Bahnstreik

Merz und Co - nach dem Wetter Top-Thema im Taxi
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Otto
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Beitrag von Otto »

Und natürlich mischt sich jetzt die Politik ein:
" (...)hatte der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Ernst Hinsken (CSU), an die Streithähne appelliert: "Die Tarifauseinandersetzung darf nicht auf dem Rücken der Reisenden ausgetragen werden." Beide Tarifpartner müssten sich bewegen. "Auch die Bahn muss sich noch einen Schubs geben."
http://www.sueddeutsche.de/,tt1m4/wirts ... 54/124374/
Warum hat dieser "Tourismusbeauftragte der Bundesregierung" —was für ein sinnloser und überflüssiger Beamter übrigens— die Bahnchefs nicht schon vor Wochen darauf hingewiesen, dass sie mit vernünftigen Angeboten in die Verhandlungen gehen müssen, weil die Ferienzeit vor der Tür steht? Wer ist der Mann? Ernst Hinsken (CSU) — ach so, na klar

Ich bin sowieso dafür, diesen schädlichen Massentourismus, der meine Gesundheit enorm schädigt, wie das Rauchen zu verbieten.
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

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Otto
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Beitrag von Otto »

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Otto
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Beitrag von Otto »

"Wenn durch illegale Aktionen der Bahn ein Millionenschaden entsteht, dann wollen wir den ersetzt haben", sagte Mehdorn dem SPIEGEL. "Bereits jetzt gehen uns täglich Einnahmen in Millionenhöhe verloren."
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,498120,00.html
Und wenn Deutschland durch den Börsengang der Bahn ein Milliardenschaden entsteht, dürfen wir dich teeren und federn, Hartmut, bevor wir dich lynchen, ok!

Schon mal vom Grundgesetz gehört?
Artikel 9
[Vereinigungs-, Koalitionsfreiheit]
(1) Alle Deutschen haben das Recht, Vereine und Gesellschaften zu bilden.

(2) Vereinigungen, deren Zwecke oder deren Tätigkeit den Strafgesetzen zuwiderlaufen oder die sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder gegen den Gedanken der Völkerverständigung richten, sind verboten.

(3) Das Recht, zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen zu bilden, ist für jedermann und für alle Berufe gewährleistet. Abreden, die dieses Recht einschränken oder zu behindern suchen, sind nichtig, hierauf gerichtete Maßnahmen sind rechtswidrig. Maßnahmen nach den Artikeln 12a, 35 Abs.2 und 3, Artikel 87a Abs. 4 und Artikel 91 dürfen sich nicht gegen Arbeitskämpfe richten, die zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen von Vereinigungen im Sinne des Satzes 1 geführt werden.
Das Streikrecht ist verfassungsmässig garantiert. Wenn Herr Mehdorn das anders sieht, sollte er doch nach Russland oder Birma auswandern.
Um den Streik zu unterlaufen, kündigte Mehdorn zugleich ein Sonderausbildungsprogramm für Bewerber in- und außerhalb des Unternehmens an. "Das soll uns möglichst rasch zusätzliches Fahrpersonal bringen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bahn AG.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,498120,00.html
Und Streikbrecher gehören in die unterste Kategorie Mensch, die man sich vorstellen kann. Wer Streikbrecher einsetzt, fordert Gewalt heraus.
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n.e !
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Beitrag von n.e ! »

Otto , Du weisst doch , Geld regiert die Welt und das Grundgesetz und seine Vorzüge gilt auch immer nur für die oberen " Zehn Tausend " und wird auch immer nur für diese zu ihren Gunsten geändert , und von den anderen " Gesetzen " mal ganz abgesehen !



Wenn zwei das selbe tun , ist es immer noch nicht das Gleiche !



n.e !
Zuletzt geändert von n.e ! am 04.08.2007, 21:21, insgesamt 1-mal geändert.
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761-167
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Beitrag von 761-167 »

Otto hat geschrieben:
Um den Streik zu unterlaufen, kündigte Mehdorn zugleich ein Sonderausbildungsprogramm für Bewerber in- und außerhalb des Unternehmens an. "Das soll uns möglichst rasch zusätzliches Fahrpersonal bringen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bahn AG.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,498120,00.html
Und Streikbrecher gehören in die unterste Kategorie Mensch, die man sich vorstellen kann. Wer Streikbrecher einsetzt, fordert Gewalt heraus.
Genau das ist aber eine der wichtigsten und elementaren Streitfragen, eine von denen,
wo Mehdorn und Konsorten eine Richtung einschlagen die beinahe 100%ig entgegen der
Richtung der (meisten) Gewerkschaften geht - auf jeden Fall entgegen der GDL und auch gegen ver.di.
Da geht es nämlich letzten Endes ums Eingemachte, um Qualität und Umfang der für
den Job des Lokführers notwendigen und vorgeschriebenen Ausbildung.
Nicht umsonst ist das - neben der Erhöhung der Mindest- oder Einstiegslöhne -
die wesentlichste Forderung der GDL, die mit einem eigenen Tarifwerk für das Fahrpersonal
weiter tarifvertraglich abgesichert werden soll.
Mehdorn möchte nicht nur einfach "mehr" ausbilden.
Das wäre ja bei der Tendenz der deutschen Industrie, deutlich unter ihrem Bedarf selbst in die
Berufsausbildung zu investieren und Ausbildungsplätze anzubieten, auch mal was ganz neues.
Mehdorn geht es offensichtlich um eine geringer qualifizierte dafür aber besser verfügbare
und leichter einzuschüchternde Belegschaft, aufgesplittert in zahlreiche neue Mini-Unternehmen.
Noch gibt es Lokführer praktisch nicht bei Zeitarbeitsunternehmen, genau sowas aber wäre Mehdorns Traum.
Musterbeispiel Deutsche Bank und Manpower :
Die Deutsche Bank ist 50%iger Partner der Firma Manpower in einer gemeinsamen Tochterfirma,
dem Zeitarbeitsunternehmen Bankpower.
Die Mitarbeiter dort (inzwischen weit über 1000) kommen überwiegend aus der Deutschen Bank,
die ja in den letzten Jahren ganz massiv Personal abgebaut hat und sind meist hochqualifiziert.
Rund 50% der jetzigen "Bankpower"-Angestellten arbeiten so jetzt wieder für die Deutsche Bank -
aber ohne dort fest angestellt zu sein und zu einer Bezahlung die verdammt nahe an den
sonstigen Tarifen der Zeitarbeitsfirmen liegt, allemal also gewaltig unter den normalen Banktarifen.

Bei der Bahn kommt zu diesem Modell noch die berufliche Abqualifizierung hinzu :
Es deutet sich an, dass über derlei "Sonderausbildungsprogramme" in Zukunft Lokführer
mit einer Schmalspur-Ausbildung mehr und mehr zur Regel werden dürften.
Der Strassengüterverkehr macht das der Bahn seit Jahren "erfolgreich" vor :
Die komplette anerkannte Berufsausbildung des "Berufskraftfahrers" als normaler Lehrberuf
ist heute zwar noch nicht ganz tot, eindeutig aber auf dem besten Weg zum Aussterben.
Stattdessen ist wieder der billigere und willigere "Hilfsarbeiter mit Führerschein" gefragt.
Mittlerweile ist diese Pseudo-Ausbildung sogar europaweit als Standard festgelegt,
auch wenn das ursprünglich eigentlich als Mindeststandardregelung gedacht war.
Praktisch schaut das so aus dass Inhaber der Fahrerlaubnis C/CE (alt 2) eine mindestens
zweiwöchige Schulung machen müssen, in der es u.a. um Ladungssicherung und ähnliches geht.
Meistens wird das in der Praxis auch noch mit der Sachkundeschulung für Gefahrgut verbunden
(der sogenannten ADR-Schulung, in der Regel allerdings nur für Stückgut).
Wenn man gegenüberstellt dass diese Lehrgänge, die mit einem Zertifikat unter dem Titel
"geprüfter Kraftfahrer" bei allen möglichen Weiterbildungsträgern laufen (TÜV, Dekra usw.)
gerademal zwei oder drei Wochen (im Minimum, es gibt auch längere Kurse) dauern -
gegenüber einer normalen Lehrzeit von zweieinhalb bis dreieinhalb Jahren -
dann wird deutlich, was sich da an Kosten zu Lasten der Qualität einsparen lässt :x
Auf der Strecke bleibt dabei zwar vor allem die Sicherheit, aber wen juckt das denn ??
Die Aktionäre doch ganz bestimmt nicht... :roll:
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761-167
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Beitrag von 761-167 »

Morgen früh lässt der Kollege Schell von der GDL die Mieze aus der Tüte :
das Ergebnis der Urabstimmung über den drohenden Streik.
Die erforderliche Zustimmung dürfte wohl mit hoher Sicherheit vorliegen,
demnach könnte ab Mittwoch die interessante Phase losgehen :wink:

Zum aktuellen Stand auch die taz von morgen, Montag :
:arrow: http://www.taz.de/index.php?id=start&ar ... 805e21cbad

Ein weiterer Bericht, auch zur seltsamen Rolle der Gewerkschaft Transnet :
:arrow: http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=113963&IDC=42
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Otto
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Beitrag von Otto »

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761-167
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Beitrag von 761-167 »

Ja, die Katze ist aus dem Sack und eine Zustimmung von satten 95,8 %
zu den angekündigten Streikmassnahmen, das sind ja schon mal ganz ordentliche Krallen :)
Die Gewerkschaft der Lokomotivführer hat geschrieben:GDL-Pressemitteilung
Ergebnis der Urabstimmung liegt vor:
95,8 Prozent stimmen für Streik

06.08.2007 - Die Signale bei der Deutschen Bahn stehen auf Streik. Dies ist das Ergebnis der heutigen Auszählung der Urabstimmung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). So haben sich 95,8 Prozent der zur Urabstimmung aufgerufenen knapp 12 000 GDL-Mitglieder für Streiks zur Durchsetzung eines eigenständigen Tarifvertrages für das Fahrpersonal mit deutlichen Entgeltsteigerungen und weitreichenden Verbesserungen bei den Arbeitszeitbestimmungen ausgesprochen.

„Dies ist ein hervorragendes Ergebnis. Aber bereits die vergangenen Wochen haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass unsere Mitglieder fest entschlossen sind, unsere Tarifforderungen notfalls mit den Mitteln des Arbeitskampfes durchzusetzen“, so der GDL-Bundesvorsitzende Manfred Schell. Wann und wo es in dieser Woche zu Streiks kommen wird sowie über deren Ausmaß berät der geschäftsführende Vorstand der GDL im Laufe des Nachmittags mit den GDL-Bezirksvorsitzenden.

Der Arbeitgeber hat noch immer die Möglichkeit, diese Streiks abzuwenden. „Wenn er uns bis Dienstag 18 Uhr ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegt, sind wir bereit, für die Dauer der Verhandlungen auf Arbeitskämpfe zu verzichten. Doch der Arbeitgeber geht anscheinend lieber auf Konfrontationskurs und überzieht die GDL mit Klagen. So verhärtet er nur die Fronten und bringt die eigenen Mitarbeiter gegen sich auf“, so Schell weiter.
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jr
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Beitrag von jr »

Mal ne Frage: Wofür braucht man im 21. Jahrhundert eigentlich Lokführer?
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Big M
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Beitrag von Big M »

Zum Streiken!


Ist doch klar, jr!
(Mann, das reimt sich sogar, wenn man jr sich in englisch denkt...)
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Otto
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Beitrag von Otto »

jr hat geschrieben:Mal ne Frage: Wofür braucht man im 21. Jahrhundert eigentlich Lokführer?
Nun, man braucht sie offensichtlich noch, sonst würde man nicht den Obrigkeitsstaat bemühen, um ihren Streik zu unterbinden.

Solidarität mit der GDL
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jr
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Beitrag von jr »

In GB denkt man schon über führerlose Taxen nach und ausgerechnet auf Gleisen braucht man noch Personal?
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761-167
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Beitrag von 761-167 »

@ jr :

Wofür man heutzutage beispielsweise in Oldenburg (noch) Taxifahrer braucht,
das wirst Du potentiellen Fragestellern vermutlich besser erklären können als ich,
so wie ich Dich kenne :wink:

Die technischen Systeme der modernen Bahnen sind zweifellos ungleich komplexer
und komplizierter als etwa eine E-Klasse, auf jeden Fall aber ungleich komplizierter
als historische Dampflokomotiven.
Daraus den Schluss zu ziehen, der Fahrzeugführer heutzutage sei für das büschen Herumhantieren
mit einem Joystick ja ohnehin gewaltig überbezahlt, dazu muss man schon sehr einfältig
und ignorant sein - oder unser neoliberaler Guido (von dem kam diese blöde Bemerkung nämlich :roll: ).

Ausgerechnet das Flaggschiff des Springer-Konzerns, das Hamburger Abendblatt,
also eine Zeitung die man ganz sicher mit Recht als konservativ bezeichnen darf,
berichtet heute ganzseitig über Hintergründe des Konflikts bei der Bahn.

Leider ist ausgerechnet der interessanteste Artikel von Seite 3 von heute nicht online zu finden.
Also gibt es das Zitat daraus dann halt "zu Fuss" :
Das Hamburger Abendblatt hat geschrieben:Das verdienen Lokführer in Europa

Die folgenden Beispiele gelten für einen 40 Jahre alten Lokomotivführer mit
2 Kindern und 17 Jahren Berufserfahrung


Deutschland
Netto 1628 €/Monat plus Zulagen zwischen 150 und 300 €
Gesamtnetto : 1778 bis 1928 €

Schweiz
Netto 4455 €/Monat plus Zulagen zwischen 250 und 530 €
Gesamtnetto : 4705 bi 4985 €

Spanien
Netto 2040 €/Monat plus etwa 1110 € Zulagen
Gesamtbrutto : 3140 €

Niederlande
Netto 2175 €/Monat plus Zulagen von etwa 250 €
Gesamtnetto 2425 €

Frankreich
Netto 2370 €/Monat plus etwa 400 € Zulagen
Gesamtnetto : 2770 €

Quelle : Gewerkschaftsangaben
(erschienen im Hamburger Abendblatt 07. August 2007 Seite 3)
Schon vor ein paar Jahren berichtete das Abendblatt sehr anschaulich über die
Arbeitsbedingungen der Lokomotivführer :
:arrow: http://www.abendblatt.de/daten/2003/03/06/131273.html
Eddy

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Beitrag von Otto »

Als erstes Mitglied der Bundesregierung unterstützt Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) die Forderungen der Lokführer nach 30 Prozent mehr Lohn. „Es ist nicht korrekt, wenn so ein Lokführer, der wirklich viel Verantwortung trägt, 1500 Euro netto bekommt“, sagte der SPD-Politiker dem Hamburger Magazin „stern“. „Wenn die mich mit 300 Sachen durchs Land fahren, möchte ich nicht, dass die sich mit Existenzsorgen quälen.“ Gabriel verband dies mit der Forderung an seine Partei zu einer Kurskorrektur: „Soziale Gerechtigkeit muss wieder ins Zentrum unserer Politik rücken.“
http://www.welt.de/wirtschaft/article10 ... html?r=RSS
Aber hallo!

Stehen da in absehbarer Zeit Wahlen an?

Warum hat eigentlich niemand die Ärzte so angepisst wie derzeit die Lokführer, als sie ihre 30% verlangt und 18% gekriegt haben?
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Beitrag von 761-167 »

Otto hat geschrieben:Stehen da in absehbarer Zeit Wahlen an ?
Aber ja doch. :)
Hamburg.de hat geschrieben:Die Bürgerschaft hat in ihrer Sitzung am 5. Juli 2007 beschlossen, als Termin für die nächste Bürgerschaftswahl
Sonntag, den 24. Februar 2008 als Wahltag zu bestimmen.
Eddy

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Beitrag von 761-167 »

Der für den Güterverkehr angekündigte vierstündige Streik der morgen früh beginnen
sollte, findet zunächst nicht statt, weil das Arbeitsgericht Nürnberg überraschend und
ohne mündliche Verhandlung den Streik auf Antrag der DB per einstweiliger Anordnung
verboten hat - übrigens mit einer höchst fragwürdigen Begründung.
Letztere dürfte ebenso wie das rechtliche Verfahren selbst noch zu allerlei weiterem Streit
auf allen Ebenen führen, wird hier doch sehr dreist das Streikrecht ausgehöhlt :x

Allerdings setzt nun auch die GDL als Reaktion auf dieses Manöver der DB-Konzernleitung
eins drauf und verspricht die künftigen Streiks auch im Personenverkehr nunmehr ohne jede
Vorwarnung durchzuziehen. Zum Aufwärmen stehen morgen früh schon mal die S-Bahnen
in Hamburg und Berlin von 8 bis 10 Uhr still...
Das hat nämlich noch kein Gericht verboten :wink:

:arrow: http://www.neuesdeutschland.de/artikel. ... 308&IDC=16
Die GDL hat geschrieben:08.08.2007 - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat gegen die heute erlassene einstweilige Verfügung des Arbeitsgerichtes Nürnberg Widerspruch eingelegt.
Das Arbeitsgericht hatte der GDL auf Antrag der Railion Deutschland AG und der DB Fernverkehr AG ohne mündliche Verhandlung trotz Vorliegens einer Schutzschrift untersagt, im Güter- und Personenfernverkehr Streiks durchzuführen.

Das Gericht begründet dies mit immensen wirtschaftlichen Schäden, die durch einen Streik den Antragstellern und der gesamten Volkswirtschaft insbesondere in der Hauptreisezeit entstehen. „Diese Begründung ist für uns absolut nicht nachvollziehbar. Das Gericht unterstellt hier einfach einen wirtschaftlichen Schaden, der sich in der Urlaubszeit ergeben soll, also zu einer Zeit, in der viele Unternehmen ihre Werksferien haben“, so der GDL-Bundesvorsitzende Manfred Schell.

Die GDL betrachtet den Beschluss über das zunächst bis zum 30. September 2007 befristete Streikverbot als verfassungswidrig, weil sie hierin einen Verstoß gegen die Koalitionsfreiheit gemäß Artikel 9 Absatz 3 Grundgesetz sieht.

Sie hat bereits heute Vormittag Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung eingelegt. Gleichzeitig hat sie das Arbeitsgericht Nürnberg aufgefordert, noch am heutigen Tag zu einer mündlichen Verhandlung zu laden.

Sollte dieser Beschluss nicht aufgehoben werden, finden am Donnerstag keine Arbeitskampfmaßnahmen im Güterverkehr statt. Auch die frühestens ab kommenden Montag geplanten Streiks im Personenfernverkehr wären dann nicht möglich. Dies gilt jedoch nicht für den Personennahverkehr. Hier ist der GDL nur ein Streik bei der DB Regio NRW GmbH und einigen sächsischen Verkehrsbetrieben per einstweiliger Verfügung untersagt worden. Aufgrund der unsäglichen Prozesshanselei des Arbeitgebers wird die GDL ab sofort mögliche Streiks im Personennahverkehr nicht mehr wie bisher 24 Stunden vorher ankündigen. Die Verantwortung hierfür trägt allein der Arbeitgeber.
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Beitrag von 761-167 »

Zum gestrigen Urteil des Nürnberger Arbeitsgerichts (Streikverbot) schreibt der Kommentator
der "taz" heute in einem ausgesprochen lesenswerten Beitrag :
Malte Kreutzfeld, Die Tageszeitung (taz) hat geschrieben:Kein Bahnstreik in der Urlaubszeit, so hat das Nürnberger Arbeitsgericht entschieden.
Dieses Urteil ist skandalös.
Das Streikrecht ist ein zentrales Element unseres Wirtschafts- und Sozialsystems und aus gutem Grund in der Verfassung garantiert. Verspätungen bei einer Urlaubsreise oder Produktionsverzögerungen bei Unternehmen müssen dafür in Kauf genommen werden.
:arrow: http://www.taz.de/index.php?id=debatte& ... ae699a6df0
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Lokführer lassen Tausende in der Kälte stehen
Zugausfälle, Wartezeiten an den Bahnhöfen - und das bei eisigen Temperaturen. Der neue Warnstreik der Lokführer hat im Morgenverkehr für Turbulenzen gesorgt. Besonders Passagiere im Rhein-Main-Gebiet, Stuttgart und Hamburg waren betroffen.

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