Der Anfang des Romans zum Lesen oder Hören:Schwierige Verdauung des Bösen
LITERATUR Daxner referiert über Littells Skandalroman „Die Wohlgesinnten“
Dieses Buch ist eine Zumutung. Es hat 1381 Seiten, wiegt 1,4 Kilogramm und kostet 36 Euro. Sein Inhalt ist voller Obszönitäten; es geht um Inzest, um homosexuelle Praktiken, um Verdauungsprobleme, um – man muss es leider so sagen – Scheiße. Es geht außerdem um Mörder, die auf der Hirnmasse ihrer Opfer ausrutschen, und um die logistischen Probleme der Judenvernichtung, der Shoa. Die Hauptperson dieses Buches ist ein SS-Offizier, der an all dem beteiligt ist und einem dabei noch nicht einmal richtig unsympathisch ist. Soll man sich dieses Buch also zumuten?
Ja – sagt Professor Dr. Michael Daxner, der Jonathan Littells Roman „Die Wohlgesinnten“ im Auftrag der Akademie der ev.-luth. Kirche in Oldenburg gelesen hat. (...) Dieses Buch, das sich in Frankreich bereits 800 000- mal verkauft hat, ist also widerlich und klug, es ist absurd und manchmal komisch, es ist erfunden und doch so wahr. Ach, schließt Daxner, erst leise, dann eindringlicher: „Lesen. Lesen! LESEN!“
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