Mieser Streudienst!

... was sich in den anderen Rubriken nicht unterbringen läßt
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jr
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Beitrag von jr »

Es wäre bestimmt interessant, mal eine Übersicht der Busausfälle der letzten 50 Jahre zu bekommen. Man darf wohl darauf wetten, daß die Kurve genauso steil nach oben zeigt, wie schneereiche Winter weniger geworden sind.
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Otto
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Beitrag von Otto »

Und diese Kurve korreliert bestens mit der Kurve über die Reduzierung der städtischen Belegschaft, die für diese Zwecke angestellt war - man muss sie nur umdrehen.

Aber wir bezahlen ja lieber für Arbeitslosigkeit als ein paar mehr städtische Arbeiter korrekt zu entlohnen, wir kaufen lieber einen Blitzer-Caddy als ein Räumfahrzeug.
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Karteileiche
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Beitrag von Karteileiche »

langsam wird mir klar, warum der streudienst tagsüber so schlecht funktioniert: grade eben ist mindestens zum zweiten mal innerhalb der letzten 2 stunden ein kleiner schneeräumer über den radweg vor meiner wohnung geknattert. und das, obwohl in der zeit kein schnee mehr runtergekommen ist.
Dieser Beitrag wurde 666 mal editiert, zum letzten Mal von Gott: Morgen, 23:06.
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jr
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Beitrag von jr »

Heute gibt es schulfrei für alle Stadtoldenburger, so die Stadt auf ihren Internetseiten. Wenn die Kommunen in den etwas gebirgigeren Gegenden im Süden auch so handeln, können sie die Schulen ja gleich für ein paar Wochen schließen. Unglaublich, mehr fällt mir dazu nicht mehr ein.
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Otto
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Beitrag von Otto »

Winterdienst im Neoliberalismus

Waren früher selbst Nebenstraßen um 8.00 Uhr geräumt, so schlittert man heute sogar um 10.00 Uhr noch auf Hauptverkehrsstraßen, da die personell und materiell ausgedünnten Straßenmeistereien und Bauhöfe selbst mit milden Wintern überfordert sind. Dort, wo der Winterdienst privatisiert wurde, sind die Zustände nur noch als Katastrophe zu bezeichnen. Doch die Politik weist sämtliche Zusammenhänge zwischen neoliberalem Privatisierungswahn und dem “Schneechaos” natürlich kategorisch zurück. Wozu so etwas führen kann, zeigt sich in regelmäßigen Abständen in kleinen und größeren Katastrophen, die ihren Namen auch verdient haben. So kam es im niedersächsischen Herzberg beispielsweise im November 2006 zu einem glatteisbedingten Unfall eines Schulbusses, bei dem 23 Schüler und der Busfahrer schwer verletzt wurden. Man wusste bei der zuständigen Straßenmeisterei zwar, dass es am nächsten Morgen Glatteis geben würde, aber von den sieben Räum- und Streufahrzeugen, die der Kommune von den privaten Dienstleistern zugesichert wurden, waren nur drei “verfügbar” – der Rest war wahrscheinlich auf irgendwelchen Baustellen im Einsatz, da man so ja doppelt abkassieren kann. Der zuständige niedersächsische Wirtschafts- und Verkehrsminister Hirche (FDP) sieht natürlich keinen Ansatz für “individuelles Fehlverhalten” – kein Wunder, schließlich war er selbst für die Privatisierung verantwortlich.
(...)
Wer hier von “individuellem Fehlverhalten” spricht, verkennt allerdings auch die Situation – es geht hier vielmehr um “systemisches Fehlverhalten”. Jedesmal, wenn man im Radio von verunglückten Autofahrern spricht, die auf glatter Fahrbahn die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren haben, sollte man die bislang ungestellte Frage in den Raum werfen, ob hier nicht “Väterchen Neoliberalismus” mehr Schuld trägt als “Väterchen Frost”. Aber diese Fragen werden in den Medien schon seit langem nicht mehr gestellt – man nimmt den neoliberalen Wahn vielmehr als Naturereignis wahr und spricht daher auch folgerichtig von wetterbedingten Katastrophen, die bekanntermaßen unabwendbar sind. Die neoliberale Katastrophe ist allerdings nicht unabwendbar.
(...)

http://www.spiegelfechter.com/wordpress ... gedachtnis
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jr
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Beitrag von jr »

Ist der Winterdienst in der Stadt denn liberalisiert?

Eigentlich habe ich eher den Eindruck, daß die unzähligen privatwirtschaftlichen Helfer die Lage vor den zu betreuenden Grundstücken weitaus besser im Griff haben als die Stadt. Die räumen mit einem immensen Aufwand auch nachts, auf Räumfahrzeuge für die Hauptstraßen warten wir dagegen vergeblich.

Keine Frage: Ähnlich wie bei den Taxen ist es unwirtschaftlich, soviele Ressourcen vorzuhalten, daß man jeder beliebigen Nachfrage gerecht werden kann. Aber wenn wie am Mittwoch trotz Ruhe an der Wetterfront nicht einmal die erwiesenermaßen unfallträchtigen Eisbahnen beseitigt werden, dann ist das ein Zeichen, daß jemandem die Übersicht fehlt. An der mangelt es auch, wenn Straßen immer mal wieder morgens gestreut werden, obwohl die Glätte sich in der Nacht schon wieder verzogen hat und keine neue in Sicht ist.
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Karteileiche
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Beitrag von Karteileiche »

http://www.presseportal.de/polizeipress ... erland/rss
In der Zeit von 06.00 Uhr bis 21.00 Uhr geschahen im Stadtgebiet eine Vielzahl von Verkehrsunfällen.
ich hätte mit mehr als 46 unfällen gerechnet.
Dieser Beitrag wurde 666 mal editiert, zum letzten Mal von Gott: Morgen, 23:06.
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jr
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Beitrag von jr »

http://www.nwzonline.de/Region/Ticker/A ... nstag.html

Erneut Schulausfall. Wie gesagt: Im Winter gibt es demnächst wohl keine Schule mehr. Was wird wohl als Ausfallgrund folgen: Ein Dauerregen? Zu hohe CO-Werte? Zuviel Lärm? Streß?
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Big M
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Beitrag von Big M »

http://www.eblogx.com/Videos--Raeumfahr ... 17862.html

Neues Glatteisvideo.
Mit schöner Musik....
Bild
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Otto
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Beitrag von Otto »

In den Landkreisen sind die Schulwege aber auch länger als in der Stadt.
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Otto
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Beitrag von Otto »

Unterdessen hat der Auto Club Europa (ACE) Städte und Gemeinden aufgefordert, nicht beim Winterdienst zu sparen. Die Steuerzahler hätten ein Recht auf freie Straßen und Wege. Die Kommunen klagen ihrerseits über Streusalz-Spekulation. Die Preise je Tonne liegen schon bei 300 Euro, normal sind 60 bis 70 Euro. Thorsten Bullerdiek vom Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund: „Da bekommt man den Eindruck, dass auf dem Rücken der Bevölkerung abgezockt wird.“

NWZ
Wenn Mittags um 12 Uhr bei fast Tauwetter nicht mal der Pferdemarkt als Hauptverkehrskreuzung geräumt ist, kann das alles nichts werden. Von den Nebenstraßen, die sich heute Nachmittag in absolute Eisbahnen verwandeln werden, ganz zu schweigen.
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Black Knight
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Beitrag von Black Knight »

ich bekomme schon langsam nackenschmerzen vor lauter kopfschütteln... dort sind eindeutig dilletanten am werk.... wenn überhaupt...
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Big M
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Beitrag von Big M »

Black Knight hat geschrieben:ich bekomme schon langsam nackenschmerzen vor lauter kopfschütteln... dort sind eindeutig dilletanten am werk.... wenn überhaupt...
was glaubst du wenn um ihre jobs geht wie in der wirtschaft, würden die strassen besser aussehen?
ich glaube ja...
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Black Knight
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Beitrag von Black Knight »

bin ich mir auch sicher
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jr
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Beitrag von jr »

Ein "Erfahrungsbericht" der besonderen Art:
http://www.nwzonline.de/Region/Stadt/Ol ... sfest.html

Da kommt der Eindruck auf, daß ein paar Leute einen anderen Wirkungskreis brauchen.
Von den Nebenstraßen, die sich heute Nachmittag in absolute Eisbahnen verwandeln werden, ganz zu schweigen.
Nix Eisbahnen, dieser Schnee pappt nicht genug zusammen. Ganz im Gegenteil: Ein Teil der bisherigen Eisbahnen ist dank Neuschnee mittlerweile wieder besser befahrbar. Allerdings kommt der Punkt näher, wo wir ein paar kleinere Straßen vom Plan streichen können, weil ein Durchfahren an mangelnder Bodenfreiheit scheitert. Dazu trägt auch bei, daß viele Leute den Schnee auf die Straße schippen anstatt in den Garten. Bei den Hauptstraßen mag sich das ja noch wegfahren, die Nebenstraßen werden einfach nur Stück um Stück höhergelegt.

Ich wundere mich immer wieder, wie wenig einige Autofahrer zwischen relativ gut befahrbaren Straßen und den weniger angenehmen unterscheiden. Da wird einfach pauschal 20 oder 30 gefahren. In den Hauptverkehrsstraßen (und auf der Autobahn) halten die Leute alles auf, in den Nebenstraßen rutschen sie dann gefährlich rum. Wenn man dort, wo es geht, überholt, wird man von wütenden Blitzattacken verfolgt. Dafür hat selbst der größte Schleicher immer einen Finger über.
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Otto
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Beitrag von Otto »

jr hat geschrieben:Ein "Erfahrungsbericht" der besonderen Art:
http://www.nwzonline.de/Region/Stadt/Ol ... sfest.html

Als die 73-jährige Dame beim Fachdienst Sicherheit und Ordnung anrief, habe man ihr gesagt: „Wenn Sie nicht bereit sind, Regeln einzuhalten, sollten Sie in ein Land ziehen, in dem es keine Regeln gibt – und das gibt es nicht auf der ganzen Welt.“
Da ist stumpf eine Entlassung fällig...
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Beitrag von minol »

Otto hat geschrieben:
jr hat geschrieben:Ein "Erfahrungsbericht" der besonderen Art:
http://www.nwzonline.de/Region/Stadt/Ol ... sfest.html

Als die 73-jährige Dame beim Fachdienst Sicherheit und Ordnung anrief, habe man ihr gesagt: „Wenn Sie nicht bereit sind, Regeln einzuhalten, sollten Sie in ein Land ziehen, in dem es keine Regeln gibt – und das gibt es nicht auf der ganzen Welt.“
Da ist stumpf eine Entlassung fällig...
Sehe ich auch so. Eine Dienstaufsichtsbeschwerde ist fällig.
Wenn die Geschichte der Dame stimmt, ist es eine gehörige Frechheit,
die sich die Stadt da leistet. Eigentlich hätte man der Frau mit dem Foto-
Apparat gleich den Schneeschieber in die Hand drücken müssen
zum Räumen der Herbartstraße (der Fahrbahn). Den Ärger der
Anwohner kann ich nämlich sehr gut verstehen: Wer selbst nicht räumt,
kann andere nicht dazu verdonnern. Daß die Stadt Oldenburg es nicht
auf die Reihe kriegt, die Nebenstraßen (ohne Fußweg) zu räumen
(Achtermöhlen, etc) welche dann zu gefährlichen Rutschbahnen werden,
ist ärgerlich genug - meiner Ansicht nach verletzen sie ihre Räumpflicht.
Eigentlich müßte man der Stadt eine Räumungsaufforderung schicken
mit Fristsetzung und nach Ablauf der Frist einen Gebührenbescheid.
Aus den Einnahmen wiederum kann man dann ja die eigenen Räum-
gebühren begleichen. ;)

Andere Frage: Ist das Foto der nicht geräumten Straße eigentlich gerichtsfest?
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yogi
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Beitrag von yogi »

minol hat geschrieben:...Dienstaufsichtsbeschwerde...
...formlos, fristlos, zwecklos...
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jr
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Beitrag von jr »

Ich habe durchaus Verständnis dafür, daß die Stadt nicht jede kleine Straße räumt. Mein Verständnis endet jedoch dort, wo erkennbar verweigert wird, Unfallschwerpunkte als Folge von Eisbahnen aus dem Rennen zu nehmen. Die ganzen Anstrengungen, die Verkehrssicherheit an ganzjährig auffälligen Stellen zu verbessern, kann man sich dann schenken.
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Otto
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Beitrag von Otto »

jr hat geschrieben:Ich habe durchaus Verständnis dafür, daß die Stadt nicht jede kleine Straße räumt.
Ich auch. Vor allem die privilegierten Anwohner von Spielstraßen sollten gesetzlich dazu verpflichtet sein, die Räumung auch der Straße vorzunehmen. Wenn man die Vorteile genießt, muss man auch die Nachteile ertragen.
jr hat geschrieben:Mein Verständnis endet jedoch dort, wo erkennbar verweigert wird, Unfallschwerpunkte als Folge von Eisbahnen aus dem Rennen zu nehmen. Die ganzen Anstrengungen, die Verkehrssicherheit an ganzjährig auffälligen Stellen zu verbessern, kann man sich dann schenken.
Zu den Unfallschwerpunkten bei Schnee und Eis gehört jede Kreuzung, weil die Autos selber das Glatteis produzieren. Zustände wie Ammergaustr/Hochheider Weg oder Herbarthstr/Hindenburgstr. sind unhaltbar. Wenn ich dann lese, dass die Stadt in der Herbarthstr. Tickets an die Anwohner verteilt, fällt mir nichts mehr ein.
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