Ergo ist Deine Aussage, daß bei Abwesenheit der Zeichen 237, 240 und 241 alle Wege nur Fußwege sind, falsch.
Logisch hergeleitet, klar. Das ändert aber nichts daran, daß auf den Wegen, auf denen es keine Benutzungspflicht gibt, Haftungsverschärfung besteht.
Stichwort Blumenstraße, wobei ich hier jetzt nicht verstanden habe, ob er aus der Holperstraße kam oder in die Holperstraße fuhr.
Er fuhr von glatt nach holprig.
Egal - auf jeden Fall ist ein Teil seines Weges eine für Radfahrer ungeeihnete Fahrbahn, was den Radler dazu drängt (nicht zwingt!) auf dem Fußweg zu fahren, wo er sich sogleich wie ein Fußgänger benimmt.
Sie ist nicht ungeeignet sondern unkomfortabler. Das gibts für Autofahrer auch, sie müssen dort schon im eigenen Interesse langsamer oder - falls das Fahrzeug nicht zum Belag paßt - drumherum fahren. Und das gibts auch für Fußgänger, die müssen dann etwas genauer hinschauen, wo sie ihre Füße hinsetzen. Alternative wäre es in der Holperstraße freilich, das Radfahren explizit zu verbieten. Analog zum zu schmalen Radweg, auf dem das Fahren neuerdings unzumutbar ist und der deswegen abgeschildert werden muß, wäre dieses Verbot doch eine logische Folge oder nicht?
Was sind "Spurenhopper"?
Auf Fahrbahnen mit mehreren Spuren gibt es dort zum Teil diverse Radstreifen, die von eiligen Fahrern wechselweise befahren werden, um schneller voranzukommen. Es sind ja nicht nur Autos im Weg, wenns eilig ist.
Ich selbst begebe mich nur in den Radelverkehr, wenn ich nicht unter Zeitdruck stehe und damit Zeit und Ruhe habe, um mich richtig verhalten zu können.
Aber ist es der Sinn der Sache, nur noch dann Fahrrad zu fahren, wenn man es eigentlich nicht braucht? Ich habe mir in OL vor Jahren das Radfahren tagsüber Stück um Stück abgewöhnt, weil die Gefährdung durch andere Radfahrer ein nicht mehr akzeptables Niveau angenommen hat. Das Fehlverhalten der Autofahrer ist absehbar und vor allem hörbar, Radfahrer kommen dagegen aus dem Nichts und verschwinden dort auch wieder.
Und ich leide sehr unter unklareren Verkehrsregelungen.
OL steht da meines Erachtens einigermaßen gut da, Berlin vielleicht nicht. Manchmal sträuben sich einem natürlich die Haare, so z.B. bei dem Radweg, den ich mal in einer Kleinstadt befuhr. Der endete in starkem Gefälle ohne Hinweis an einer Einmündung, an deren anderer Seite dann eine Bordsteinkante darauf wartete, Dellen in die Felge zu drücken. Oder die Bushaltestelle, die ich gestern im Münsterland sah: Gelegen einige Meter neben einer Kreuzung an einer Hauptverkehrsstraße auf dem Land und versehen mit einem Verbot für Fußgänger und Radfahrer, sich von der Kreuzung dorthin zu bewegen. Oder der Radweg in der Nähe von OS, der zwar optisch erkennbar ist, aber mal ausgeschildert, mal nicht, mal auf die Fahrbahn geführt, dann aber trotz Schild nicht wieder zurück. In OL gibts eine irritierende Regelung z.B. an der Hindenburgstraße/Lindenallee, aber das weißt du ja.
Man müßte mal untersuchen, warum das so ist. Es liegt nicht nur an den Kreuzungen, vielleicht sind die Kreuzungen ein Ausdruck des eigentlichen Grundes.
Es wird mehr kanalisiert. Gleichförmige Bewegung fördert den Durchsatz, das ist bei Radfahrern nicht anders als bei Autos. Radraser stören da genauso wie Autoraser. Beiden ist gleich, daß ihnen völlig die Einsicht fehlt. Ungleich ist beiden, daß Autofahrer vom bisherigen Rasen immer mehr in die Defensive gedrängt werden, während Radraser(lobbyisten) diese "Freiheit" gerade herbeiführen wollen.
Denn gar nicht so wenige sind davon genervt, wenn auf der Fahrbahn (erlaubterweise) ein Radfahrer fährt, den sie überholen müssen, anstatt schnell weiterfahren zu können.
Das ist leider so, keine Frage. Geschuldet vor allem einem enormen Verständnisdefizit zur (Nicht)Ausschilderung und den Konsequenzen. Es sind auch die Radfahrerverbände, denen ich abverlange, dieses Defizit zu beheben. Aber da tut sich nichts.
Mal eine andere Frage: Auf welchen Oldenburger Hauptverkehrsstraßen würdest du denn freiwillig auf der Fahrbahn fahren?