Verkehrsversuch Einbahnregelung Wallring

Aktuelle Themen, die das Oldenburger Taxigewerbe bewegen

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Gerald
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Verkehrsversuch Einbahnregelung Wallring

Beitrag von Gerald »

Gestern war Verkehrsausschuss. Und dieser wurde extra ins PFL verlegt, weil viel Publikum erwartet wurde. So war es dann auch. Die Ränge waren außergewöhnlich gut besetzt. Dabei ging es nur um ein einziges Thema: Der Strategieplan Mobilität und Verkehr. Die NWZ berichtete in den letzten Tagen ausführlich darüber.

Für uns Taxen entscheidend: Im Rahmen der Umsetzung dieses Plans wird es auch wieder einen Verkehrsversuch "Einbahnregelung Wallring" mit durchgehender ÖPNV Spur im Uhrzeigersinn geben. Es führt vielleicht zu weit, an dieser Stelle detailliert zu beschreiben, welche Veränderungen im Verkehrsfluss eine Einbahnregelung mit sich bringt.

Deshalb einfach nur ein Beispiel:

Dürfen Taxen die geplante Busspur nicht mitbenutzen, kostet eine Fahrt vom Hotel Altera zum Hauptbahnhof zukünftig nicht mehr rund 8€, sondern rund 14€.

Und da wir in diesem Strategieplan nur an einer einzigen Stelle ganz kurz erwähnt werden, habe ich die Einwohnerfragestunde genutzt, die - aus meiner Sicht - entscheidende Frage zu stellen: "Werden Taxen die neue Busspur um den Wallring mitnutzen dürfen?". Ein paar einleitende Worte gab es von mir auch. Beispielsweise, dass Taxen in Deutschland ein Teil des ÖPNVs sind.

Die Antwort kam vom zuständigen, wie ich finde, immer kompetenten Herrn Korallus. Er sagte:"Wir gehen davon aus, dass diese Spuren für den gesamten ÖPNV sind!". Und der Ausschussvorsitzende, Renke Meerbothe (SPD) schob sofort nach:"Also auch für Taxen!" Das blieb unwidersprochen im Raum stehen. Die Antworten fand ich ziemlich befriedigend.

Aber: Die VWG sitzt ja auch im Verkehrsausschuss (Taxivertreter*innen nicht) und hat mit Sicherheit genau zugehört. Ich gehe davon aus, dass die jetzt Hebel in Bewegung setzen werden, damit wir nicht auf die Busspur dürfen. Die sind im Verkehrsausschuss meistens fast unsichtbar und haben andere Kanäle und Gesprächsrunden, um ihre Interessen zu vertreten.

Es ist also mal wieder an der Zeit, dass Oldenburgs gewählte Taxilobbyisten des GVN (Remmer Witte und Henning Hartung) aktiv werden. Und zwar zügig.
Zuletzt geändert von Gerald am 19.03.2023, 08:22, insgesamt 4-mal geändert.
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Otto
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Beitrag von Otto »

Dürfen Taxen die geplante Busspur nicht mitbenutzen, kostet eine Fahrt vom Hotel Altera zum Hauptbahnhof zukünftig nicht mehr rund 8€, sondern rund 14€.
(...)
Es ist also mal wieder an der Zeit, dass Oldenburgs gewählte Taxilobbyisten des GVN (Remmer Witte und Henning Hartung) aktiv werden. Und zwar zügig.
Die haben doch sofort das Dollarzeichen in den Augen... :wink:
Verännern mutt sien, sä de Düvel, do streek he sien Steert gröön an.

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Karteileiche
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Re: Verkehrsversuch Einbahnregelung Wallring

Beitrag von Karteileiche »

Kann sich noch jemand an den Einbahnstrassenversuch des Theaterwalls erinnern? Ich habe die Befürchtung, dass das jetzt hier genauso enden wird.
Dieser Beitrag wurde 666 mal editiert, zum letzten Mal von Gott: Morgen, 23:06.

https://www.youtube.com/@Fahrsklave
Gerald
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Re: Verkehrsversuch Einbahnregelung Wallring

Beitrag von Gerald »

Ich hatte mir die Mühe gemacht, das Gutachten, welches speziell für die Einbahnregelung erstellt wurde, sehr genau durchzuackern: Dieser Verkehrsversuch ist erheblich besser vorbereitet, enthält ein paar smarte Lösungen und macht insgesamt einen gut durchdachten Eindruck.
Ja, natürlich wird es eine Weile wuselig werden.

@Otto: Wenn die Taxivertreter wirklich das Dollarzeichen in den Augen haben sollten, dann sollten die schleunigst zusehen, dass wir wirklich die Busspuren mitnutzen dürfen und sich zudem schleunigst an den angedachten Projektgruppen beteiligen, die wohl noch in die Detailarbeit gehen werden.
Daran habe ich erfahrungsgemäß noch so meine Zweifel. Es darf kein "Gustav 2.0" geben.
Gerald
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Re: Verkehrsversuch Einbahnregelung Wallring

Beitrag von Gerald »

Da es in den letzten Wochen in der Politik und Medien immer wieder diskutiert und die Sinnhaftigkeit angezweifelt wurde: Auf der gestrigen Verkehrsausschusssitzung wurde u.a. der Einbahnversuch um den Wallring beschlossen. Jetzt geht es in die Feinplanung - jetzt gilt es wachsam und präsent zu sein, um - trotz aller positiver Bekenntnisse - die Interessen des Taxigewerbes zu vertreten. Jetzt braucht es positiven Lobbyismus und vor allen Dingen Transparenz und kein Hinterzimmergeschacher.
Selbst wenn Taxiunternehmer*innen denken sollten:"Mir doch alles egal. Hauptsache der Wecker läuft!". Dann geht es trotzdem darum, rechtssicheres Arbeiten im Straßenverkehr für die angestellten Taxifahrer*innen zu ermöglichen, sicher zu stellen und zu fördern.
Zuletzt geändert von Gerald am 20.06.2023, 08:40, insgesamt 1-mal geändert.
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jr
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Re: Verkehrsversuch Einbahnregelung Wallring

Beitrag von jr »

Die geplante Einbahnstraßenregelung um Teile der Innenstadt zur Schaffung einer durchgehenden Busspur wird die Verkehrsströme umlenken – Richtung Wechloy und zum Famila-Center.
...
Das große Problem in Oldenburg bleibt, dass die Stadt seit 1974 um 50.0000 Einwohner gewachsen, die Infrastruktur aber nahezu unverändert geblieben ist. Was fehlt, sind innerstädtische Querverbindungen, die den Druck von der Innenstadt nehmen.

https://www.nwzonline.de/oldenburg/vwg- ... 44125.html
Thomas Husmann bringt es auf den Punkt. Fast alle früheren Querverbindungen sind in 30-Zonen aufgegangen und damit mehr oder weniger verschwunden. Jüngstes Beispiel: Die Meinardusstraße wird als verzichtbar für das Hauptnetz angesehen und auf Tempo 30 runtergesetzt. Es würde mich nicht wundern, wenn der Osterkampsweg irgendwann folgt. Eßkamp, Kreyenstraße und Rauhehorst waren dafür auch schon mal im Gespräch. Am Ende bleiben dann Straßen übrig, in den man (tagsüber) zwar 50 fahren darf aber nicht kann. Keine Frage: Es muß nicht unbedingt 50 sein, 30 geht auch klar, sogar generell. Aber es muß dann klar sein: Das gibts nicht umsonst, weder bei Taxis noch bei Bussen. Für Taxis dürfte dann an Tagen wie diesen (Stadtfest) ein nicht ganz kleiner Aufschlag fällig werden.

Oldenburg hat ein Straßennetz wie eine <100.000-Einwohner-Stadt, vergleichbar ist es mit Delmenhorst und Wilhelmshaven. Doch dort gibts immer noch die gleiche Einwohnerzahl wie vor Jahrzehnten.
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Karteileiche
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Re: Verkehrsversuch Einbahnregelung Wallring

Beitrag von Karteileiche »

Gibts bei der Wildwestzeitung eigentlich überhaupt noch Beiträge, die nicht hinter der Bezahlwand verborgen sind?
Dieser Beitrag wurde 666 mal editiert, zum letzten Mal von Gott: Morgen, 23:06.

https://www.youtube.com/@Fahrsklave
Taktikus
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Re: Verkehrsversuch Einbahnregelung Wallring

Beitrag von Taktikus »

Die heutigen Straßennetze gehen im Grunde immernoch auf Entwürfe aus den 30ern zurück, also Vorkriegsware. Wenn ich richtig informiert bin hatte OL damals 40- bis 50.000 Einwohner. Das sind soviel wie z. B. Leer. Und zu der Größe passen auch die Straßen. Und dann kam der 2. Weltkrieg und danach die ganzen Ausländer aus Schlesien und so. Und plötzlich war OL eine Grossstadt, mit einer Strassenlage und -grösse wie in Leer. Und daran hat sich seitdem nichts geändert.
Was sich abschalten lässt ist ein Feature, was nicht ein Bug.
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Otto
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Beitrag von Otto »

Naja, wir haben schon die Autobahn gekriegt und die Bahn am Pferdemarkt wurde hochgelegt. Ein bisschen was haben die Sim City-Spieler ja doch gemocht.
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