Justizministerin Katarina Barley (SPD) sprach von einem schwerwiegenden Angriff. "Die Urheber wollen Vertrauen in unsere Demokratie und ihre Institutionen beschädigen". Der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei, Dietmar Bartsch, sagte, "das ist ein schwerer Anschlag auf die Demokratie in unserem Land".
Wenn man sich durch die zahlreichen aktuellen Quellen hindurch arbeitet, sieht es weniger nach einem Großangriff als nach einem Spielkind aus. Was die Politiker dazu absondern, ist allerdings einfach nur noch peinlich. Da werden persönliche Daten als Rohstoff der Zukunft bezeichnet, umfassende Vernetzung und Big-Data-Nutzung propagiert, Datenschutz als Innovationsbremse gesehen. Doch kaum tritt den Leuten jemand persönlich auf die Füße, steigt Aufregungsgrad ins Unermeßliche. Und meine Befürchtung, ihre Fachkenntnisse reichen nicht mal aus, um einer Maus mit Kabel keinen Käse hinzulegen, bekommt neue Nahrung.
Um nicht einseitig zu sein: Die Empörungssätze des Tages stammen nicht nur von SPD oder Linke, sie kommen auch aus anderen Ecken.
Ein beträchtlicher Teil der heutigen Leserkommentare geht mehr oder weniger in diese Richtung. Offenbar steckte also tatsächlich ein Spielkind dahinter:
Fefe ist ein bißchen zu sehr auf den Datenschutz fixiert und verliert dadurch das eigentliche Problem aus den Augen: Datensysteme können grundsätzlich nicht sicher sein. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, die Lücke ist systemimmanent. Es wäre schon viel gewonnen, wenn die von ihm gescholtenen Politiker endlich zur Kenntnis nehmen würden, daß es immer nur darum gehen kann, Daten möglichst gut zu sichern. Oder eben nicht zu erheben oder zusammenzuführen, wenn eine angemessene Sicherung nicht möglich ist.
Wenn ein 20jähriger ohne allzu großen Aufwand auf der Datenwiese grasen kann, was wird dann wohl den Profis möglich sein?
Dem 20 Jahre alten Mann wird Ausspähung von Daten und „Datenhehlerei“ vorgeworfen. Er soll in mehrmaligen Ausspähaktionen, hauptsächlich im vergangenen Jahr, sowie aus öffentlich verfügbaren Quellen die Daten gesammelt haben. Ungefuk zufolge deuteten die technischen Fähigkeiten des jungen Mannes darauf hin, dass dieser „viel Zeit im Internet und am PC“ verbracht habe. In der Szene gebe es jedoch viele junge Menschen, die sich, ohne eine Ausbildung durchlaufen zu haben, derlei Kenntnisse selbst angeeignet hätten.
(...) FAZ
Einstellen, den Knaben, sofort einstellen, nicht verurteilen.
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"
"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht." "Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."