Gefahr durch Falschabbieger

Aktuelle Themen, die das Oldenburger Taxigewerbe bewegen

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Otto
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Gefahr durch Falschabbieger

Beitrag von Otto »

Gefahr durch Falschabbieger

NWZ-Bild

NWZ-Artikel
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"

"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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jr
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Beitrag von jr »

Als Alternative schlägt er vor, die durchgezogenen Markierungslinien zu erhöhen, damit die Autofahrer akustisch auf ihre Fehlverhalten aufmerksam gemacht werden.
Ich bin für Mauern.

Der Abbieger auf dem Bild ist kein Falschabbieger. Er benutzt die linke Spur nicht länger als jeder andere Abbieger auch. Wenn er während des Abbiegens den Vorrang der querenden Fußgänger und Radfahrer achtet, macht er alles richtig. Zumindest solange dort kein Wendeverbot erlassen wird.

Die Fußgänger und Radfahrer müssen ihm meines Erachtens sogar ermöglichen, den Kreuzungsbereich zu räumen, bevor sie losgehen/fahren, sofern ansonsten die Fahrbahn blockiert wäre.

In der NWZ kommen mal wieder überwiegend die Erbsenzähler zu Wort. Aber wenn Gesetze schon um ihrer selbst Willen befolgt werden sollen, dann bitte auch vollständig und nicht nach gefühltem "kerndeutschem" Rechtsverständnis.
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Karteileiche
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Beitrag von Karteileiche »

es ist zwar eine tatsache, daß sich die in den beispielen genannten autofahrer nicht an die stvo gehalten haben, aber irgendwie wage ich ernsthaft zu bezweifeln, daß alle, die so auf der abfahrt nadorst oder den anderen genannten unterwegs sind, nicht mal ansatzweise darauf geachtet haben, ob dort nicht eventuell fußvolk oder radfahrer "im weg" sein könnten.

grade beim ausweichen auf den fußweg im quellenweg gehe ich mal davon aus, daß die autofahrer eben nicht wie eine abstochene wildsau auf den weg raufgebrettert sind und dabei fußgänger übersehen, so daß diese sich nur mit einem beherzten spruch in die hecke oder den graben retten konnten. und wenn man aus einer hofeinfahrt rauskommt, dann sollte man auch nicht blind auf den fußweg rauf, sondern erstmal schauen.

aber so etwas wird von unserer regionalen bildzeitung ja nicht mal ansatzweise in betracht gezogen, hauptsache man kann einen reißerischen artikel mit ein wenig hetze schreiben.

btw: als ich montag mit dem rad den pophankenweg lang bin, so hat mich nicht ein einziger autofahrer überholt, wenn gegenverkehr war. dabei bin ich schon soweit rechts gefahren wie möglich, um das überholen zu erleichtern. und überholt worden bin ich immer mit weit über einem meter sicherheitsabstand.

wenn ich dieses beispiel des miteinanders der nwz mitteilen würde: wie hoch wäre die chance, daß das abgedruckt werden würde? im einstelligen promillebereich oder doch größer?

ich finde es immer wieder faszinierend, wie stark doch das gegeneinander hier und im realen leben ausgeprägt ist. aber vielleicht sehe ich die sache nicht ganz so verbissen, weil ich beide seiten zur genüge kenne.

deswegen jetzt von mir ein einfaches "leute, vertragt euch und seid friedlich"
und wer mich kennt, der weiß, daß solche worte eher selten über meine lippen kommen ;)
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jr
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Beitrag von jr »

es ist zwar eine tatsache, daß sich die in den beispielen genannten autofahrer nicht an die stvo gehalten haben
Doch, der Autofahrer auf der Nadorster hat sich an die StVO gehalten. Er darf dort wie gesagt wenden. Sicherer als ein Wendemanöver in der Straße selbst, wie in der NWZ vorgeschlagen, ist es allemal. Allerdings ist mit dem Wenden oft eine gewisse Komforteinbuße für die Folgenden verbunden, die deswegen vor der Ampel hängen bleiben.

Bezüglich des Pophankenwegs habe ich fast immer genau Deine Erfahrungen gemacht. Zu wenig Abstand gibt es dort eigentlich nicht. Im in der NWZ erwähnten Prinzessinweg ist das freilich anders, aber dort trifft es neben den Radfahrern oft auch die PKW. Solange Bürgervereine einerseits für aufgeräumte Straßen eintreten und andererseits Raserei beklagen, wird sich das auch nach einem Umbau der Straße nicht ändern.

Chaos fördert gefährliche Situationen nur scheinbar, die Unfallschwere geht aber gegenüber freien, aufgeräumten Strecken zurück. Das ist u.a. die Grundlage für die Shared-Space-Bereiche. Daß die Grünen sich in OL ausgelöst von der Quellenweg-Quengelei z.B. für die deutlichere Abtrennung von Gehwegen stark machen, ist kontraproduktiv. Da ist der Weg nach heute noch sehr weit.

Apropos Quellenweg: Dort ist man wegen der schwer einsehbaren Grundstückseinfahrten gut beraten, sich eher zur Straßenmitte zu orientieren als die Hecken zu rasieren. Bisher bin ich noch nicht zu einer Ortsbesichtigung gekommen, aber das scheint nötig zu sein. Ich bin überzeugt, daß an den Aussagen der Anwohner kaum mehr dran ist als an denen aus der Wunderburgstraße, die sich über Autos beschwerten, die dort mit 100 km/h im Slalom unterwegs seien. Oder über die eines Anwohners aus Klein Bornhorst, der mal in der NWZ klagte, daß viele Autofahrer aus der Wesermarsch über Klein Bornhorster, Kuhweg, Wellenweg, August-Hanken-Straße die Donnerschweer Straße stadteinwärts abkürzen.
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Otto
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Beitrag von Otto »

Karteileiche hat geschrieben:(...)
und wer mich kennt, der weiß, daß solche worte eher selten über meine lippen kommen ;)
gutes Ding...
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Gerald
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Beitrag von Gerald »

Ja, es ist manchmal schon sehr schwer nachvollziehbar, wenn Anwohner aus Straßen, die eigentlich kein sonderliches Problem darstellen, mit Aussagen an die Öffentlichkeit treten, die sie offensichtlich wirklich auch noch glauben:
Kürzlich meinte ein Anwohner aus dem Prinzessinweg in der NWZ doch tatsächlich, dass in seiner Straße regelmäßig 80km/h gefahren werde...
Man müßte den Herren doch einfach mal ausfindig machen und zu einer Probefahrt einladen. 80km/h im Prinzessinweg? Wie kommt der darauf?
Eine Anwohnerin aus der Bismarckstraße vor ein paar Jahren: "Taxen fahren hier mit 100km/h durch!"...Kann man ja mal versuchen, wäre doch ein Experiment wert. Nach dem Motto: Wer wird zuerst kreidebleich?
Die von jr erwähnten 100km/h in der Wunderburgstraße kamen seinerzeit übrigens vom Ratsherren Adler. Tja, und das steht dann so im Raum und wird vielleicht auch noch als Diskussionsgrundlage genutzt.
Ein weiteres Beispiel während meiner gestrigen Schicht: Ich befuhr den kurzen, verkehrsberuhigten Teil der Bürgerstraße und aus dem Lindenbogen kam ein Radfahrer und brüllte:"30!!!!!!". Hm, 30km/h bin ich exakt gefahren und vielleicht(?) war das an der Stelle zu schnell, aber für ihn waren das gefühlte 80km/h. Fakt: Der Radfahrer und auch die o.a. Anwohner können offensichtlich noch nicht mal ansatzweise beurteilen, wie schnell ein Auto unterwegs ist und äußern sich mit Halbwahrheiten gegenüber der Presse, um Interessen durchzusetzen und reagieren sehr unsachlich, wenns dann mal nicht so läuft wie gewünscht.
Wie wohltuend trat doch letztens im Verkehrsausschuss eine Anwohnerin aus der Vereinigungsstraße auf, die sich im Rahmen einer Bürgerinitiative um die dortige Situation sorgte, dass wohl immer mehr Autofahrer diese Straße nutzen, um sich die Ampelkreuzung Hauptstr./Marschweg zu sparen. Kein Gebölke, kein "Wir wollen uns aber durchsetzen!" - sehr sachlich und bemüht, mit den Ratsmitgliedern und der Verwaltung gemeinsam eine Lösung zu finden, die alle Beteiligten zufrieden stellen kann. Toller Auftritt!
Ganz anders die Anwohner aus dem Quellenweg: Selbst das Argument, dass die mitlerweile entfernten Poller eine große Gefahr für kleine Kinder auf Fahrrädern darstellten, zählte gar nicht. Ganz schwach.
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Otto
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Beitrag von Otto »

Der Teil der Bürgerstraße, wo Schritttempo vorgegeben ist...? :wink:

Aber ganz im Ernst, du hast völlig Recht. Das subjektive Empfinden reicht absolut nicht aus, um die Geschwindigkeit eines vorbeifahrenden Autos einzuschätzen.
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