Mindestlöhne versus Maximallöhne

Merz und Co - nach dem Wetter Top-Thema im Taxi
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Otto
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Mindestlöhne versus Maximallöhne

Beitrag von Otto »

"Managergehälter dürfen nicht jedes Maß übersteigen"

Mindestlöhne für Arbeitnehmer - Maximallöhne für Manager: Konzernchefs sollen auf angemessene Entlohnung verpflichtet werden, fordert Heiner Geißler. Im SPIEGEL-ONLINE-Interview erklärt er, wieso der Staat jetzt in der Pflicht ist.
Geißler: Es widerspricht der sozialen Marktwirtschaft, dass sich Betriebe mit Hungerlöhnen Wettbewerbsvorteile verschaffen und sie durch den Steuerzahler aufstocken lassen.

http://www.spiegel.de/politik/debatte/0 ... 14,00.html
Die gleichen Leute, die selber Millionen pro Jahr einstreichen, wollen uns erklären, dass ein Mindestlohn von 7,50€ Arbeitsplätze vernichtet und die Konjunktur killt!

Es wird Zeit, dass sich allgemein anerkannte Persönlichkeiten wie Heiner Geißler äußern!
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

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jr
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Beitrag von jr »

Auch wenn er vergißt, den Wettbewerbsvorteilen durch niedrige Löhne den Mehrwertsteuer-Vorteil des Kontrahenten gegenüber zu stellen?
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Otto
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Beitrag von Otto »

Da würde er Äpfel mit Birnen vergleichen!

Außerdem ist das Problem viel größer:
Geißler: Wir haben auf der Welt 300 Leute, die laut Weltbank ein Vermögen von 1,2 Billionen Dollar haben. Von mir aus können die noch das Doppelte verdienen. Was allerdings jeden aufregen müsste, ist, dass das mehr Geld ist, als die Hälfte der Weltbevölkerung an jährlichem Einkommen zur Verfügung hat.
http://www.spiegel.de/politik/debatte/0 ... 14,00.html
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jr
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Beitrag von jr »

Da würde er Äpfel mit Birnen vergleichen!
Warum?
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jr
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Beitrag von jr »

Wenn Vollzeitbeschäftigte ergänzendes ALG II erhalten, dann in der Regel durch Familienleistungen der Grundsicherung. Nach den aktuellsten verfügbaren Zahlen des IAB gibt es lediglich 64.000 alleinstehende vollzeitbeschäftigte Aufstocker. Das sind 0,15 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland. Neue Untersuchungen belegen, dass vollzeitbeschäftigte Aufstocker im Durchschnitt einen Stundenlohn von 10,40 €
haben.

http://www.dihk.de/inhalt/download/spit ... stlohn.pdf
Viel Lärm um nichts?
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Otto
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Beitrag von Otto »

Vielleicht sollte ich mal zum Amt gehen...allerdings ist die Quelle mehr als dubios.
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Frank
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Beitrag von Frank »

Schon im Juli 2005 erhielten rund 900.000 Beschäftigte zu ihrem Niedrigstlohn ergänzendes ALG II. - 1,5 bis 1,9 Millionen Vollzeitbeschäftigte mit ...
http://media.de.indymedia.org/media/2007/08//192710.pdf
Otto hier hast du mal einen neuen link, der nichts mit BDA, BDI, DIHK und ZDH zu tun hat.
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n.e !
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Beitrag von n.e ! »

Schöner Link , Frank !
Darüber sinnierte ich letztens schon nach , als man mal wieder erzählte , wir hätten rund 600 000 Arbeitslose weniger .
Daß die keine vernünftigen Jobs bekommen haben durch Zauberei und noch dazu nach weiteren diversen Firmenschließungen war mir auch klar , noch dazu , wenn man mal so in der eigenen Umgebung nachfragen geht ... da gibt es Hartz IV , 1 € Jobber , Frührentner etc. , die fallen jetzt alle künstlich aus der Statistik , sind aber eigentlich nur umgefrachtet , kosten nach wie vor Geld und können nach wie vor den Binnenmarkt nicht ankurbeln !
Mit einen 1€ Job dürfte das zum Beispiel auch schwerfallen....

Das ist doch nicht realistisch und was will man mit solchen Parolen eigentlich bewirken ?!
Hält man uns tatsächlich für so dumm ?!

n.e !
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jr
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Beitrag von jr »

Dem Staat (vielleicht auch der Allgemeinheit?) dürfte eine große Spreizung bei den Löhnen entgegenkommen. Wenn alle durchschnittlich viel bekommen, ist die durchschnittliche Steuerquote wegen der progressiven Steuerkurve niedriger als bei einer nicht übertriebenen Spreizung.
Frank
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Beitrag von Frank »

CDU-Vorstand lehnt Mindestlohn für Zeitarbeitsbranche ab
Die CDU-Führung ist gegen die Aufnahme der Zeitarbeitsbranche in das Entsendegesetz. Wie der Vorsitzende der CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung, Josef Schlarmann, in Berlin mitteilte, lehnte der Parteivorstand am Montag einen gesetzlichen Mindestlohn für diese Branche ab. Schlarmann, der dem Parteivorstand angehört, begrüßte das Nein der CDU-Spitze.
http://www.ad-hoc-news.de/Politik-News/ ... itsbranche
Wie ich schon gesagt habe, die CDU so wie die FDP stehen für die Dumping löhne hier in Deutschland.

Gerade in der Zeitarbeitsbranche, ist ein Mindestlohn Lebenswichtig.

Ein Mitarbeiter von Arbeitsplus, hat mir mitgeteilt das in meiner Stadt Stundenlöhne von unter 5,- Euro in der Zeitarbeitsbranche bezahlt werden.
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jr
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Beitrag von jr »

Wir teilen die Bevölkerung nach Anzahl auf in zehn Teile von niedrigstem Haushaltseinkommen bis zu höchstem. Die ganz großen Ausreißer nach oben lassen wir außen vor und beschränken uns auf ein Haushaltseinkommen von maximal 18.000 Euro monatlich. Und wir rechnen alle direkten staatlichen Abgaben sowie Stützen ein - also Sozialversicherung und direkte Steuern.

Um wieviel wird sich die Mitte vom unteren und oberen Zehntel unterscheiden? Pro Haushalt bzw. pro Arbeitnehmer?
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Otto
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Beitrag von Otto »

Folgende Nachricht machte mich heute morgen stutzig:
Bundeskabinett berät über Aktionsprogramm zum Fachkräfte-Zuzug

Das Bundeskabinett will heute über Maßnahmen zur Erleichterung der Zuwanderung ausländischer Fachkräfte entscheiden. Grundlage ist ein Aktionsprogramm, auf das sich Arbeitsminister Scholz und Innenminister Schäuble verständigt haben. Unter anderem soll bei Akademikern aus den acht neuen EU-Mitgliedsstaaten auf die sogenannte Vorrang-Prüfung verzichtet werden, bei der Unternehmen nachweisen müssen, dass eine freie Stelle nicht mit einem Deutschen besetzt werden kann. Geplant ist auch, die Mindest-Verdienstgrenze für hoch qualifizierte Fachkräfte von derzeit 86.000 400 Euro jährlich auf 63.000 600 Euro zu senken.
Ach, für "hoch qualifizierte Fachkräfte" gibt es einen staatlichen Mindestlohn, nicht aber für Geringverdiener!

86.400€ geteilt durch 12 = 7.200€
63.000€ durch 12 macht immer noch 5.250€.
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minol
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Beitrag von minol »

Otto hat geschrieben:Ach, für "hoch qualifizierte Fachkräfte" gibt es einen staatlichen Mindestlohn, nicht aber für Geringverdiener!

86.400€ geteilt durch 12 = 7.200€
63.000€ durch 12 macht immer noch 5.250€.
Einen Mindestlohn für hochqualifizierte Fachkräfte? :shock:
Sowas gibt es? Was ist eine "hochqualifizierte Fachkraft"??? :shock:

Die Jammerei der Politiker ist ja nicht mehr auszuhalten! Rumjammern,
daß keine Fachkräfte da sind und gleichzeitig die Bildung abbauen.
Außerdem ist "Fachkräftemangel" sowieso völliger Humbug, da es
ganz verschiedene Arten von "Fachkräften" sind, die mehr gesucht werden
als andere...
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Otto
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Beitrag von Otto »

Löhne im Niedriglohnsektor stürzen ab
Im Niedriglohnsektor stürzten die Löhne um bis zu 14 Prozent ab, berichten Forscher der Uni Duisburg-Essen in einer Analyse für die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stifung, die der "Frankfurter Rundschau" vorliegt.
(...)
Grund für die wachsende Lohnkluft sei, dass es keinen bundesweiten gesetzlichen Mindestlohn gebe. Dieser sei notwendig, damit es auch in Branchen mit schwachen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden eine Einkommensuntergrenze gebe.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,574341,00.html
Die Wissenschaftler haben neue Munition für den Kampf der SPD und der Gewerkschaften für einen flächendeckenden Mindestlohn geliefert.

Beitrag beim DLF:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/drad ... 09408b.mp3
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jr
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Beitrag von jr »

Wir teilen die Bevölkerung nach Anzahl auf in zehn Teile von niedrigstem Haushaltseinkommen bis zu höchstem. Die ganz großen Ausreißer nach oben lassen wir außen vor und beschränken uns auf ein Haushaltseinkommen von maximal 18.000 Euro monatlich. Und wir rechnen alle direkten staatlichen Abgaben sowie Stützen ein - also Sozialversicherung und direkte Steuern.

Um wieviel wird sich die Mitte vom unteren und oberen Zehntel unterscheiden? Pro Haushalt bzw. pro Arbeitnehmer?
Meine obige Frage hat noch keine Antwort gefunden. Vielleicht kommt man bei der Suche danach auch den Feinheiten der Statistiken auf die Spur, die die abstürzenden Löhne stützen.
guckidermausbiber
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Beitrag von guckidermausbiber »

Keiner sollte seine Arbeit für weniger als 10 Euronen die Std. zur Verfügung stellen müssen.
Egal in welcher Branche.
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yogi
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Beitrag von yogi »

Unternehmen sollen büßen
Nach dem Urteil gegen die christliche Scheingewerkschaft CGZP fürchten Arbeitgeber deftige Nachzahlungen. Leiharbeiter und Sozialkassen können dagegen hoffen.
(...)
http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/ ... n-buessen/
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yogi
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Beitrag von yogi »

Firmen müssen Lohn nachzahlen
Das Berliner Arbeitsgericht verwirft auch die alten von den christlichen Gewerkschaften abgeschlossenen Tarifverträge. Viele Leiharbeiter können rückwirkend mehr Lohn fordern.

http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/ ... achzahlen/
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yogi
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Beitrag von yogi »

Ausbeutung in der Paketbranche: Der ARD-Film "Das Hermes-Prinzip" zeigt Zusteller, die für Hungerlöhne schuften. Das Unternehmen von Milliardär Michael Otto spricht von Einzelfällen - doch treibt das Hermes-Geschäftsmodell die Subunternehmer zu drastischen Methoden?
http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,778200,00.html
...ich war in den frühen 80-gern selbst mal für ein paar Monate Zusteller für Hermes. Das Sy<stem war meines Wissens noch nicht so perfekt auf Ausbeutung getrimmt,doch die Strukturen waren schon ähnlich.Ich wurde damals allerdings nicht nach gelieferten Paketen bezahlt,sondern war bei Hermes angestellt.Um ihre Fuhre zu schaffen,mussten die meisten Fahrer wesentlich länger als 8 Stunden fahren,und es war schon ein Knochenjob.Letztlich aufgehört habe ich, weil bei Kontrollen der Gewerbeaufsicht eigentlich immer irgendwas mit den Tachoscheiben nicht stimmte und man als Fahrer auch noch die Strafen abdrücken sollte.
Mich wundert schon,daß dieses System seit meiner Zeit nun auch schon 25 Jahre überdauert hat,denn im Grunde weiß doch jeder,der mit der Branche zu tun hat,wie es dort zugeht.
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Beitrag von yogi »

www.deutschlandradiokultur.de/die-paket ... _id=368113

...also geht alles auch fünf Jahre später so weiter wie bisher, unter Duldung und Wissen der zuständigen Behörden, wie zu hören ist...
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