Retreitnemgiplamixam

Scholz und Co - nach dem Wetter Top-Thema im Taxi
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jr
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Retreitnemgiplamixam

Beitrag von jr »

1984 ist längst vorbei und steht doch wieder höchst aktuell vor der Tür. Bemerkenswert finde ich, daß die, die 1983 genau vor diesem Hintergrund noch eine wegweisende Rechtsprechung initiierten, heute auf der anderen Seite stehen. Eine Unterstellung? Sicher, soviel political incorrectness darf sein. Oder doch nicht?

Das Umschreiben von Geschichte/n, weil man keinen Bock darauf hat, sich mit ihr/ihnen auseinanderzusetzen, ist ein Armutszeugnis. Wer kommt als nächster dran? Schiller? Goethe? Schopenhauer, dem ein Palindrom zugeschrieben wird, in dem der Threadtitel Platz finden könnte? Wie wärs mit einem weichgespülten Kampf des Gröfaz? Seit Jahrzehnten versuchen sich unzählige Leute an der Aufarbeitung dieser Zeit, hier eröffnen sich ganz andere Möglichkeiten, sie wird einfach umgeschrieben und wegdefiniert. So einfach kann die Welt sein, wenn man den politisch Korrekten freie Bahn läßt.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 78115.html

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 78371.html

http://www.taz.de/%21108466/

http://www.taz.de/%21108902/
Ãœberflieger
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Beitrag von Ãœberflieger »

Oha da hast Du aber ein Faß aufgemacht!

Ich hatte mal einen Sinti bei mir im Taxi und wir unterhielten uns ganz nett über den Begriff Zigeuner! Sintis bezeichnen sich ja selbst als Zigeuner und akzeptieren auch diesen Begriff, wenn er in keinem abwertendem oder diskriminierendem Zusammenhang steht! Mein Gesprächspartner war übringens Mitglied im Landesverband der Sinti und Roma in SH! Falsch macht man allerdings nichts, wenn man den Begriff Sinti benutzt. Und das ist politisch auch die korrekte Bezeichnung!

Ich denke mal das man diese Regelung auch auf den Begriff "Neger" anwenden kann! Politisch korrekt heißt es "Farbiger", in einem nichtdiskriminierendem und nicht abwertendem Zusammenhang kann man auch "Neger" sagen!

Für mich ist ein Negerkuß immer noch ein Negerkuß und das Kinderlied von den Zehn kleinen Negerlein sollte auch nicht umgeschrieben werden! Man kann´s auch etwas übertreiben mit der political correctness! Es gibt drängendere Probleme....!
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Otto
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Beitrag von Otto »

Pippis Papa bleibt ein Negerkönig, und ich werde auch in Zukunft keine "Sinti-und Roma"-Schnitzel essen...

Demnächst müssen dann die "Unbestechlichen" neu synchronisiert werden, wie?*

*(„Das kann nur ein Spaghetti-Fresser sein. Kommt mit 'nem Messer zu 'ner Schießerei.")
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yogi
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Beitrag von yogi »

Nachtrag, 20. Januar 2009.
Aufgrund einer Abmahnung von Karl-Heinz Schwensen habe ich alle Nennungen seines langjährigen Spitznamens nachträglich entfernt bzw. geschwärzt.
www.stefan-niggemeier.de/blog/wissenswe ... schwensen/
... :lol:
(...)
Dass die professionellen Minderheitenschützer dabei einen merkwürdigen Paternalismus pflegen, ist eine Pointe, die den meisten zu entgehen scheint. Wer Minderheiten in Sprachwatte packt, weil sie angeblich so kränkungsempfindlich sind, kann sich offenbar nicht vorstellen, dass Stolz und Selbstbewusstsein dort groß genug sein könnten, um über ein paar Worte in einem Kinderbuch hinwegzusehen. Diese Geisteshaltung ist dem Neokolonialismus in jedem Fall sehr viel verwandter als dem vielbeschworenen Ideal der Emanzipation.
www.spiegel.de/politik/deutschland/waru ... 78115.html
...oder wie Herr Schwensen schon 1997 bemerkte:
(...)

STERN: Sind Sie als Kind wegen Ihrer Hautfarbe gehänselt worden?

SCHWENSEN: Aber klar doch. Kinder sind halt ehrlich. Wenn man sich stritt, sagte man "Du Sau" oder "Du ***". Bei mir hieß es dann eben: "Du Neger!" Das ist doch bei Kindern ganz normal. Ich mag zum Beispiel ebenso Witze über Neger wie über Ostfriesen, aber deswegen fühle ich mich in keinster Weise als Rassist.

STERN: Eine Kostprobe?

SCHWENSEN: Was ist der Unterschied zwischen einem Winterreifen und einem Neger? Der Winterreifen singt keine Gospels, wenn er in Ketten gelegt wird. Wenn man über bestimmte Menschen oder Rassen keine Witze machen darf, grenzt man sie bereits aus und diskriminiert sie damit indirekt.
www.stefan-niggemeier.de/blog/wissenswe ... schwensen/
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Otto
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Beitrag von Otto »

Political correctness takes on a great American novel: Huckleberry Finn removes N-word

New editions of Mark Twain’s ­classic novels about Huckleberry Finn and Tom Sawyer have ­triggered a row by removing all uses of the word ‘n*****’.
(...)
http://www.dailymail.co.uk/news/article ... z2Ibgmrp4N
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yogi
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Beitrag von yogi »

Politisch korrektes Deutsch
(...)
Ein paar Worte zumindest stehen zu Recht auf der Unwort-Liste. „Behindertentransport“ etwa wird von den Autoren mit dem Hinweis abgelehnt, dass Objekte transportiert werden, Menschen aber befördert werden. Konsequenterweise von „Behindertenbeförderung“ zu sprechen, wirkt sprachlich aber auch verunglückt.
(...)
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 94314.html
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jr
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Beitrag von jr »

Der letzte Absatz ist der beste. :lol: :lol:
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Otto
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Beitrag von Otto »

Ich hoffe, den Leuten von der " Armutskonferenz" werden nicht auch noch Gehälter für diesen Unsinn bezahlt.

Orwell pur!
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jr
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Beitrag von jr »

Wir werden noch mehr davon erleben, da bin ich sicher.
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yogi
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Beitrag von yogi »

(...)
An eine noch viel weitergehende Sprachregelung wurde man indirekt nach der Wahl von Papst Franziskus erinnert. Der sagte wohltuend direkt, er wünsche sich "eine arme Kirche für die Armen" - wann hatte man das Wort "Arme" hierzulande zuletzt gehört? Auch, wenn in der Bundesrepublik "Armutsberichte" erstellt werden, ist der "Arme" längst aus der deutschen Sprache herausbürokratisiert, seiner historisch angestammten Bezeichnung beraubt und herabgesunken zum ALG-II-Empfänger. Sein umgangssprachlicher Status ein Stigma, das klingt wie ein zeitgenössisches Kürzel für Epidemien: H1N1, H7N9, Hartz IV.
(...)
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 95969.html
...lange mussten wir nicht warten.
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jr
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Beitrag von jr »

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 96469.html

Linke = Spießer. Interessantes Fazit in den Kommentaren.

http://www.taz.de/!114947/

Wegweisend: Der vorletzte Absatz.
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Dirk
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Beitrag von Dirk »

Wirklich nett. Frage: Ist dieser Deniz Yücel eigentlich ein Mensch mit Migrationshintergrund, oder bloß ein Mensch mit Migrationshintergrund ohne Migrationserfahrung ? Puh es wird schwierig sich weiterhin verständlich zu machen, ohne jemanden zu diskriminieren, oder gar zu beleidigen.

auch nett
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 91487.html

wohl dem Land, das solche Probleme hat.
".. ich habe eine mißgebildete Bürgerpflichtsdrüse und eine angeborene Schwäche am moralischen Rückgrat, und bin deshalb von der Rettung von Universen freigestellt." F.Prefect
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jr
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Beitrag von jr »

http://de.wikipedia.org/wiki/Deniz_Y%C3%BCcel
In Hannover ist man jetzt dabei, die "Fußgängerzone" abzuschaffen.
Die Wortpolizei. Passender Artikel, da gibt es also keinen Änderungsbedarf.
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Dirk
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Beitrag von Dirk »

"Fußgängerzone" männlich und auch noch "Zone". Das darf natürlich nicht sein. "Flaniermeile"? weiblich. Benachteiligt eindeutig die Männer. Mein Vorschlag : "zu-Fuß-gehenden-oder-in-den-Nachtstunden-auch-radfahrenden-Menschen-allerlei-Geschlechts-vorbehaltenes-Areal"
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yogi
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Beitrag von yogi »

Das ist ein Novum in Deutschland: Nach 600 Jahren Männerdominanz schwenkt die Uni Leipzig radikal um und setzt nur noch auf weibliche Bezeichnungen: Titel wie "Rektorin" und "Professorin" gelten künftig auch für Männer.
(...)
Zur Überraschung des Gleichstellungsbeauftragten der Uni Leipzig, Georg Teichert, stimmte das Gremium für das sogenannte generische Femininum.
(...)
http://www.spiegel.de/unispiegel/wunder ... 03530.html
...zur Ãœberraschung des Gleichstellungsbeauftragten - in Zukunft wohl der...
...Optimierungsvorschlag: ersetze Georg durch Georgina...
gibt es eigentlich noch die Chauvi - Kasse?
Zuletzt geändert von yogi am 04.06.2013, 10:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Dirk
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Beitrag von Dirk »

Maier: Natürlich, denn wenn wir Frauen klagen, dass wir uns ausgegrenzt fühlen, dann ruft das in der Regel ein mildes Lächeln der Kollegen hervor. Jetzt läuft das mal andersrum und die Männer regen sich auf. Vielleicht landen wir am Ende doch bei einem geschlechtergerechteren Umgang miteinander.
vielleicht lassen wir alle Endungen weg. Also in etwa so: " guten Tag, (Herr oder Frau) Profess. Als Mitarbei auf dem Gebiet der Wissenschaften würden wir gerne wissen, wie wir den Studen das mit der geschlechtergerechten Sprache beibringen sollen, insbesondere, was diejenigen betrifft, die einmal Schül unterrichten sollen. Also Lehr werden wollen.? "
Nur mal so als Gegenvorschlag. Fühlen sich vielleicht alle veralbert, aber wenigsents Frauen genauso wie Männer. Das ist gerecht.
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Beitrag von jr »

Die bisher beste Idee, kompakt und leicht handhabbar.
...zur Ãœberraschung des Gleichstellungsbeauftragten
... der ... :lol: :lol:

Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis wir diese Artikel in Spiegelin oder Spiegeline lesen.
Ein erster Schritt in Richtung Hochdeutsch in Leipzig ? :-)
Der kreativste Kommentar. Die Ideen aus Leipzig lassen sich also auch positiv sehen.
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Dirk
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Beitrag von Dirk »

auch gut :
Hätte man nicht wenigstens eine neutrale Variante wählen können, Professorum etwa? Oder "das Professi" oder so? Und warum bleibt das "Herr" stehen? Wie wärs mit Herrin?
Auch andere Bezeichnungen müssen angepasst werden. Statt Hackepeter nun Hackepetra...
Das ist nun also die erste Uni, an der 60% aller Studentinnen weiblich sind. Sachen gibt's
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Dirk
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Beitrag von Dirk »

[/quote]Spiegelin oder Spiegeline [quote]

müßte es nach das Leipziger-Sprachreform-Allerlei-Anything-Goes nicht heißen "Die Spiegel"? Bin gespannt, ob die ihren Titel ändern werden.
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Otto
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Beitrag von Otto »

Das ist alles nur krass dumm...
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