 
   
 Es geht, auch wenn das in Teilen anders aussehen mag, nicht um Fahrten am Tarif vorbei. Die vor Ort kursierenden Zahlen beziehen sich auf das Berechnungsmodell, das hinter dem neuen Verfahren steckt.
Hinsichtlich der Mietwagen sehe ich es auch so, daß Sammeltransporte machbar sind, wenn der Auftraggeber ein Dritter ist, der den kompletten Fahrtumfang anfordert.
Taxen sind Sammeltransporte allerdings ebenfalls nicht verwehrt, solange der Tarif eingehalten wird. Es muß dazu auch kein Dritter eingeschaltet werden. Allerdings kann die Kostenaufteilung zum Problem werden.
Im Fall der Dialysen geht es darum, zur Kosteneinsparung alle Fahrten zu sammeln, bei denen das ohne unzumutbare Wartezeiten für die Patienten möglich ist. In Rede steht dabei ein Maximum von 30 Minuten. Die Organisation der Fahrten kann bei den Hinfahrten im Voraus erfolgen, für die Rückfahrt wegen der Schwankungen bei der Behandlungs-Dauer nur in Echtzeit.
Aus welchen Gründen auch immer (da wartet noch journalistische Arbeit) ist eine feste "Prämie" pro Patient und Fahrt vorgesehen. Das hat zur Folge, daß ein Pool gebildet werden muß, aus dem die Fahrten bezahlt werden. Der Unternehmer, der den - festen - Pool zu verwalten bereit ist, geht großes Risiko: Wenn sich viel sammeln läßt, bleibt am Ende was übrig. Wenn alles einzeln abgerechnet werden muß, droht der Abflug.
Daraus ergibt sich, daß für ein nachhaltiges Funktionieren dieses Systems alles miteinander verzahnt sein muß. So müssen z.B. die Daten der Patienten stets auf aktuellem Stand und die Behandlungs-Termine der Patienten aufeinander abgestimmt sein. Die Kommunikation zwischen den Dialyse-Stationen und den ausführenden Zentralen muß stimmen und auch unter Streßbedingungen in Echtzeit abwickelbar sein.
Hier hat es an einigen Stellen gehapert. Nach meinem Kenntnisstand ist es falsch, dafür bestimmten Personen oder Firmen die alleinige Verantwortung zuzuschieben. Dazu ist die Ausgangslage zu komplex.
Leider sind viele Aspekte der Dialyse-Umstellung nicht richtig bei Patienten und den früher ausführenden Unternehmen angekommen. Sonst wären vermutlich zahlreiche unpassende Reaktionen unterblieben. Zeitknappheit mag dabei eine Rolle gespielt haben. Ob Zeit genug war, mehr Zeit zu investieren, ist fraglich.


 
 
