Von den Gütern und Dienstleistungen des Preismonitors verteuert sich gegenwärtig übrigens Tapetenkleister am meisten.Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wird sich der Verbraucherpreisindex in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2006 voraussichtlich um 1,7% erhöhen. Nach den moderaten Preissteigerungen in den Jahren 2002 (+ 1,4%), 2003 (+ 1,1%), 2004 (+ 1,6%) und einem Höchststand im Jahre 2005 von 2,0% (2001 ebenfalls + 2,0%) fällt die Jahresrate in 2006 wieder unter die 2-Prozent-Marke.
Ohne Energie (Strom, Gas, feste Brennstoffe, Zentralheizung, Fernwärme, Heizöl und Kraftstoffe) wird sich der Index im Jahresdurchschnitt voraussichtlich um 0,9% erhöhen.
Daß Brötchen ebenfalls anziehen, ist u.a. eine Folge der hohen Ölpreise der letzten zwei Jahre. Da ist zwar wertmäßig nur wenig Mehl drin, aber Mehl ist dennoch der Preistreiber. Denselben Effekt bemerken wir auch bei Bier, das ja auf der Grundlage Getreide entsteht. Grund: Je höher die Öl- oder Gaspreise, desto mehr werden alternative Energien aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen zur Alternative. So konkurrieren Vorerzeugnisse für die Energiegewinnung (z.B. in Biogasanlagen) mit den Futtermitteln für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Folge: Die Preise gleichen sich auf der Basis der Energiepreise an, Brot und Bier werden teurer. Ganz simple Zusammenhänge, die weder mit Mitnahmeeffekten noch mit der Mehrwertsteuer an sich zu tun haben.
Wer die Sache ein wenig weiter denkt, wird schnell darauf kommen, daß in den nächsten ein oder zwei Jahren weitere Erzeugnisse betroffen sein werden. Am unmittelbarsten trifft es die direkten Energieersatzstoffe wie Holzpellets. Die Verpflichtung, Diesel- und Ottokraftstoffen künftig ein paar Felderzeugnisse beizumischen, dürfte den Druck auch kaum mindern.