Seit über 30 Jahren verfolge ich die Politik. ROT = TOT(D) !
Da muß man ja Paranoia kriegen. Deswegen ist die Politik seit 30 Jahren auch so scheisse. Die finden einfach keine ruhige Ecke mehr, um mal 'ne vernünftige Entscheidung zu treffen, weil
du sie ständig verfolgst. Wie soll der Schröder was schaffen, wenn er immer daran denken muß, daß ihn ein gewisser Ulli aus der Weltstadt D'dorf mit dummen Parolen verfolgt.
Abgesehen davon ist die Quelle für deine Gleichung, der Slogan "Lieber tot als rot" ein alter Nazislogan, wenn du dich bitte erinnern möchtest. Aber mit dieser Abgrenzung hatte die CDU ja schon immer Schwierigkeiten. Man muß nur an Angies letzte Panne, die ausländerfeindliche Unterschriftenaktion, denken. Tolle Oppositionspolitik übrigens!
Schröder hat immerhin erreicht, daß endlich die deutschen Nettozahlungen in die EU–Kasse sowie die Kosten der Einheit bei der Berechnung des Haushaltsdefizits berücksichtigt werden.
wie ROT sind deine Gardinen ??
Gardinen sind was für Spießer und meine Vorhänge sind höchstens gelb vom Nikotin. Ich habe weder etwas mit der DKP noch mit der PDS am Hut, meine Farbe ist eher das echte "schwarz" –wenn du verstehst, was ich meine– nicht das "schwarz-braun" der CDU. Die DDR fand ich immer Scheisse, sie erinnerte mich mit ihren rigiden Strukturen immer eher an Nazideutschland als an das sozialistische Paradies, das sie zu sein vorgab. In den Siebzigern gehörte ich zu denen, die mitunter einer "klammheimliche Freude" empfunden haben — eine Jugendsünde, mit der man immerhin Außenminister werden kann.
Deine Stimme wird 2006 nicht verhindern, dass endlich wieder Ordnung in unserem Land einkehrt...
Soll ich das mal ein wenig böswillig interpretieren, Ulli?!
1. Willst du damit sagen, dass Wahlen in diesem Land irrelevant sind, weil das Ergebnis schon feststeht — vielleicht weil die schwarz-braunen Spendensammler jetzt die gehorteten Millionen zur Bestechung (wie in Kiel letztens) verwenden?
2. Noch böser: "dass endlich wieder Ordnung in unserem Land einkehrt..." ist auch ein Nazislogan, denn hier herrscht keine Anarchie. Daß "unter Adolf hier wenigstens Ordnung geherrscht hat," habe ich schon tausend mal im Taxi gehört. Willst du einem neuerlichen autoritären Regime das Wort reden?
Wenn ich es hingegen "gutwillig" interpretiere, kann ich dir darauf nur antworten, daß ich die Wahl noch nicht als verloren ansehe. Die Menschen begreifen so langsam, daß keine Regierung Jobs schaffen kann. Jetzt ist die Wirtschaft dran. Die Vorleistungen, die Arbeitnehmer, Arbeitslose und Rentner gebracht haben, nehmen jetzt die Bosse in die Pflicht. Entweder die Wirtschaft schafft Jobs oder die nächste Regierung wird nicht mehr so wirtschaftsfreundlich sein. Wenn die nächste, gerade zwischen Regierung und Opposition verabredete Steuersenkungsrunde auch keine Jobs bringt, hat Schröder 2006 die besseren Argumente, denn er braucht bei jeder Wahlkampfrede nur aufzuzählen, was die Rot-Grüne Koalition alles für die Wirtschaft getan und wie sehr sie im Gegenzug die einfachen Leute belastet hat. Daß die Wirtschaft wichtige Investitionen zurückhält und mehr Jobs als nötig vernichtet oder ins Ausland verlagert, um die Regierung zu stürzen, ist doch offensichtlich. Und das Merkel, Stoiber und Westerwelle dem Kapital noch mehr in den Arsch kriechen würden, sollte selbst dem Dümmsten im Land klar sein. Überdurchschnittliche Gewinne und gute Aktionkurse nützen nur den Aktionären und Kapitaleignern, nicht den Arbeitnehmern, wie alle Zahlen, nicht nur die der Deutschen Bank aus den letzten Jahren beweisen.
Und zum Schluß: wo säßen wir denn heute mit Kanzler Stoiber? Im Irak, und in Brüssel würden sie darum betteln, die Kosten vom Defizit abgezogen zu bekommen.
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"
"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."