Doppelt gemoppelt

Ortskenntnisprüfung mal anders
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jr
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Doppelt gemoppelt

Beitrag von jr »

Dem Sackgassen-Rätsel lag ein Straßenname zugrunde, der mit einer Besonderheit behaftet ist: Es gibt hier gleich zwei Straßen, deren Benennung auf die gleiche Person zurückzuführen ist, den Bollmannsweg und den Hinnerksweg.

Auf welche weiteren Straßen im Stadtgebiet trifft diese Besonderheit ebenfalls zu - also ein Namensgeber, mehr als eine Straße?
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wolli
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Beitrag von wolli »

z.B.: "Am Struthof" und "Struthoffs Kamp"! :idea:
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jr
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Beitrag von jr »

Eigentlich müßte es ja Am Struthoff oder Struthoffs Hof heißen ;-)

Also eine Doppelbenennung gefunden. An die hatte ich nicht einmal gedacht. Es gibt aber noch mehr.
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wolli
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Beitrag von wolli »

na gut! ...dann tippe ich mal auf:

"Kaiserstrasse" bzw. "Wilhelmsrasse"
oder
"Peterstrasse" bzw. "Friedrichsrasse" oder "Ludwigstrasse"

im "altehrwürdigen" Oldenburg dürfte sich da so manches finden lassen! :roll:

...man ziehe das "strassenverzeichnis" von jr heran! :wink:
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Otto
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Beitrag von Otto »

Gilt das auch für Stadtteile und Strassen?

Haben der Stadtteil "Dietrichsfeld" und der "Dietrichsweg" etwas miteinander zu tun?

"Am Alexanderhaus" und "Alexandersfeld".
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

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jr
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Beitrag von jr »

Wir können die Benennung gern auch auf die Stadtteile ausdehnen.

Dietrichsfeld und Dietrichsweg könnten vielleicht auf die gleiche Person zurückgehen - ich habe allerdings im Augenblick nicht die richtigen Quellen dafür zur Hand. Dietrich kommt hier Namensforscher Schohusen zufolge vom Anwohner Dietrich Büsing.

Klare Geschichte ist dagegen alles, was mit dem Hof von Alexander Chronwold zu tun hat (Alexanderstraße 462). Am Alexanderhaus, Alexandersfeld und Alexanderstraße sowie die dazugehörigen Stadtteile haben hier ihren Ursprung.

Kaiser und Wilhelm sind weder nach Kaiser noch nach Wilhelm benannt und haben auch nichts miteinander zu tun. Kaiser kommt von den Anwohnern Kayser und Wilhelm wurde von Anwohnern ohne konkreten Namenszusammenhang beantragt, um den Schanzweg loszuwerden.

Die Idee mit Peter-, Friedrich- und Ludwigstraße ist genial. Dennoch: Nur die erste hat mit allen drei Namen etwas zu tun. Friedrich ist nicht wirklich geklärt, Ludwig möglicherweise nach dem Stauschiffer Ludwig Reiners.

Weitere Ideen?
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Otto
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Beitrag von Otto »

"Kreyenstr." und "Am Kreyenhof"

"Klingenbergstr." und "Klingenbergplatz"

"August-Hinrichs-Str." und "August-Hinrichs-Hof"

"Cäcilienstr." und "Cäcilienplatz"
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jr
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Beitrag von jr »

4 Treffer:
"Kreyenstr." und "Am Kreyenhof"
Hof der Familie Kreye, ursprünglicher Besitzer Westerholt
"Klingenbergstr." und "Klingenbergplatz"
Baurat Georg Klingenberg, Elektrifzierungspionier und zeitweise im Vorstand der AEG
"August-Hinrichs-Str." und "August-Hinrichs-Hof"
Heimatschriftsteller
"Cäcilienstr." und "Cäcilienplatz"
Großherzogin Cäcilie von Oldenburg

Es gibt noch mehr davon ...
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homer
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Beitrag von homer »

Also wenn Du das ganze auf Namen (Familiennamen) beschränkst dann finde ich nur noch eine einzige doppelte, nämlich die Amalienstraße und die Alte Amalienstraße. Alles andere was mir noch vor die Flinte oder Maustaste gekommen ist sind eigentlich Trivialbezeichnungen wie Schulstraße/Schulweg oder Schloßplatz/Schloßwall.
Um dem Bezug zu den Personen als Namensgeber richtig folgen zu können muß man aber wohl mindestens in Oldenburg zur Schule gegangen sein mit einem hoffentlich intensiven Heimatkundeunterricht.

..............

Generell bemühen sich die verantwortlichen Lokalpolitiker doch meistens Doppelbezeichnungen bzw. heftige Verwechselungsmöglichkeiten schon bei der Namensgebung auszuschliessen. Eigentlich ein Problem das ohnehin nur dann etwas dicker daherkommt wenn ehemals unabhängige Orte/Ortsteile eingemeindet werden und man deswegen etliche Namen doppelt hat. In Hamburg z.B. ist das aber inzwischen (fast) vollkommen ausgebügelt (letzte Eingemeindungen waren aber ja auch in den 30er-Jahren), man hat sich allerdings teilweise einfach so beholfen daß es statt früher "Schloßstraße" jetzt eben "Harburger Schloßstraße" heißt und damit kann man`s dann halt von der "Bergedorfer Schloßstraße" oder der "Schloßstraße" (in Wandsbek) einigermaßen unterscheiden.

Was mir bei der Liste der Oldenburger Strassennamen unangenehm auffiel waren die wenig zeitgemäßen politischen Gewichtungen. Natürlich sind die Herren Adenauer, Erhard und Kennedy vertreten. Immerhin auch Einstein, Henry Dunant und Carl von Ossietzky.
Aber Willy Brandt, Dag Hammarskjöld, Gandhi oder U Thant ? Fehlanzeige...
Die preussische Generalität und großdeutsche Vergangenheit über Bismarck, Hindenburg, Blücher, Gneisenau, Scharnhorst, Yorck, Tirpitz, Graf Spee, von Lützow, von Tresckow ist bis zu Clausewitz komplett - da fehlen eigentlich nur noch die Herren von Papen, Rommel oder Dönitz :)
Eine Würdigung etwa von Tucholsky, Bertold Brecht oder Anne Frank suche ich dagegen in den Oldenburger Strassennamen vergebens :oops:

Das einzige was mich echt von den Socken haut ist die Lafontainestraße - :o :shock:
Verratet das bloß nicht ulli sonst gibt das noch Probleme :lol:


Richtig neugierig macht mich ja "Sieben Bösen" - wo kommt das denn her ?


homer
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Otto
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Beitrag von Otto »

Gute Beobachtungen. Oldenburg war bis vor der Wende 1989/90 einer der größten Truppenstandorte Westdeutschlands und die älteren Taxifahrer kriegen immer noch feuchte Augen, wenn sie an die Kohle denken, die dadurch hier früher zu verdienen war.

Zur Nazizeit war unser ach so schönes Städtchen ein ganz rechtes Kaff. Die Oldenburger hatten sich sogar erboten, Hitler hier zum Beamten zu machen (Braunschweig machte dann das Rennen, den Gröfaz zum deutschen Beamten zu machen und dem Staatenlosen damit die deutsche Staatsangehörigkeit zu verschaffen, die er brauchte, um Reichskanzler werden zu können).

Den Willy-Brandt-Platz gibt es mittlerweile. Ist aber nur die Zufahrt zum Hintereingang des Bahnhofs und eher eine Beleidigung als eine Ehrung.
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Ulli

Beitrag von Ulli »

Otto:
>Den Willy-Brandt-Platz gibt es mittlerweile. Ist aber nur die Zufahrt zum Hintereingang des Bahnhofs und eher eine Beleidigung als eine Ehrung.<

Die Zufahrt zum Hintereingang unseres Hauptbahnhofs heisst Ludwig-Erhard-Allee.

HMMM - und der komplette Platz vor dem Haupteingang heisst KONRAD-ADENAUER-PLATZ !!!

LALÜ-LALA...

:roll: :roll: :roll:
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Black Knight
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Beitrag von Black Knight »

ich schmeiß mich wech...hehe klasse ulli!
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wolli
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Beitrag von wolli »

Ulli hat geschrieben:
HMMM - und der komplette Platz vor dem Haupteingang heisst KONRAD-ADENAUER-PLATZ !!!
...und der war KÖLNER soviel ich weiss! :P


ich schmeiß mich wech...hehe klasse ulli!
ich schmeiss mich dazu! :lol: :lol: :lol:

Eigentor! :!:

p.s.: Ulli liebt Kölner! :wink:
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jr
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Beitrag von jr »

@ homer:

Die Herkunft von "Sieben Bösen" ist nicht genau geklärt. Es gibt mehrere Deutungen. Fakt ist aber, daß die sieben (!) anliegenden Bauern den Namen bei der Benennung auf sich bezogen und die Straßenschilder demolierten. Mehrere Anträge auf Umbenennung "wegen offenkundiger Benachteiligung" wurden abgelehnt.

Es gibt hier tatsächlich vergleichsweise wenige Personen aus dem politischen Umfeld, die mit Straßennamen bedacht wurden. Die Eigennamen sind inzwischen wohl ohnehin ein wenig in der Defensive - ich habe gehört, daß künftig wieder vermehrt alte Flur- und Lagenamen etc. zum Zuge kommen sollen. Vielleicht eine Folge des großen Ärgers, den es vor wenigen Jahren um Bettina-von-Arnim-Ring und Rahel-Varnhagen-Weg gab. Die Neuanwohner hatten erwartet, daß das Gebiet der Lage wegen "An der Wittebäke" heißen würde. Es kam wie wir wissen anders und zu einem größeren auch in der NWZ ausgetragenen Streit darüber.

Zum Thema zurück:
Es gibt noch mehr Straßen, auf die "doppelt gemoppelt" zutrifft.
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Otto
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Beitrag von Otto »

Es wäre eine Fleißarbeit, das Wo-Geht-Ab-Buch durchzugehen!
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jr
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Beitrag von jr »

Das wäre eine Möglichkeit. Im Grunde warte ich aber nur auf eine bestimmte Straße, nämlich diejenige, die mich ursprünglich zu der Frage inspirierte.
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wolli
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Re: Doppelt gemoppelt

Beitrag von wolli »

jr hat geschrieben: Auf welche weiteren Straßen im Stadtgebiet trifft diese Besonderheit ebenfalls zu - also ein Namensgeber, mehr als eine Straße?
Konradstrasse und Adenauerallee! :roll: :wink:
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jr
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Beitrag von jr »

Im wahrsten Sinn des Wortes naheliegend, aber nicht zutreffend:

Die Konradstraße wurde nach dem Bauern Dietrich Bernhard Meyer benannt, den seine Nachbarn stets mit "Konrad" ansprachen. Ihm gehörte u.a. der Bauernhof Bloherfelder Straße 105, der 1970 abgerissen und später durch das Hermann-Ehlers-Haus ersetzt wurde.
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wolli
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Beitrag von wolli »

aber die beiden strassen liegen ebenfalls dicht beieinander? :roll:
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Beitrag von jr »

Weniger dicht als Goethe und Schiller.
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