Ulli hat geschrieben:Ich bin 1987 von einem 19jährigen Fahrgast ziemlich heftig verhauen worden.
In Gesprächen im Rahmen des Täter-Opfer-Ausgleichs wenige Wochen nach der Tat hatte ich die Gelegenheit, diesen Jugendlichen als Mensch und nicht alkoholisiert kennenzulernen.
Dieses längere Gespräch hat auch mich ein Stück weit menschlich weitergebracht.
Er wurde zu einer Bewährungsstrafe von 8 Monaten verurteilt, leider auch schon unter Berücksichtigung einer Vorstrafe.
Vor kurzem, also fast 20 Jahre danach, hatte ich ihn wieder als Fahrgast im Auto. Er hat mich sofort erkannt.
Er ist ein richtig toller Typ geworden. Sicherer Arbeitsplatz, tolle Familie mit zwei Kids.
Als er mir dann noch erzählte, dass gerade die Auseinandersetzung mit mir ihn erstmal richtig aufgeweckt hat, war ich richtig glücklich.
Seit diesem zweiten Zusammentreffen ist mir bewusst, dass man jugendlichen Straftätern eine zweite Chance geben MUSS !!!
schöne geschichte, Ulli!
vor allem, weil sie jugendliche "desorientierte" nicht gleich notwendigerweise "abstempelt"!
mir sind auch die leute, die pingu erwähnt, wesentlich ungeheurer!
Angst machen mir vielmehr die, die wir gar nicht sehen. Brave Schlips- und Anzugträger mit Geld und Einfluss.
Oder Sätze die etwa so beginnen: "Ich bin ja nicht rechts, aber..." oder "Ich hab ja echt nichts gegen Ausländer, aber..."
auf die frage solch eines fahrgastes, ob ich denn schon mal einen "betrunkenen", oder einen "ausländer" oder sonst "problematischen" fahrgast "an die luft gesetzt " hätte, kam von mir die antwort:
.."betrunkene" nie, - die wollen nur nach hause, "ausländer" auch nicht, denn die wissen sich in der regel zu benehmen - aber
nazi´s ja, denn
rassismus dulde ich nicht!
...und schon war "grabesstille" in der karre!
