Nicht die Armut, das Wachstum muss bekämpft werden
Wachstum schafft Arbeit - und nachhaltige Probleme. Die Wirtschaftswachstumsmaschine ist ins Stocken geraten, doch nur wer glaubhaft nachhaltiges Wachstum verspricht, kann Wahlen gewinnen. Gleichzeitig nimmt aber auch der Diskurs zu den Grenzen des Wachstums wieder Fahrt auf. Es ist nicht nur Dennis Meadows, der seine 1972 im Bericht an den Club of Rome entworfenen Projektionen einer aufziehenden Systemkrise bestätigt sieht.
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Es ist allerdings offenkundig schwierig, die Prinzipien und Funktionsweisen komplexer und räumlich beschränkter Systeme im Alltag zu verankern.
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In Folge des die Systemgrenzen verkennenden Wachstums ist ein globaler Umweltwandel losgetreten worden, der eine Brundlandtsche Nachhaltigkeit im Sinne der Generationengerechtigkeit utopisch werden lässt. Aber es geht immerhin noch um eine systemische Nachhaltigkeit, welche bedeutet, dass unserer modernen Weltgesellschaft abrupte Degradation oder gar Kollaps erspart bleiben. Auf dass die Entwicklungschancen nachkommender Generationen zumindest nicht ins Bodenlose reduziert werden. Dies wird uns nicht durch Armutsbekämpfung gelingen. Es geht vorrangig um Wachstumsbekämpfung.
http://www.zeit.de/meinung/2009-10/wachstum?page=all
Politischer Sprengstoff
Politischer Sprengstoff
Seit fast vierzig Jahren bekannt, aber irgendwie sind wir nicht weiter gekommen:
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"
"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
"In der Lebenswelt gibt es drei Kategorien, das Essbare, das Kopulierbare und das Gefährliche"
"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
Kommentar Nummer 23 sagt mir am besten zu:
Die Implizierung im Artikel, daß die derzeit Armen eben zu spät dran sind, kommt bei einigen Kommentatoren nicht sonderlich gut an. Wie sollte sie bei den Betroffenen mehrheitsfähig sein?
Pierre Ibisch und Lars Schmidt sind offenbar nicht in der Lage, das "menschliche" Problem in einen größeren Zusammenhang einzubetten. Wenn das jetzige "Wachstumsmodell" nicht dauerhaft lebensfähig ist, wird es auch wieder verschwinden. Vielleicht mit einem größeren Knall und dann wohl auch nicht ohne größere Neben- und Nachwirkungen. Aber in historischen Dimensionen gerechnet ist das jetzige Austesten des Wachstumsmodells noch nicht einmal ein Rülpser. Menschen muß das nicht gefallen, doch wer sagt, daß sie relevant sind?Das Leben (personalisiert) sucht das Experiment und weniger Stabilitär und Nachhaltigkeit.
Leben sucht die Veränderung und das Abenteuer.
Sie suchen stattdessen lieber die Stabilität (oder darf ich sagen: die Langeweile)?
Die Implizierung im Artikel, daß die derzeit Armen eben zu spät dran sind, kommt bei einigen Kommentatoren nicht sonderlich gut an. Wie sollte sie bei den Betroffenen mehrheitsfähig sein?