohn- und Einkommensteuer auf 12 und des Spitzensatzes auf 39 Prozent finanziert werden. Das ist weniger forsch als bei Kirchhof und beim möglichen Koalitionspartner FDP. Die Liberalen wollen den progressiven Tarif - die Belastung steigt mit dem Einkommen - abschaffen und durch die drei Sätze 15, 25 und 35 Prozent ersetzen.
Aus Sicht von Rot-Grün ist eine weitere Senkung der Steuersätze angesichts einer Staatsverschuldung von weit mehr als 1,4 Billionen Euro nicht mehr machbar. Die Steuersätze seien schon auf Tiefststände gesenkt worden, der Spitzensatz im Jahr 2000 von 51 auf 42 Prozent und der Eingangssatz von knapp 23 auf 15 Prozent. Die Hoffnungen Eichels, mit den Milliarden-Entlastungen den Privatkonsum und Investitionen der Wirtschaft anzukurbeln, haben sich allerdings nicht erfüllt.
SPD und Grünen wollen den Spitzensatz nun wieder auf 45 Prozent anheben, aus Sicht der SPD ab Jahreseinkommen von 500 000 Euro für Verheiratete. Die Grünen wollen wie die Linkspartei auch die Vermögenssteuer wieder einführen. Das Linksbündnis plant zudem einen Spitzensatz von 50 Prozent bei Einkommen ab 60 000 Euro. Als Freibetrag versprechen sie 12 000 Euro; derzeit sind es 7664 Euro, die Union stellt hier eine Anhebung auf 8000 Euro in Aussicht. Einfach und gerecht soll das Steuerrecht sein; ob die Steuererklärung am Ende auf einen Bierdeckel passt oder auf ein DIN-A-4-Blatt, wird sich zeigen.
Quelle: WZ