Also, ich war von vorneherein dagegen, die Spiele in ein totalitäres Land zu vergeben. Es war doch klar, dass die chinesische Regierung ihre Zusagen hinsichtlich der Menschenrechte und freier Berichterstattung nicht einhalten würde. Warum hat man den gleichen Fehler wie 1936 gemacht?
Die Sportler können nicht so tun, als würden sie im luftleeren Raum leben und hätten nichts damit zu tun, wenn sie in Beijing ihre Turnübungen machen, während anderswo in China gestorben wird.
Die wenigen Vidos zeigen die Krawalle, die wir auch aus anderen Regionen der Welt zu sehen bekommen, wenn die junge Generation einen auf Alarm macht. Business as usual sozusagen. Man kann die Olympischen Spiele auch als Vehikel nutzen, um eigenen Interessen durchzusetzen.
Ich habe kaum Ahnung über diese ziemlich menschenleere Gegend. Aber wenn ich mir Wikipedia anschaue, dann war da auch vor den Chinesen nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Stattdessen gab es mehr oder weniger eine Feudalgesellschaft, wo Religion den Adel machte. An anderer Stelle hätten wir deswegen vermutlich eine andere Meinung dazu.
Ich will es nicht schönreden, wenn chinesischer Einfluß dafür sorgt, daß die tibetische Lebenskultur zurückgedrängt wird. Aber ich frage mich, wodurch es gerechtfertigt ist, hier die "guten" Mönche zu sehen und einige Kilometer weiter westlich die bösen "Imame". Religion vernebelt mehr als oft den Blick für die Wirklichkeit. Es ist besser, sie außen vor zu lassen.