Science Fiction

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Otto
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Science Fiction

Beitrag von Otto »

Das ist für mich der Inbegriff eines guten Science Fiction Covers:

Bild
© Otto Sell

The Magazine of Fantasy and Science Fiction
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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Otto
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Beitrag von Otto »

Hausschlüssel, die man googlen kann
Was bringt eigentlich die Zukunft? Hausschlüssel, die man googlen kann und eine neoliberale, grüne Rechte. Das sagt Science Fiction-Autor Bruce Sterling und der ist schließlich vom Fach.
(...)
Mr. Sterling, kann ich in Zukunft meinen Hausschlüssel googlen, wenn ich ihn verlegt habe?

Das ist gut vorstellbar. Es würde mich nicht überraschen, wenn die Deutschen zu Pionieren auf diesem Gebiet würden. RFID wird in Deutschland jetzt schon häufig eingesetzt. Metro und andere große Supermarktketten benutzen es, um Produkte zu taggen.

Gleichzeitig gibt es in Deutschland starke Vorbehalte gegen RFID. Es wird als Überwachungstechnologie kritisiert.

Das ist ein Zeichen für ein gesundes System. Die Industrie freut sich über Widerstand gegen ihre Technologien. Wenn etwas kritisiert wird, entwickelt es sich meistens noch schneller. Für die Technikindustrie gibt es nichts Schlimmeres, als dass ihre Technologie nicht beachtet und kritisiert wird.
(...)

ZEIT online 41 / 2005
http://zuender.zeit.de/2007/06/interview-bruce-sterling
Unbedingt ganz lesen, er haut da ein paar schöne Dinger raus:
Viele Menschen glauben, wenn sie drei Millionen im Lotto gewinnen, wären sie immer noch sie selbst, nur eben mit drei Millionen mehr. Aber wenn man dann so viel Geld besitzt, fängt man an, sich genauso zu verhalten wie alle anderen Reichen. Man stellt Bodyguards an und hat einen Chauffeur. Das ist ungefähr so, als ob man meinen würde: Wenn ich drei Flaschen Wodka trinke, dann bin ich nicht besoffen. Ich bin dann immer noch ich selbst, abgesehen von den drei Flaschen Wodka. Aber das ist man natürlich nicht. Das Gleiche gilt für Politik, sie verändert einen.
Schon klar, Politik machen macht besoffen.

Und der Teil über die Grünen ist beinahe unglaublich gut:
Sie sind selbst grüner Aktivist. Was halten sie von den deutschen Grünen?

Grüne Wähler sind verträumte Hippies und entsprechend unrealistisch in ihren Erwartungen. Wenn man sich objektiv anschaut, was die Grünen als Regierungspartei erreicht haben, dann sind sie bei weitem die effektivste grüne Gruppierung der Welt. Auch wenn sie nicht in Kommunen leben und Joghurt löffeln. Diese Partei hat gerade mal 40.000 Mitglieder. Aber der Effekt, den sie hatte, war unglaublich.
(...)
Die grünen Wähler in Deutschland sind viel skeptischer, was den Erfolg der Grünen betrifft.

Die meisten Grünen wissen gar nicht, was sie mit Macht anfangen sollen, wenn sie sie haben. Viele von ihnen lehnen sie aus Prinzip ab. Sie wollen als Anarchisten und in Kommunen leben. Das kann man gerne machen, aber dann wird man nichts verändern. Selbst Angela Merkel ist grün. Natürlich nicht so sehr wie die Grünen, aber in dem Maß, in dem es ihr möglich ist. Sie wird genauso Grenzen für den CO2-Ausstoß fordern, denn die Reichen wollen ja nicht ihre Strandhäuser verlieren. Niemand will vergiftet werden. Wir werden auf der ganzen Welt eine rechte, kapitalistische, neo-liberale, grüne Bewegung sehen. Das ist keine Vorhersage, sondern eine Feststellung. Das passiert jetzt schon auf den Treffen des Weltwirtschaftsforums, in Großbritannien, mit Schwarzenegger in Kalifornien.
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

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wolli
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Beitrag von wolli »

Otto hat geschrieben:
Hausschlüssel, die man googlen kann
Was bringt eigentlich die Zukunft? Hausschlüssel, die man googlen kann und eine neoliberale, grüne Rechte. Das sagt Science Fiction-Autor Bruce Sterling und der ist schließlich vom Fach.
(...)
Mr. Sterling, kann ich in Zukunft meinen Hausschlüssel googlen, wenn ich ihn verlegt habe?

Das ist gut vorstellbar. Es würde mich nicht überraschen, wenn die Deutschen zu Pionieren auf diesem Gebiet würden. RFID wird in Deutschland jetzt schon häufig eingesetzt. Metro und andere große Supermarktketten benutzen es, um Produkte zu taggen.

Gleichzeitig gibt es in Deutschland starke Vorbehalte gegen RFID. Es wird als Überwachungstechnologie kritisiert.

Das ist ein Zeichen für ein gesundes System. Die Industrie freut sich über Widerstand gegen ihre Technologien. Wenn etwas kritisiert wird, entwickelt es sich meistens noch schneller. Für die Technikindustrie gibt es nichts Schlimmeres, als dass ihre Technologie nicht beachtet und kritisiert wird.
(...)

ZEIT online 41 / 2005
http://zuender.zeit.de/2007/06/interview-bruce-sterling
Unbedingt ganz lesen, er haut da ein paar schöne Dinger raus:
Viele Menschen glauben, wenn sie drei Millionen im Lotto gewinnen, wären sie immer noch sie selbst, nur eben mit drei Millionen mehr. Aber wenn man dann so viel Geld besitzt, fängt man an, sich genauso zu verhalten wie alle anderen Reichen. Man stellt Bodyguards an und hat einen Chauffeur. Das ist ungefähr so, als ob man meinen würde: Wenn ich drei Flaschen Wodka trinke, dann bin ich nicht besoffen. Ich bin dann immer noch ich selbst, abgesehen von den drei Flaschen Wodka. Aber das ist man natürlich nicht. Das Gleiche gilt für Politik, sie verändert einen.
Schon klar, Politik machen macht besoffen.
das ist deine interpretation, Ott! :P :lol:

er sagt aber auch:
Merkel ist auch keine Physikprofessorin mehr, seit sie Politik macht. Sie ist Politikerin. Dass Politikmachen macht dich zum Politiker.
der vergleich mag zwar ein wenig hinken, aber als "moderator" schreibst du auch mitmal anders, als du es als user die ganze zeit gewöhnt warst! :idea:

und das trifft auf ganz viele bereiche zu! :!: ...da hat er schon recht! :wink:
seid nett zu einander!
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