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Bullshitbingo

Verfasst: 28.07.2021, 12:48
von Otto
Der Lasch-o-Mat - Bullshitbingo

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Laschets alternative Fakten
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n Deutschland sind Klimaschutz und -anpassung nach der Hochwasserkatastrophe nun doch noch zum Wahlkampfthema geworden, wenngleich bei der Sonntagsfrage noch immer ein leichtes Plus für CDU/CSU und ein leichtes Minus bei den Grünen zu verzeichnen war.

Der Spitzenkandidat der CDU/CSU und derzeitige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Armin Laschet laviert dabei einigermaßen herum, wenn er einerseits mehr Tempo beim Klimaschutz fordert und andererseits einen Politikwechsel angesichts eines Einzelereignisses, nämlich der Hochwasserkatastrophe, ablehnt.

Nach einem Sommerinterview beim ZDF am Sonntag werfen Umweltverbände Laschet vor, Falschinformationen zu verbreiten. Wörtlich sagt Laschet:

Wir haben eine Kohlekommission gehabt mit Wissenschaftlern, mit Greenpeace, mit dem BUND, mit Professor Schellnhuber (…) und die haben das Datum 2038 vorgeschlagen, weil sie die ökologischen, aber auch sozialen Fragen insbesondere in der Lausitz, im Osten Deutschlands im Blick haben.
Armin Laschet

CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet lügt oder ist falsch informiert, wenn er behauptet, BUND und Greenpeace hätten in der Kohlekommission 2038 für den Kohleausstieg vorgeschlagen. Ganz im Gegenteil: Wir haben immer klargemacht, dass ein so spätes Ausstiegsdatum für ernsthaften Klimaschutz viel zu spät ist und deshalb auch in einem Sondervotum einen Kohleausstieg bis spätestens 2030 gefordert. Dies ist öffentlich im Abschlussbericht der Kohlekommission nachzulesen
Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender

Friedrich Merz, gescheiterter Kanzlerkandidat der CDU , spricht unterdessen im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland eine Wahrheit aus, die Klimaforschende sicherlich unterschreiben können, aber wohl kaum als Argument gegen mehr Klimaschutz anführen würden:

Wir dürfen auch nicht den Eindruck erwecken, als würde noch mehr Klimaschutz in Deutschland solche dramatischen Ereignisse gänzlich verhindern. Überflutungen wird es immer wieder geben, selbst wenn man sofort die kompletten Vorstellungen von Fridays for Future übernehmen würde.
Friedrich Merz

Die Vorstellung von Fridays for Future ist es übrigens, dass Deutschland seinen Beitrag zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels leisten soll, wozu es sich mit dem Klimaabkommen von Paris verpflichtet hat - und zwar unter Merz‘ Parteikollegin Angela Merkel.

Der Klimawissenschaftler Carl Schleussner erklärte auf der Pressekonferenz von Fridays for Future und Scientists for Future am Freitag:

Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob Klimaerwärmung zu Extremwettern beiträgt, sondern nur noch wie stark.
Carl Schleussner
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Telepolis